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Google spielt mit dem Feuer: Reader Demographic Targeting

wenn das stimmt, was Google da vorhat, dann wird mE Google mit seinem AdSense Programm schneller aus ganz vielen Webseiten herausfliegen, als es ihnen lieb sein kann. Und nicht etwa, weil die Webseitenbetreiber Gewissensbisse bekommen, sondern weil die Leser jedem Feuer unter dem Hintern machen, der AdSense einblendet. Und nicht nur den, sondern Google selbst wird ein eisiger Wind ins Gesicht blasen.

Um was gehts? ProBlogger stellt das neue Feature vor:

Google’s AdWords have just allowed advertisers to start targeting sites with certain demographics as readers. You’ll see below on the screen capture from my AdWords campaign some of the options for targeting that Advertisers now have according to gender, age, income, race etc. This means that Google are now tracking the demographics of AdSense publisher’s readership using comScore data. They are only tracking this data on US readers from what they say on their AdWords site.

Es geht nicht darum, daß Kunden seit langen von vorne bis hinten seit Jahrzehnten getrackt worden sind. Es geht darum, daß den Google-Nutzern erstmalig das vor Augen gehalten wird, was Google alles weiss und bisher immer nur ansatzweise gezeigt hat.

Und das Internetvolk wird lauter nachdenken als je zuvor:

Wie, woher weiss Google, wie alt ich bin? Wieso wissen die, was ich verdienen? Spüren die etwa meinen Shoppingeinkäufen nach? Mit wem matchen die meine Daten? Etwa mit Kreditkartengesellschaften? Außerdem, woher wissen die, daß ich männlich und Farbiger bin? Tracken die mich nonstop per Cookie? Warum habe ich eigentlich die Google Toolbar installiert? Nutzen die etwa Daten aus GMail? Was matchen, tracken und überwachen die noch alles? Etwa auch meine Google Desktop Daten? Momente mal, wieso soll ich das kommende Google Dateiablagesystem nutzen? Wieso ist Google eigentlich überhaupt und angeblich ein Good Guy? Ist Google nicht viel zu mächtig?

Ich müsste mich schon arg täuschen, wenn das nicht für Aufruhr sorgt in der Netzgemeinde. Oder etwa nicht? Akzeptieren User, daß sie gläsern sind mittlerweile? Und ich bin gespannt, wie es Google schaffen wird, eben nicht für Aufruhr zu sorgen. Interessant ist es vor allen Dingen deswegen, weil das Web ohne Google ein Web -2.0 ist. Eine riesige Zahl von Webusern hängt am Google-Tropf und Google hat uns lange geschickt angefixt. Ud wir fanden es gut. Mit jedem Schuss wurden wie happier. Um es mal ganz bösartig zu formulieren 🙂

Über den Autor

Robert Basic

Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.

9 Kommentare

  • Ich fürchte, auch das wird niemanden wirklich hinter´m Ofen vorlocken. Wir sind ja sooo unglaublich tolerant geworden, was den Missbrauch unserer Daten angeht…

    urmeli

  • Nur weil Google aufgrund von vermutlich irgendwelchen Algorithmen gute Gründe hat, dass Deine Seite überiegend von Bloggern gelesen wird, die ein bestimmtes Alter haben, wissen die ja noch nichts konkretes über den Einzelnen. Das ist doch auch die klassische Leserstudie mit neuen Mitteln.

  • Die Leute schicken täglich wahrscheinlich Gigabyteweise trackbare Daten durch gewisse search tools/bars an Betreiber wie Alexa oder Google und am Ende wundern sie sich über ‚Täterprofile‘?

    Der eine (vorzugsweise statistikgeile Bloger) ergözt sich dank dieser Daten an virtuellen Schwanzvergleichen bei Alexa und der andere fragt sich wieso er nur noch Ads für Viagra eingeblendet bekommt… Das ganze gab es im übrigen in einer ähnlichen Art schon einmal und ist in typischer Internet-Art ins Vergessen geraten: Doubleclick. Mal schauen wie lang es noch dauert bis SpOn, Planetopia und BILD darüber berichten wie „zu mächtig“ Google mittlerweile ist. 😉

  • Ich weiß schon, warum ich bei googi und consorten weder

    einen mailaccount
    eine toolbar
    einen statisticzugang

    noch sonstwas habe, woraus Rückschlüsse gezogen werden könnten.

    Und mein Adwordsaccount routet auf eine gekickte Domain, was also will man mehr 😉

  • Die Daten stammen von einer Marktforschungsagentur und werden nicht etwa von Google auf irgendeine geheimnisvolle Weise automatisch erhoben (siehe Hinweis von Nero: comscore.com). In Deutschland gibt es beispielsweise die Arbeitsgemeinschaft Onlineforschung (AGOF), die für viele Seiten solche Daten erhebt, weil ernstzunehmende Werbekunden ohne solche Angaben gar nicht schalten. Und in Googles Erklärtext heißt es ja auch, dass sie nicht sicherstellen können, dass nur Nutzer aus der angegebenen Zielgruppe die Anzeigen sehen. Dazu müsste ja wirklich jeder einzeln identifizierbar sein und bei Google einen Fragebogen ausgefüllt haben…