Sonstiges

Bloggen ohne Leser

[langer Artikel, Zeit mitbringen oder nicht]

so hieß eine Session auf dem Barcamp Hannover, die Wolfspelz abhielt. Natürlich war ich neugierig und bin hin, um mir anzuhören, wie man das Kunststück schafft, überhaupt keine Leser zu haben. Nun ja, das hört sich jetzt aber arrogant an, soll jedoch nicht so klingen. Denn schon Mama Google hilft zumindest, dass man wenigstens einige Leser abbekommt, um nicht alleine vor sich hin zu brabbeln. Rein mathematisch gesehen. Gemeint ist wohl aber mit „Lesern“, dass man hin und wieder einen Kommentar abbekommt. Doch trennen wir das eine vom anderen: Leser bekommen und sich über Kommentierende freuen.

Leser finden und finden lassen, wie geht das?
Zunächst die Leser. Wer bisserl sucht, findet wohl ziemlich schnell einige Tipps, wie man im Blogumfeld Leser findet. Genauergesagt, wie Leser zu einem finden. Das mag einigen von Euch doof erscheinen, sich darüber aktiv Gedanken zu machen. Sofort fallen Begriffe wie Trafficgeilheit und SEO-Gedöns. Bullshit! Hey, Ihr könnt nicht erwarten, dass sich ein Blogger mit all dem technischen Zeugs überhaupt auskennt, wenn er loslegt. Meinem Vater müsstest Du alles vom Urknall an erklären, dass er überhaupt die Zusammenhänge versteht, wie das Netz und die Blogosphäre tickt. Sonst tappst man im Dunkeln, und das kann verdammt frusten. Und Blogs sind nun einmal softwaregestütze Kommunikationssysteme mit gewissen Eigenheiten, über die man sich informieren sollte, um zu wissen, wie Kommunikation auf Blogs und zwischen Blogs überhaupt stattfindet. Und welche Tools es gibt, die die Kommunikation unterstützen.

Ich kann zB den Artikel von Michael Wöhrer empfehlen: Wie starte ich ein Blog und mache es bekannt?. Dann den Artikel von Farlion: Wie halte ich meine Blogleser. Ich hatte auch mal einen Artikel geschrieben, der aber technisch veraltet ist teilweise. In diesen Artikeln werden mehr oder minder die wichtigsten Grundlagen erklärt. Das muss man nicht alles von Beginn an verstehen. Macht auch nix. Es reicht schon, wenn man sich nur einige Punkte rauspickt. Dazu kann ich noch diese Tipps anbieten, die kleinen Blog-Sünden. Auch da gilt: Gemach, nicht alles auf einmal, schön step by step. Das Aufzeigen der Blog-Sünden dient ebenso dazu, um es dem Leser einfacher zu machen, sich auf dem Blog heimelig zu fühlen.

Was sind aber die „Key-Points“. Das Wichtigste vom Wichtigsten? Ich begreife Blogs stets als einen vernetzten Dialog. Um das an meinem Beispiel deutlich zu machen: Angefangen habe ich mit meinem Blog als Notes-Blogger. Wtf cares? Niemand? Quatsch. Diejenigen, die auch über Notes bloggen, naheliegendste Antwort. Was jucken mich denn die Oberblogger, Schnürsenkelblogger und Google-Leser? Eben, nüscht. Ich will mich mit Gleichgesinnten austauschen. Also? Im echten Leben gehe ich halt dahin, wo ich weiß, dass sich Notes-Menschen aufhalten. So wie alles, was mit dem Bloggen zu tun, ein Spiegel menschlicher Sozialisierung ist. Man entdeckt nix Neues mit dem Blog. Man simuliert lediglich das Bestehende virtuell. Wenn man das einmal verstanden hat, kann man aus seinem herkömmlichen Real-Life Erfahrungsschatz schöpfen und nach virtuellen Analogien Ausschau halten. Im Virtuellen ist das Vernetzen mit Notes-Interessierten nur ungleich einfacher.


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Hab mir also ein Notes-Blog geschnappt, das ich sowieso kannte und mir angeschaut, was denn in seiner Blogroll steht. Was steht da? Andere Notesblogs. Nix anderes, als wenn man eine Hausarbeit/Studienarbeit erstellt. Man hangelt sich von Zitatverweis zu Zitatverweis. Und schon hat man hunderte von Literaturquellen aufgetan. Analogie? Yep, siehste. Anno 2003 gab es rund 30-60 Notesblogs weltweit. Weiß es nicht mehr genau. Egal. Hab die auch in meine Blogroll geschmissen. Und angefangen zu lesen. Zu Beginn händisch, dann später über RSS/Bloglines, nachdem ich kapiert hatte, was dieses „XML / syndicate this site“/“RS-Button“ hieß, um Zeit zu sparen. Jeden Tag konnte ich aus Dutzenden von Artikeln schöpfen. Schöpfen? Na, Ideen für eigene Artikel. Und vor allen Dingen konnte ich mein Wissen erweitern. Das motiviert und trainiert auch. Motiviert einen, um selber sein eigenes Wissen anderen mitzuteilen. Trainiert, um besser zu werden. Analogie zum Real Life? Ja klar. Da läuft es genauso mit seinen Kollegen, wenn man kein Depp ist, der Wissen schwachsinnigerweise bunkert. Da schrieb zB ein Argentinier was über einen schicken Code. Den habe ich mir geschnappt und erweitert. Und im Alltag plagt man sich ebenso mit Notes, was einem dazu einfällt, was anderen helfen könnte, kam dann auf mein Blog.

Da mit der Zeit die Notesblogger mein Blog kannten, schnappten sich diese wiederum einige meiner Artikel und antworteten dazu auf ihrem Blog. Oder taten das Blog in ihre Blogroll aufnehmen. Ebenso kommentierte ich bei denen, wenn ich was zu sagen hatte, umgekehrt auch. Durch diesen vernetzten Dialog konnte ich mich nicht darüber beklagen, dass ich einen Mangel an Lesern gehabt hätte. Eine ganz natürliche, menschliche Geschichte. In dem Fall eben elektronisch statt persönlich. Lesen, reagieren, kommentieren, verlinken. Mehr ist das nicht mit dem Bloggen. Eine Art von softwaregestützter Simulation menschlichen Verhaltens. So wie ich meine Kollegen im Büro besuche, die mich besuchen, wir gemeinsam essen gehen. Analogie? Ja, schon wieder, Bloggen ist nix anderes. Und das dauert seine Zeit. Wir werden nun einmal nicht Freunde, nur weil du einmal hallo zu mir gesagt hast.

Klar ist, wer nur Bullhsit zu erzählen hat, der wird ignoriert. Nur um Leser der Leser willen zu haben, muss man nicht bloggen. Nur um sich beliebt zu machen, macht das keinen Sinn. Auf Schleimer kann man im Alltag ebenso verzichten. Auf die Idee kam ich nie, nach Lesern künstlich zu grabschen. Denn ich hatte mich für das Thema Notes interessiert, also wozu rumschwarwenzeln? Geben, nehmen. Reden, austauschen. Kennenlernen, respektieren.

Wenn ich natürlich nur vor mich hin gebrabbelt hätte, keine Blogs gelesen hätte, nirgends kommentiert und auf niemanden verlinkt hätte, ja in drei Teufels Namen, woher soll der Argentinier, der Ami, der Brite, der Chinese, der Japaner, der Deutsche, der Belgier, der Spanier, der Südafrikaner und was weiß ich wer von mir erfahren? Ebend. Gar nicht. Dann kann ich auch gegen die Wand reden. Und mein Blog wegen freiwillig gewählter Einsamkeit schließen.

Und niemand, den ich kenne, hat noch nie was von Google gehört. Einfach seine Interessensgebiete eingeben und schauen, ob sich darunter auch ein Blogger findet. Was heute ungleich einfacher geht, wenn man Technorati und die Blogsuche von Google verwendet. Es ist so simpel, man muss es nur nutzen. Und anfangen, miteinader zu reden, nicht mit sich zu reden. Dazu muss man nicht Lotus Notes mögen. Man kann ja auch nach dem suchen, was einen juckt. Ich verwette mein Blog drauf, dass sich zu nahezu allen Themen und Ereignissen was finden wird. Antippen, verlinken, hallo sagen, kommentieren, kein Bullshit verzapfen. Mehr ist dat nicht.

Und natürlich kann ich auch schreiben, dass heute die Sonne aufgeht, ich mich duschen gehe, am Abend die Sonne untergeht. Ob das nun einen Leser catcht? Ich weiß ja nicht. Sprich: Klar muss man sich Gedanken machen, was wohl interessiert. So wie ich im Cafe mein Gegenüber damit langweilen kann: „Hey, cool, heute Abend geht die Sonne unter, wusstest Du das schon?“. Gähn. Wenn der mich nicht kennt, dann hält der mich für plemplem. Beim Bloggen analog ebenso: Warum soll der Leser wiederkommen, nur um zu erfahren, dass die Sonne auch morgen wieder aufgehen und untergehen wird. Ach…

Eine wichtige Message zum Schluss, dann sind wir fertig mit der Frage nach den Lesern. Als Ihr klein und jung gewesen seid, hat Euch Mama und Papa das Wichtigste mit auf den Weg gegeben. Die sog. „Erziehung“, das Gefühl für falsch und richtig. Als ihr älter wurdet, habt ihr angefangen, mit Eurem eigenem Kopf zu denken und zu fühlen. Das ist das, was Eure Person ausmacht. Ihr seid Ihr selbst. Wenn heute also jemand kommt und Euch sagt, dass man nicht die Hand auf den Herd legen soll, wisst Ihr das ja schon, was passiert. Wenns aber alles so einfach wäre. Es ist nicht alles so black or white. Bei vielen Dingen müsst und sollt Ihr ja aus Eurer eigenen Sicht der Dinge entscheiden. Ihr seid erwachsen und verantwortet Euer Leben so, wie es Euch passt. Sprich, wenn Euch jemand beim Bloggen sagt, man trackbackt aber darum und deswegen nicht, Werbung ist böse oder gut, man soll nicht zuviel verlinken, man soll nicht zu wenig kommentieren: Geschissen drauf. Euer Kopf, Eure Entscheidung. Macht das so, wie es Euch genehm ist, nicht was andere Euch erzählen. Nochmals: Übertragt das, was Ihr aus dem Real Life kennt und bloggt nach Eurem Gusto. Mama und Papa beim Bloggen gibts nicht. Ih müsst und sollt das selber ausprobieren, was Euch zusagt und was nicht. Das dauert eben, bis man für sich weiß, wie einem das Bloggen passt. Nicht anders funktioieren wir. Wenn man eben nicht weiß, dass der Herd heiß ist, kann das die Mami noch tausend Mal sagen. Finger drauf, lernen was passiert, verarbeiten. Selbst durch die Tür durchgehen.

Das sage ich deswegen so explizit, weil ich immer wieder auf Blogger stoße, die mich fragen „ob man das denn so und so macht“, was meistens auf Verhaltensfragen abzielt. Mir fällt es schwer, anderen zu sagen, wie sie bloggen sollen, da sie erwachsen sind:) Ich kann immer nur erzählen, wie es im Real Life mit dem Miteinander geht, um dem Gegenüber die Augen zu öffnen und ihm zu zeigen, wo im Netz die Analogien sind. Dann muss derjenige alleine laufen. Was ich von einem Erwachsenen ja erwarte. Und das ist nicht unnormal, denke ich. Es geht und ging nie um die Technik. Das blockiert aber viele, die es „technisch sauber“ lösen wollen. Ich kann aber nicht technisch quatschen. Ich quatsche so, wie ich bin. Life halt. Jedes ist anders.

Next, kommen wir zu den Kommentaren
Nicht selten klagt ein Blogger, das gar nie niemand kommentiert. Ok, nützt nix, wenn man nun mit der mathematischen Regel kommt, dass die Leser-Kommentarquote wohl 1:100 beträgt. Auf 100 Leser kommt ein Kommentar. Wenn man Glück hat. Erwarten kann man das schon mal gar nicht. Warum? Na ja, easy. Ein Leser besucht eben nicht nur Deine Seite, sondern es gibt neben deiner einer noch viele andere Websites. Nicht nur, dass der Leser sein fixes Zeitkontingent hat, dass Du wohl kaum ausweiten wirst, er ist auch verwöhnt. Mit tausenden von Inhalten, er hat alles schon mal gesehen, gelesen, genossen. Auf die eine und die andere Art. Du kannst ihm gerne demnach sagen, dass die Sonne um Punkt 17:45 Uhr untergeht, nur bedeutet ihm das nix. Wenn Du ihm aber erzählst, dass die Sonne nur scheinbar untergeht und sich eben nicht versteckt, würdest Du anno 1500 weltweit vernetzt worden sein, weils eben was Neuartiges ist. Es kann auch sein, dass du ihn auf eine besondere Art und Weise mit deinem ganz persönlichen Stil gefesselt hast. Ihn zum Nachdenken gebracht hast. Klar ist, da wären wir schon wieder im RL, es kommt je nach Thema drauf an, wie du was sagst, nicht nur, was du sagst. Je sachlicher Du jemanden beglücken willst, desto mehr kommts drauf an, dass das Thema neuartig ist. Die x-te Besprechung der Wikipedia ist sagen wir mal lahmarschig. Aber ein Einblick in die Wikipedia, die aufzeigt, wie man einen sachlichen Artikel schreibt, kann ziemlich neu sein, da man das auf Blogs und im Web nicht an jeder Ecke findet. Neue oder seltene Themen sind immer gut. Aber? Kommen wir gleich dazu.

Du kannst natürlich auch schreiben, dass dich die Wikipedia voll ankotzt. Schön. Wenns nur der eine Satz ist, mag das niemanden jucken. Wenn du dabei jedoch aufzeigst, wie du dich fühlst, wie du tickst, kann das spannend und erhellend sein. Je mehr du dabei von deiner Person zeigst, dich öffnest, desto eher nimmst du den Leser mit. Ich kann dir folgen. Wenn du mich nicht folgen lässt, nicht nachempfinden lässt, wie willst du mich dann abholen? Ich werde halt nicht kommentieren.

Sowohl bei einem harten wie auch weichen Topic kommt es immer drauf an, dass du den Leser abholst. Dass der sich wiederfinden kann. „Me too“ heißt das Zauberwort. Schon mal beim ALDI einkaufen gewesen und was erlebt, das wir alle kennen? Her damit. Dann werde ich dir gerne was schreiben als Kommentar. Schon mal im ALDI einkaufen gewesen und das Salz nicht gefunden, den Angestellten gefragt, wo das Salz ist? Gähn. Ach, der war absolut pissed und hat dich angemotzt? Sauber, das nimmt mich doch mit. Ich will auch keinen doofen Verkäufer. Ich war auch schon mal im ALDI, ich kenne diese „Dimension“. Me too. Je weniger ich davon betroffen bin, desto unwahrscheinlicher, dass ich was sagen kann und will. Als Kommentierender.

Momente mal, ein Kommentar war so geil, dass er dich eingefangen, mitgenommen hat? Wieso sagst du dann nix dazu? Zeitnah! Ist bisserl doof, wenn mein Gesprächspartner schweigt. Ja, was hindert dich daran, den Kommentar in einem eigenen Artikel zu verarbeiten? Zu ergänzen? Darauf explizit hinzuweisen? Einer von uns sagt was, wunderbar, wenn du zeigst, dass du das wertschätzt und nicht nur als „1 Unique Visitor“ betrachtest, damit dein Traffic schön hoch ist?

Wie, Du hast einen langen, ausführlichen Artikel geschrieben und kein „Schwanz kommentiert“? Willkommen im Club. Wenn Du eben alles sauber und ausführlich erklärst, wann und wieso diese blöde Sonne untergeht, was soll ich noch dazu sagen? Dass es toll wäre, wenn die Sonne auch mal im Westen aufgeht? Zudem bin ich doch eh müde, nach dem Lesen des langen Artikels. Es tut Dir keinen Abbruch, wenn Du menschlich imperfekt schreibst. Lass doch mal Lücken, wozu musst Du für den Leser alles durchdenken? Der kann doch auch selber denken.

Und ich garantiere Dir, Menschen sind soziale Wesen. Wenn 100 zugleich in die Luft schauen, wirst Du das auch tun. Was das mit dem Bloggen zu tun hat? Na ja, Du solltest ihnen aufzeigen, wo denn diese Luflöcher sind:) Wie man das macht? Nix Neues. Wo sind die meistgelesenen Artikel, wo sind die meistkommentierten Artikel? Wo wurde zuletzt kommentiert? Wo soll er denn lesen? Alles Punkte, bei denen man Wegweiser einbauen kann. Bei mir war es schon immer die Anzeige der letzten Kommentare in der Sidebar. Hatte noch nie geschadet. Menschen gehen dahin, wo die anderen rumstehen. Meistens.

Also, genug geschwurbelt. Nimm mich als Leser mit auf Deiner Gedankenreise, dann holst Du mich ab. Tust Du das nicht, gibts eben keine Kommentare. Versetz Dich in andere, nicht in Dich. Feel the force, Luke:) Zeige einfach, dass Du Dich über Kommentare freust, wertschätze mich. Nicht Dich selbst. Sonst können Dir Kommentare völlig egal sein. Und dat mit dem Kommentieren ist nicht so schwer: Du hast doch gelernt, was einen guten Gastgeber ausmacht? Schwätz mich nicht tot, bis mir das Blut wie bei diesem Artikel aus den Ohren kommt, lass mich doch aus was ergänzen oder sagen.

Über den Autor

Robert Basic

Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.

39 Kommentare

  • Hi ,
    auch Interessant in dem zusammen hang ist der Artikel unter http://www.lorm.de/2008/01/07/wie-viel-traffic-bringen-yigg-webnews-co , aber ob man das als Anfänger so einfach umgesetzt bekommt, weiß ich noch nicht da ich ja auch erst seit einem Monat bloge.

    Aber Kommentare zu bekommen scheint nicht ganz so einfach zu sein, da bekommt man Besucher ehr auf die Seite. Aber ich hoffe mal das ich das auch noch hin bekomme, das Besucher meines Blogs auch mal einen Kommentar hinterlassen.

    MfG

    Michael Finger
    Holztechniker

  • Es gab mal ein hochinteressantes Blog von Stefan Münz (SELFHTML), das sich Webkompetenz (o.s.ä.) nannte und dann in eine Wiki mutierte und jetzt vor zwei, drei Monaten versandete.
    Ich habe sonst noch nie festgestellt, dass Qualitätsarbeit dermassen scheitern kann im Web.
    Schnüff. 😉

  • Den Artikel finde ich echt gut. Ich als Blogger-Neuling (siehe Website) konnte einige Tipps wirklich gut gebrauchen… z.B., dass die Leser gefesselt werden, indem ich mehr über mich erzähle.
    Du könntest ja evtl. auch mal einen Post schreiben, in dem Du als Liste alle Posts von Dir und vielleicht auch von anderen Blogs für Blogger-Neulinge verlinkst.
    Bringt schonmal ein Bookmark bei mir. 😉

    MfG
    Denis Loose

  • Das ist wieder mal einer von den Artikeln, weshalb ich damals angefangen hab im M-E-X Blog zu lesen. Doch Robert, wo ist jetzt deine Blogroll? 😉

  • Super Artikel! Hat richtig Spaß gemacht zu lesen – Und danke für die Links und Anregungen! Ich betreibe seit kurzem auch einen Blog mit einem Freund und uns ist das „Kommentar-Problem“ bekannt. Wir versuchen es momentan direkte Fragen an die Leser in die Artikel einzubauen. Nur wenn dann keiner kommentiert? = Keine Leser? deprimierend ;/

  • Die Besucher zu bekomme ist nicht das Problem wie du treffend bemerkt hast. Das wir Google schon richten. Bei dem einen mehr, bei dem anderen weniger. Das mit den Kommentaren und vor allem den wiederkehrenden Lesern, was einen guten Blog letztendlich ausmacht, das ist die große Hürde. Da muss man schon ein gekonnter Schreiber sein oder wirklich sehr gute Informationen liefern. Bis jetzt habe ich mich noch nicht getraut einen eigenen Blog zu starten. Ganz einfach auch weil ich befürchte zu wenig Zeit dafür zu haben. Etwas anfangen und dann sich nicht drum kümmern, passt auch nicht zu mir. Wenn man hier regelmäßig mitliest, bekommt man aber schon Lust …

  • Das sind doch mal unmissverständliche Hinweise wie die für mich noch recht neue Blogosphäre funktioniert. Der Artikel hat Lust aufs Bloggen gemacht. Danke 🙂

  • diese tausenden artikel über „wie gewinne ich leser oder kommentatoren“, was sollen die bringen? wozu braucht man als blogger leser und kommentare? wozu schreiben überhaupt hunderttausende langweiler ihren langweiligen kram ins internet? wieso denken diese, dass sich andere leute für diesen öden kram interessieren? 99 prozent aller blogs könnte man auf einen schlag löschen ohne dass irgendjemand etwas vermissen würde.

  • Hi Robert,

    herzlichen Dank für den Artikel 🙂 Gerade den Punkt der Authentizität kann man nicht hoch genug ansetzen.
    Zwar ist es richtig, dass viele Blogs eigentlich gelöscht werden könnten (weil der Inhalt reichlich trivial ist und keinen Mehrwert bietet) und das vermutlich auch jede Menge nicht aktuell gehalten werden – aber ich denke, dass das Blogging neben dem Gedankenaustausch und dem vernetzten Dialog auch eine super Übung für das Schreiben ans ich ist.
    Allein dadurch, dass man sich durch das Schreiben intensiver mit dem Thema befasst, wird es auch einem selbst klarer. So zumindest geht es mir teilweise 🙂

    Viele Grüße und weiter so,

    Axel

  • Gehört das zur Daseinsberechtigung eines Blogs, Leser zu haben? So liest sich dein Artikel in meinen Augen.

    Ich denke, wenn ich mal ein Blog eröffnen sollte, dann werde ich eine andere Strategie fahren: Ich werde es nicht aktiv bekannt machen, ich werde nicht quer durchs Internet schreien: „Hey schaut mal alle her, hab jetzt auch ein Blog!!!“ Natürlich wird so mein Blog keine bis kaum Leser haben, aber was solls.

    Ich mag nunmal eher Menschen, die *aktiv* aufmerksam sind, heißt, sich von Marktschreiern abschirmen und dafür ihr Augenmerk auf alles legen, das dem passiv-aufmerksamen Gros mangels „Hey, ich bin auch da“-Gehabe alias Eigenwerbung nicht bewusst ist. So würde ich eher auf Mundpropaganda setzen, selbst nur beiläufig in Situationen mein Blog oder einzelne Artikel verlinken, in dem es mir kontextuell angemessen erscheint.

    … wow, mein erster Kommentar in einem Blog überhaupt *g*. Fallt ruhig über mich her, bin noch im Lernmodus.

  • @Axel: Wer soll denn bestimmen, welches Blog gelöscht werden darf oder nicht? Oder anders gesagt: Was ist trivial und was nicht?

  • … und wieder viel dazugelernt. Auch ich blogge (seit anfang des Jahres sogar regelmässig ), Kommentare habe ich aber auch nur sehr wenige. Die Frage die ich mir immer wieder stelle: was interessiert den Leser??? Sind es ehr die kleinen Dinge des Lebens oder ehr News oder was?

  • Leser, Kommentare und virtuelle Spiegel…

    Welchen Sinn hat das Bloggen? Ein reiner Selbstzweck, Langeweile, eine Backlinkolympiade? Ich unterstelle mal, dass abgesehen von rein kommerziell orientierten Bloggern soziale Aspekte in der Summe überwiegen. Niemand schreibt gerne Beiträge …

  • Mama Google?

    Also Mama kann auch anders, wie in meinem Fall! Plötzlich kommt kein Traffic mehr, weil Google dich raus wirft und du dann doof bist, weil du nicht weiß, warum!?!

    Soviel zu Bloggen ohne Leser 😉

  • @webfunk
    ich gebe gerne zu: Anfangs hab ich nicht wirklich gerne Beiträge geschrieben – sieht man auch in dem Blog. Ältere Beiträge sind mehr News aus der „Tee Szene“, einfach in den Blog geklatscht und fertig. Dem ist jetzt nicht mehr so – das schreiben macht Spaß – wenn ich denn mal ein Thema habe. Natürlich bin ich in den Formulierungen nicht ganz so perfekt wie Robert hier aber man wächst ja bekanntlich mit seinen Aufgaben…

  • at Beppo: Es geht ja auch weniger um Aspekte wie „perfekt“ oder darum, immer das Neueste zu bieten, das ist im Web grundsätzlich schwierig. Ich finds immer spannend, wenn ein Thema von allen möglichen Blickwinkeln aus beleuchtet wird, das können dann auch lange Beiträge wie der von Robert sein. Hier geht es mir garnicht darum ob das nun neu und trendig ist, sondern darum, was unter der Oberfläche eines Themas zu finden ist. Das regt auch eher zum Lesen an als die hundertse Neudarstellung einer Meldung, die im Grunde nur den Inhalt eines Newstickers darstellt. Aber ganz einfach ist das zugegebener Maßen nicht. Der Output auf Basic Thinking ist schon ziemlich beeindruckend, soviel wie hier an Meldungen und „kompletten“ Beiträgen am Tag zusammenkommt, respekt …

  • Ich wollte nur mal Hallo sagen!

    …nagut, doch noch ein bissel mehr. Was mich extrem wundert ist, dass es immer noch sehr viele Blogplattformen gibt, die entweder kein RSS bieten oder keine Trackbacks erlauben. So kann man zum Beispiel bei Blogspot.com keine Trackbacks hinterlassen, was einen echten Dialog fast unmöglich macht. Ich könnte natürlich in solch einem Blog manuell ein Kommentar hinterlassen und auf meinen Artikel verweisen, aber das find ich mühsam.

    Ansonsten kann ich aber den anderen Kommentatoren zu deinem Post nur beipflichten, dass aller Anfang schwer ist. Da ich seit fast 10 Jahren Webseiten baue, war ich es gewohnt, dass Traffic mit der Zeit Dank Google von allein kommt und dann die Leute auch anfangen, die Seiten zu verlinken. Bei Blogs funktioniert das zwar auch, aber in einen direkten Dialog einzutreten ist natürlich effektiver. Dies zu begreifen hat bei mir aber auch mehr als ein Jahr gedauert. Ich denk, das ist eine ganz normale Lernphase, da ein Blog ein anderes Medium ist als eine statische Website.

  • Ich frag mich gerade, weshalb man sonst bloggen sollte, wenn nicht um eine gewisse Leserschaft zu erreichen (mindestens Freunde, denen man das Passwort gibt) ? Bloggen ist Veröffentlichen. Ansonsten kann man das mit simplen txt – Dateien oder mit passender Software auch auf dem heimischen PC veranstalten und dort belassen – oder in der guten alten Papierform. Ich blogge, um Interessierte und Gleichgesinnte zu treffen, um ein wenig von meinem (geringen) Wissen weiterzugeben und zum Bücherlesen zu animieren. Ich freue mich über jeden Leser und über das langsame Ansteigen des Leserdurchschnitts. Eine andere Frage ist, ob ich nun um jeden Preis Rekorde brechen oder mit anderen, weitaus häufiger frequentierten Blogs konkurrieren muß oder will ? Nicht wirklich. Wer Infos sucht, findet über google auf mein Blog, wer bloggend in ähnlicher Richtung unterwegs ist, findet sich in meiner Blogroll und wird von mir ab und an auch aufgesucht und – wenn es paßt – mit einer Meinungsäußerung bedacht. Ich selbst freu mich über Kommentare, aber zu viele bedeuten auch, daß man viel Zeit mit dem Lesen und Beantworten verbringen darf / muß. Von daher tun es punktuelle Wortmeldungen, ein wenig Lob ab und an und sachliche Fragen / Meinungen zu einem Beitrag. Und ich habe schon festgestellt, daß es inzwischen mehr Kommentare gibt als zu der Zeit, in der ich bei einem anderen Anbieter, mit anderem Weblogtitel und anderem Nickname zu bloggen begonnen hatte. Kann sein, daß es an der Community liegt, kann sein, daß man nicht mehr nur konsumiert.

  • Ein guter Mix an Themen ( ->weg vom Themenblog), Nutzung unterschiedlicher Stilelemente kann auch ein Mittel sein, mehr Leser zu erhalten.

    Aber eigentlich kommentiere ich hier ja nur, damit Roberts Quote unter 1:100 fällt … 😉

  • Tipp für alte und neue Blogger…

    Jeder Blogger kennt das, zumindest aus den Anfängen seines Blogs, man hat das Gefühl keine Schwein liest mit und kein Ass lässt sich zu einem Kommentar hernieder. Mit der Zeit erledigt sich das meistens von alleine, aber im Netz liegen vermutlich zw…

  • Den Artikel mit dem Sonnenuntergang hab‘ ich fast mal wirklich gebracht; allerdings zum Sonnenaufgang und zur Wetterprognose für den Tag.
    Dann noch dies und das, und tatsächlich kam ein Jahr später ein Kommentar mit der Frage, ob ich Drogen nähme, oder warum ich so einen Bullshit schreibe 🙂

  • Schöner Artikel, auch wenn er schon älter ist. Ein Blog sollte man als geistreiches asynchrones Kommunikationsmedium sehen. Dann klappts auch mit den Nachbarn 😉