Solargeneratoren galten bislang als wenig effizient. Forschern gelang es nun jedoch, die Leistung der Technologie um das 15-Fache zu steigern. Ein schwarzes Metall ermöglicht es, Strom aus Licht und Wärme zu generieren.
Klassische Solarmodule wandeln Sonnenlicht in Strom um. Doch sie funktionieren nur mit direktem Sonnenlicht und sind nicht besonders effizient, wenn es um die Nutzung von Wärme geht. Forscher der University of Rochester haben jedoch ein Gerät entwickelt, das die Energieausbeute um das 15-Fache steigern soll.
Der Hintergrund: Im Gegensatz zu Solarzellen, die auf den sogenannten photovoltaischen Effekt setzen, wandeln solarthermoelektrische Generatoren (STEG) einen Temperaturunterschied in Elektrizität um. Sie bestehen aus einer heißen und einer kalten Seite, die durch Halbleiter getrennt sind.
Die Sonne erhitzt eine Seite und erzeugt Temperaturunterschiede. Über den sogenannten Seebeck-Effekt entsteht wiederum Strom. Bisher war die Technologie allerdings nicht besonders effizient. Die besten Modelle schafften es gerade mal, weniger als ein Prozent der Sonnenenergie in Strom umzuwandeln.
Schwarzes Metall: Das Geheimnis der neuen Solargeneratoren
Die Forscher haben sich des Problems angenommen und es mit einem dreifachen Ansatz gelöst. Sie verwandelten ein gewöhnliches Stück Wolfram in ein „selektives“ Absorbermaterial. Mithilfe eines ultraschnellen Lasers, eines sogenannten Femtosekundenlasers, bearbeiteten sie die Oberfläche des Metalls so, dass es fast wie eine Mikrostruktur aussieht.
Das Ergebnis war ein „schwarzes Metall“, das über 80 Prozent der Sonneneinstrahlung absorbiert, aber gleichzeitig die Wärmeabstrahlung minimiert. Das ist so, als würde es die Sonnenstrahlen einsaugen, aber die Hitze nicht wieder abgeben. Dieser Prozess erhöht die Temperatur auf der heißen Seite stark.
Anschließend bauten die Forscher eine Art Mini-Gewächshaus über dem schwarzen Metall. Eine einfache Plastikabdeckung reichte aus, um den Wärmeverlust durch Konvektion, also die Wärmeabgabe an die Luft, um mehr als 40 Prozent zu reduzieren. So blieb die Wärme genau dort, wo sie benötigt wurde.
Mehr als nur Strom: Ein großer Schritt für die Energie-Forschung?
In einem dritten Schritt haben die Wissenschaftler zudem die kalte Seite des STEG optimiert. Mit dem gleichen Laser-Verfahren wie zuvor bearbeiteten sie eine Aluminiumoberfläche, sodass sie die Wärme besonders gut ableiten konnte. Das verdoppelte die Kühlleistung und maximierte den Temperaturunterschied zwischen beiden Seiten.
Das Ergebnis dieser drei Optimierungen ist ein STEG-Generator, der 15-mal mehr Strom erzeugt als die bislang effizientesten Geräte. Die Technologie könnte damit von einer Nischenanwendung zu einer echten Alternative werden.
Denn Solargeneratoren sind nicht nur in der Lage, LEDs zu betreiben, sondern können auch als Stromquelle für kabellose Sensoren im Internet der Dinge oder als Energiequelle für tragbare Geräte dienen. Theoretisch lassen sie sich sogar in abgelegenen Gebieten einsetzen, wo es keinen Zugang zum Stromnetz gibt.
Auch interessant:
Also, der Artikel ist ja ganz interessant.
Mindestens die Überschrift erachte ich allerdings als grob irreführend:
Es ist m.E. weder fair noch seriös, erst zu behaupten, dass Solargeneratoren als „wenig effizient“ gelten und eine Effizienzsteigerung um den Faktor 15 zu behaupten – um danach über solarthermoelektrische Generatoren (STEG) zu schreiben – und einen angeblichen Effizienzgewinn bei dieser Technologie.
Denn das suggeriert (vor dem Lesen des gesamten Artikels), dass es gelungen sei, die Energieausbeute von heute üblichen Solargeneratoren (PV) um den Faktor 15 zu steigern – was in der Tat sensationell wäre, weil es sich dabei um nicht weniger als ein sogenanntes Perpetuum Mobile 1. Art handeln würde, d.h. es würde Energie (und damit Masse) buchstäblich aus dem Nichts erzeugt.
Beweis:
Heute übliche PV hat einen Wirkungsgrad von 15 – 20 Prozent (im Labor noch deutlich mehr). Wenn ich nur von 15% ausgehen und mit dem versprochenen Faktor von 15 multipliziere, habe ich einen Wirkungsgrad von 225%. Mit anderen Worten: Für jede eingestrahlte Kilowattstunde erhalte ich mehr als das doppelte am Ausgang.
Damit baue ich Ihnen das Perpetuum Mobile wie folgt: Ich ersetze die Sonne durch eine elektrische Lampe (gerne auch mit demselben Spektralbereich wie die Sonne) und bestrahle damit Ihr Wundermetall bzw. das daraus gebaute Gerät. Bei mindestens 50% Wirkungsgrad der Lampe kann ich mit dem erzeugten Strom die Lampe betreiben – und habe einen zusätzlichen Gewinn für andere Zwecke von 25%.
q.e.d.
Bitte ändern Sie das – es handelt sich um groben Unfug.
Btw.: Ein Effizienzgewinn um 15 für STEGs ist auch schon einen gute Nachricht – denn damit werden sie mit PV zumindest konkurrenzfähig…