Sonstiges

Persian Bay: Pirate Bay mutiert zum Sprachrohr im Iran-Konflikt

the-persian-bayDie Betreiber der umstritten Torrentseite The Pirate Bay scheinen sich auf dem politischen Parkett sichtlich wohl zu fühlen. Nachdem ihr Urheberrechtsprozess in Schweden zum Politikum aller Parteien geworden ist, haben sie im vergangenen Monat die Nutzer ihrer Download-Plattform dazu aufgerufen, bei der Europawahl am 7. Juni ihre Stimme abzugeben. Ob erfolgreich oder nicht, in dem skandinavischen Land schaffte die Piratenpartei lockere sieben Prozent und darf damit sogar einen Abgeordneten ins EU-Parlament schicken.

Jetzt sorgen die schwedischen Jungs erneut für Schlagzeilen. Aufgrund der heiklen Lage im Iran nach den Präsidentschaftswahlen haben die Pirate Bay-Macher ihre Seite vorübergehend in „The Persian Bay“ umbenannt. Mit dieser Aktion wollen sie die breite Öffentlichkeit auf ein Forum der Internetprotestgruppe „Anonymous“ aufmerksam machen. Hier können Iraner abseits der staatlichen Überwachungsmaschinerie frei diskutieren. „Wir verstehen uns als Kommunikationsplattform für Iraner, für ihre Familien im Ausland und für alle anderen Menschen im Internet“, heißt es. Auf der Seite gibt es außerdem hilfreiche Tipps, wie Nutzer Zensurmaßnahmen umgehen und sich anonym im Internet bewegen können.

Apropos Pirate Bay: Vor ein paar Tagen startete auch die geschlossenen Beta für den hauseigenen Anonymisierungsdienst IPREDator. Nach Abschluss der Testphase steht der VPN-Service jedermann zur Verfügung – gegen eine Gebühr von fünf Euro im Monat.

(Michael Friedrichs)

Über den Autor

Michael Friedrichs

Michael Friedrichs hat als Redakteur für BASIC thinking im Jahr 2009 fast 400 Artikel veröffentlicht.

7 Kommentare