Es gibt Menschen, die lehnen den Microblogging-Dienst Twitter von vorneherein ab, ohne ihn jemals verstanden oder ausprobiert zu haben. So wie die personalisierte Ignoranz Johannes B. Kerner. Andere interessieren sich zwar für die Twitter-Welt, kehren dem Dienst aber dennoch bereits nach einem ersten Reinschnuppern den Rücken. Das ist aber vielfach nicht in Problemen beim „Getting Started“ begründet, also dem Erstellen des Kontos und dem Loszwitschern. Denn hierbei leistet Twitter ausreichend Hilfestellung, beispielsweise auf seiner Support-Seite, die auch ein Tutorial-Video enthält. Vielmehr hängt es damit zusammen, dass viele Neu-Twitterer nicht wissen, wem sie folgen sollen und wie sie selbst Follower erhalten.
Twitter hat dieses Problem nun endlich erkannt und dazu den Vorgang der Registrierung überarbeitet. Wurden Neu-Twitterer bei der Erstellung ihres Accounts bisher nämlich nur dazu aufgefordert, ihren Namen und Benutzernamen, ein Passwort und ihre Mail-Adresse anzugeben, wird ihnen nun auch zusätzlich die Möglichkeit geboten, sich aus einer Liste mit Vorschlägen User auszusuchen, denen sie folgen möchten („Suggestion-List“). Ich habe mir zur Veranschaulichung mal ein neues Konto angelegt und ein paar Screenshots gemacht.
Nach der Angabe der persönlichen Daten besteht nun die Möglichkeit, aus einer Empfehlungsliste diejenigen Rubriken auszusuchen, die am besten zu den eigenen Interessengebieten passen. Wer beispielsweise „Technology“ auswählt, erhält eine meiner Einschätzung nach sehr gute Auswahl an Twitter-Usern, denen es sich – neben Basic Thinking natürlich – zu folgen lohnt:
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Zusätzlich wurde die bereits vorhandene Möglichkeit, nach Freunden und Bekannten via Mail-Adresse, Real-Namen und/oder Benutzernamen zu suchen, in den Anmeldevorgang integriert und somit stärker in den Vordergrund gerückt. Bisher war diese Funktion erst nach Abschluss der Registrierung über das Menü-Feld erreichbar.
Ich halte die Listen-Funktion beziehungsweise die Implementierung der Kontakte an dieser Stelle für sehr sinnvoll, da sie Neu-Twitterern eine nützliche Hilfe sein können. Möglicherweise schafft Twitter es auf diese Weise sogar, die Userzahlen wieder ansteigen zu lassen. Dennoch gibt es auch einige Punkte, die ich kritisch sehe, und damit meine ich nicht die schlechte deutsche Übersetzung („Als erster Schritt, wähle die Themen“), die man bei der Anmeldung hier und da vorgesetzt bekommt.
Es geht mir vielmehr um die undurchsichtigen Kriterien, nach denen die Liste mit den Vorschlägen erstellt wurde. Da es offenbar nicht möglich ist, allen vorgeschlagenen Twitterern zu folgen (was auch ein Negativpunkt ist), muss man sie einzeln auswählen. Damit dürfte klar sein, dass diejenigen, die weiter oben stehen, den größten Follower-Zuwachs erwarten dürfen. In etwa vergleichbar mit den Suchergebnissen bei Google, von denen in der Regel nur diejenigen auf den ersten zwei bis drei Ergebnisseiten Beachtung finden.
Laut Twitter-Blog wird eine unbestimmte Zahl von Algorithmen dazu verwendet, aktive Twitterer aus einem Themenbereich zu finden und sie dann als Vorschläge in die Themen-Listen einzubinden. Dies ist zwar besser, als eine sinnlose Liste mit willkürlich ausgesuchten Twitterern anzubieten, der man als Neuer folgen soll, es bleibt aber trotzdem die Frage nach den Auswahlkriterien.
Desweitern kann ich nicht erkennen, dass man die Listen länderspezifisch anpassen könnte. Viele User hierzulande interessieren sich vielleicht für das Thema „Technologie“, beherrschen aber die englische Sprache nicht ausreichend. Für sie ist es daher wenig sinnvoll, einem englischsprachigen Twitter-Account zu folgen.
Was haltet ihr von der neuen Funktion? Welche Kritikpunkte seht ihr?
(Marek Hoffmann)