Testbericht

XGIMI Horizon Ultra: Der Heimkino-Beamer im Test

XGIMI Horizon Ultra, Titebild
Bild: XGIMI
geschrieben von Nils Ahrensmeier

Mit dem Horizon Ultra will der chinesische Elektronikhersteller XGIMI den europäischen Heimkino-Markt aufmischen. Wir haben den Beamer ausführlich getestet.

Der Lieferumfang des XGIMI Horizon Ultra umfasst neben dem Projektor eine Fernbedienung sowie ein ziemlich großes Netzteil. Die Verpackung kann auch für den Transport genutzt werden. Auch die Fernbedienung ist hochwertig verarbeitet (Metall) und beinhaltet bereits zwei AAA-Batterien.

Während der Einrichtung verbindet sie sich per Bluetooth mit dem Projektor, der zusätzlich ein Mikrofon eingebaut hat, sodass er auch mit dem Google Assistenten gesteuert werden kann. Verlieren sollte man die Fernbedienung aber nicht, denn beim Hersteller kostet sie 81 Euro.

XGIMI, Fernbedienung

Die Fernbedienung des XGIMI Horizon Ultra ist sehr hochwertig verarbeitet. (Bild: BASIC thinking)

Design und Anschlüsse des XGIMI Horizon Ultra

Der XGIMI Horizon Ultra ist in einem beigefarbenen Bezug eingewickelt und lässt sich gut tragen. Die Abdeckung vor der Linse wird beim Start mechanisch heruntergefahren. Auf der unteren Seite befindet sich ein Gewinde für ein Stativ. Dieses sollte bei einem Gewicht von 5,2 Kilogramm aber stabil genug sein.

XGIMI, Projektor, Design

Der XGIMI Horizon Ultra hat ein hochwertiges, schlichtes Design (Bild: BASIC thinking)

Auf der Rückseite befinden sich zwei HDMI-Anschlüsse (darunter einer mit eARC Unterstützung), zwei USB (2.0), einen 3,5 mm Klinke, ein LAN-Anschluss, der Stromanschluss sowie ein Optical-Anschluss für Audio. Außerdem eingebaut: ein Chromecast, ein Wi-Fi Modul (6.0) sowie Bluetooth 5.2. Ein USB-3 Anschluss wäre bei dem Preis und mittlerweile ziemlich großen Videodateien wichtig gewesen.

XGIMI Horizon Ultra, Projektor, Anschlüsse

Der XGIMI Horizon Ultra hat viele Anschlüsse, nur leider kein USB-3 (Bild: BASIC thinking)

Die Software

Auf dem XGIMI Horizon Ultra läuft Android TV 11. Die Einrichtung ist sehr einfach gehalten. Wer ein Android-Smartphone hat, kann sein Google-Konto mit einem Klick hinterlegen und bereits genutzte Apps direkt auf den Projektor herunterladen. Als Prozessor ist ein “MT9629”” SoC von MediaTek eingebaut, der mit 1,5 Gigahertz taktet.

Diesem stehen zwei Gigabyte RAM-Speicher zur Verfügung sowie 32 Gigabyte an internem Speicher (davon 24 Gigabyte nutzbar). Auf dem MWC hat XGIMI bekannt gegeben, dass alle Projektoren mit MediaTek SoC noch in diesem Jahr ein Update auf Google-TV bekommen sollen. Ein genaues Datum steht aber noch nichts fest.

Die Software läuft größtenteils flüssig. Ich habe aber schon besser optimierte Android TV-Geräte gesehen. Für den Preis hätte ich daher deutlich mehr erwartet. Über den PlayStore kann man so gut wie jede Streaming-App herunterladen – bis auf Netflix. Das funktioniert aktuell nur über eine Übergangslösung, sollte mit dem Google-TV-Update aber einfacher werden. Abhilfe kann ein FireTV-Stick oder ein Apple-TV schaffen.

In den Einstellungen kann das Bild angepasst werden. So gibt es etwa einen Gaming-Modus, eine Einstellung für 3D-Filme, oder eine Möglichkeit, die einen Sleep-Timer einzustellen.

Bildqualität des XGIMI Horizon Ultra

Im Horizon Ultra sitzt ein 0.47 Zoll großer DMD Anzeigechip, der ein Bild von minimal 40 Zoll bis maximal 200 Zoll in 4K erzeugen kann. Die maximale Helligkeit beträgt dabei 2300 Lumen, womit auch bei leicht abgedunkeltem Raum trotz Sonnenlicht ein helles Bild erzeugt wird. Das war beim XGIMI Horizon Pro noch anders, denn damit war es bei Sonnenlicht unschön einen Film zu schauen.

XGIMI hat einige intelligente Wege entwickelt, das Bild gut auf die Wand zu projizieren. So gibt es etwa einige automatische Trapezkorrektur, die dafür sorgt, dass das Bild auch gerade ist, obwohl der Projektor nicht direkt auf die Wand gerichtet ist. Dabei erkennt ein Sensor, ob Objekte wie ein Bild oder ein Möbelstück im Weg sind.

Das funktioniert im Alltag erstaunlich gut. Ein Rahmen an meiner Wand wurde beim Hochfahren erkannt und das Bild vom Projektor dementsprechend anders ausgerichtet. Das Gerät erkennt zudem, ob eine Person im Weg der Projektionsfläche steht und unterbricht das Bild dann, damit die Augen der Person geschützt werden.

XGIMI Horizon Ultra, Bild, Projektor

Die Bildqualität des Horizon Ultra ist herausragend. (Bild: BASIC thinking)

All das geschieht bei leichten Lüftergeräuschen. Wer den Ton über die eingebauten Lautsprecher, die in Zusammenarbeit mit Harman Kardon entwickelt wurden, wird diese aber ohnehin nicht mitbekommen. Die beiden 12-Watt-Lautsprecher erzeugen einen lauten, klaren Ton, kommen aber nicht an externe Lautsprecher heran. Für den Einsatz unterwegs reichen sie aber mehr als aus.

Die Latenz liegt weiterhin bei 18 Millisekunden, was für kompetitives Spielen eher ungeeignet ist. Spiele wie Mario Kart oder FIFA machen auf der großen Projektionsfläche aber mächtig Spaß.

Insgesamt ist die Bildqualität hervorragend, gerade Kinofilme oder Serien sehen auf der großen Fläche großartig aus. Teilweise sind die Farben etwas zu bunt, diese können in den Einstellungen aber manuell angepasst werden.

XGIMI Horizon Ultra: Fazit

Der XGIMI Horizon Ultra bietet eine Premium-Erfahrung zu einem Premium-Preis. Er kombiniert smarte Software mit beeindruckender Hardware, was für insgesamt eine gute Heimkino-Erfahrung sorgt. Einschränken tut diese nur die aktuell fehlende Netflix-Lizenz, eine etwas knalliges Farbprofil ab Werk sowie nicht ganz ruckelfreie Software.

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Über den Autor

Nils Ahrensmeier

Nils Ahrensmeier ist seit März 2022 Redakteur beim Online-Magazin BASIC thinking. Bereits vorher schrieb er für MobileGeeks, das 2022 in BASIC thinking aufging. Nebenher arbeitet Nils als FSJler im Deutschen Bundestag sowie als freier Redakteur bei dem Blog "TechnikNews".

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