Seit Anfang Dezember 2023 gilt ein neues Tempolimit in der niederländischen Hauptstadt Amsterdam. Touristen müssen deshalb teilweise mit hohen Strafen rechnen. Doch was bringt eigentlich Tempo 30 satt 50?
Die Niederlanden gelten als beliebtes Reiseziel für viele Deutsche. Doch solltest du künftig planen, die niederländische Grenzen zu überqueren, so ist Vorsicht geboten. Denn seit dem 8. Dezember 2023 gilt in Amsterdam ein neues Tempolimit, das deutsche Touristen unbedingt beachten sollten.
Die Behörden hat die Geschwindigkeitsbegrenzung in einem Großteil der Stadt etwa von 50 Kilometer pro Stunde auf 30 pro Stunde reduziert. Die Änderungen betreffen aber nicht nur Autofahrer und Motorradfahrer, sondern auch Fahrradfahrer. Denn für sie ist ein gesondertes Tempolimit von maximal 20 Kilometer pro Stunde die Rede.
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Tempolimit in Amsterdam soll viele positive Effekte bringen
Die Stadt Amsterdam begründet die Einführung des neuen Tempolimits mit vier Hauptpunkten: einer besseren Übersicht im Straßenverkehr, einer verkürzten Reaktionszeit auf unerwartete Situationen, kürzeren Bremswegen samt einer geringeren Wahrscheinlichkeit für schwere Unfälle sowie einer Halbierung des Verkehrslärms.
Amsterdam nimmt sich dabei Brüssel als Vorbild. Denn dort gilt bereits seit 2021 eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 Kilometern pro Stunde. Die Reisezeit erhöhte sich dadurch nicht. Für Touristen ist es besonders wichtig, die neuen Regelungen zu kennen, da die Polizei eine Überschreitung der Geschwindigkeitsbegrenzung in Amsterdam mit hohen Bußgeldern ahndet.
Diese liegen deutlich über denen in Deutschland. Denn Verkehrsteilnehmer müssen bei einer Überschreitung von fünf Kilometern pro Stunde bereits mit einem Bußgeld von 39 Euro rechnen. Bei zehn Kilometern pro Stunde sind es 82 Euro und bei 15 Kilometern pro Stunde sogar 154 Euro. Bei noch höheren Geschwindigkeitsüberschreitungen steigen die Strafen weiter auf bis zu 383 Euro an.
Ausnahmen nur für Verkehrsmittel des Nahverkehrs
Es gibt aber auch eine Ausnahme. So sind sind Verkehrsmittel für den Gruppentransport in der Stadt von der Geschwindigkeitsbegrenzung ausgenommen. Darunter: Straßenbahnen, Taxis und Busse. Diese Ausnahme gilt aber nur, sofern diese auf einer separat vorgesehenen Fahrbahn unterwegs sind.
Für Besucher Amsterdams ist es daher ratsam, regelmäßig die aktuell gültige Geschwindigkeitsbegrenzung zu prüfen, um unangenehme Überraschungen in Form von hohen Bußgeldern zu vermeiden. Langfristig muss sich dann zeigen, ob sich Tempo 50 gegenüber Tempo 30 tatsächlich behaupten kann.
Tempolimit: Was bringt Tempo 30 statt 50?
Ein innerstädtisches Tempolimit von 30 Kilometern pro Stunde ist ein heiß diskutiertes Thema. Einige Vorteile wie eine Lärmminderung und mehr Verkehrssicherheit erscheinen dabei offensichtlich. Tempo-30-Zonen können außerdem für eine bessere Luftqualität sorgen. Denn eine niedrigere Geschwindigkeiten reduziert sich häufig der Kraftstoffverbrauch.
Kritiker bemängeln wiederum, dass ein Tempolimit von 30 Kilometern pro Stunde zu mehr Stau und Verkehr führen würde. Laut Umweltbundesamt hat eine Senkung der Höchstgeschwindigkeit jedoch in den meisten Fällen kaum einen nennenswerten Einfluss auf die Leistungsfähigkeit von Hauptverkehrsstraßen.
Laut Verkehrsmessungens-Daten aus Brüssel, wo es bereits seit 2021 vermehrt Tempo-30-Zonen gibt, hatten die dortigen Tempolimits keine signifikanten Auswirkungen auf die Gesamtfahrzeit. Außerdem ging die Zahl der Verkehrstoten um rund 50 Prozent zurück.
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Die Frage müsste doch genau andersherum gestellt werden:
Was bringt Tempo 50?
(und warum wird trotz Staus mit Tempo 50, mehr Verkehr mit Tempo 50, Lärm und nicht schnellerem Vorankommen in der Stadt daran festgehalten? Müsste nicht jedes Tempo 50 als Ausnahme, das neben dem Standard Tempo 30 eingeführt wird, erst mit nachzuweisenden Vorteilen begründet werden?)
Ich habe es mal immer wieder innerhalb meiner Stadt ausprobiert mit 30 km/h zu fahren, wenn es die Verkehrslage erlaubte. Es kommt aber einem erstaunlich langsam vor, da fahren ja schon Fahrradfahrer schneller. Sich daran zu gewöhnen wird also extrem schwierig, mMn. Mit Bussgeldern könnte es vlt. durchgesetzt werden, aber anfreunden werden sich damit die Menschen nicht, zumindest nicht die kommenden Jahrzehnte.
In Deutschland käme es sowieso nicht solange in Frage, bis nicht wenigstens ein Limit auf der Autobahn gilt, was seit ca. 70er diskutiert wird.
50% weniger Verkehrstote ist aber ein großer Argument für die 30er innerhalb der Stadt, alles andere mal beiseite gelassen.