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"Ach komm schon, mach mit!": Schwarm-Shoppen soll den Absatz bei Dell ankurbeln

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Das Konzept ist nicht neu: Eine kleine Gruppe von Käufern findet sich zusammen, um sich gemeinsam auf ein Produkt zu stürzen. Je mehr Leute mitmachen, desto günstiger wird am Ende der Preis. Diese visionäre Idee brachte Ende der Neunziger Letsbuyit (wer sich erinnert: das waren die mit der Ameise) auf den deutschen Markt. Doch schon kurze Zeit später kriselte das Geschäft, Kunden beklagten sich, dass wirkliche Schnäppchen immer seltener zu finden seien und auch den Gerichten war die Rabattstrategie des Kollektiv-Shoppens ein Dorn im Auge. Letsbuyit verschwand genauso schnell, wie es aufgebaut wurde. Nun wird gemunkelt, dass neue Investoren irgendwann einen Relaunch wagen wollen.

Ortswechsel. In Kanada hat der Schwarmkommerz wieder neue Anhänger gefunden. Gemeinsam mit seinem Partner Intel hat Dell eine Shoppingplattform aus dem Boden gestampft, die genau diesem Prinzip folgt. Dellswarm ist bislang als Pilotprojekt gedacht, sollte der Versuch klappen, werden ähnliche Angebote auch in anderen Ländern etabliert.

Also, wie funktioniert Dellswarm? Man sucht sich ein Angebot heraus und eröffnet einen Schwarm, um den Rechner zu erstehen. Alternativ können Schwarmangebote auch vorgeschlagen werden, sollte die gewünschte Konfiguration nicht im Angebot sein. Je mehr Leute sich nun der Kaufentscheidung anschließen, desto billiger wird das Produkt. Wie ich sehe, geht das Dell Studio 15 beispielsweise über die normale Dell-Seite für 1.548 Dollar über den Ladentisch. Als Schwarmkauf mit 29 Teilnehmern, zahlt jeder einzelne hingegen nur 1.099 Dollar. Ein nettes Schnäppchen. Wenn die Aktion abgelaufen ist, bekommt jeder Teilnehmer eine E-Mail mit Link, über den dann die individuelle Konfiguration vorgenommen werden kann.

Dell verfolgt mit dem Projekt gleich zwei Absichten: Erstens kurbelt der Gemeinschaftsverkauf ordentlich den Absatz an. Zweitens setzt der Computerhersteller darauf, dass Interessenten ihre Freunde im sozialen Netz mobilisieren. Indem öffentlich Anfragen via Facebook oder Twitter bei Bekannten gestellt werden, profitiert Dell von nicht zu unterschätzender, kostenloser Werbung. Wer wirklich an einem Produkt interessiert ist, wird alles versuchen, seinen Bekannten das Angebot so schmackhaft wie möglich zu machen.

Was haltet ihr davon? Hat das Modell eine Zukunft? Wer mehr Infos für eine eigene Meinung braucht, sollte sich auch einmal das Video zum Swarm-Konzept ansehen.

(André Vatter)

Über den Autor

André Vatter

André Vatter ist Journalist, Blogger und Social Median aus Hamburg. Er hat von 2009 bis 2010 über 1.000 Artikel für BASIC thinking geschrieben.

11 Kommentare

  • also ich finde das Konzept vom Schwarmshoppen an sich sehr sinnvoll.

    Insbesondere wenn Firmen wie Dell es ausschließlich für die eigenen Produkte anwenden und eben wie Dell nicht nur die Absatzförderung sondern auch die „günstige“ Werbung (Kostenlos ist auch diese Form der Werbung nicht) bezwecken.

    Als tragendes Firmenkonzept halte ich es jedoch eher ungeeignet, letsbuyit.com hat gezeigt, mit welchen Problemen gerechnet werden muss.
    Konkurrenz auf dem Rabattmarkt, Gesetzliche Regelungen und nicht zuletzt die große Frage nach womit man eigentlich Geld verdienen möchte.

  • Ich hab eben euren Tweet gelesen und sofort gedacht: “ Das gabs doch schon mal, wie hieß die Firma noch gleich…??“.

    Letbuyit.com! Danke für die Erleuchtung. 😉

    Ich als Kunde finde das Prinzip gut, habe damals auch schon mal bei letsbuyit.com Co-Shopping betrieben. Ob es aber als Geschäftsmodell was taugt, muss erst noch bewiesen werden.

  • Ich halte das Konzept für sehr sinnvoll, sehe das wie Sascha.
    Ehrlichgesagt hab ich sogar letztens an letsbuyit.com gedacht und war mal wieder auf der Seite.
    Hoffe dass sich das Konzept in Zukunft wieder ausbreitet.

  • Ich hab bei dem Konzept Sorge, das die deutsche Mentalität dem im Weg steht. Das „zusammen kaufen“ liegt dem Deutschen glaub ich nicht so nah wie das „selber kaufen“ um dann dem anderen das Schnäppchen unter die Nase zu reiben…:-) Deutschland ist für das Produkt zu Ich-bezogen und unflexibel…

  • wenn ich das erste mal von bekannten belästigt werden, ich solle mir doch bitte nen neuen monitor zulegen damit sie ihren billiger bekommen setzts was. kam kürzlich schon einer an und meinte ich (und 5 oder so weitere leute) müsste ihm nur nen fragebogen mit 10 fragen über meinen TK-pizzakonsum beantworten, dann würde er 20 pizzen von dr. xyz umsonst bekommen. da werden leute angeworben mit dem ziel, dass die ihre freunde belästigen, damit das nicht das unternehmen selbst machen muss und das ist ziemlich ätzend wie ich finde…

    viele grüße,
    nils

  • Man muß das Rad ja nicht immer neu erfinden. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass Dell den Absatz dadurch deutlich steigern kann. Gerade die Käufer im Internet sind ja bekannt für ihren Spürsinn im Bezug auf günstige Spontankäufe.

  • LetsBuyIt.com ist seit einigen Tagen (wieder) online! Das Ziel ist immer noch, das beste Produkt zum günstigsten Preis zu finden – aber nicht mehr mit Co-Buying!
    Das neue LetsBuyIt.com ist ein Preisvergleich mit umfassenden Produktinformationen (Fotos, Videos und Preisverlauf), Bewertungen & Kommentaren, Shopping-Ideen und vielen anderen hilfreichen Funktionen.
    Der Community-Aspekt steht immer noch im Vordergrund, d.h. Mitglieder können aktiv die Seite mitgestalten und sich austauschen: LetsBuyIt.com ist ein Seite von Usern für User!