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'Life in a Day': YouTube will von euch Videos mit Schnappschüssen aus euren Leben

Als ich vorhin auf dem YouTube-Blog die Überschrift des aktuellen Post las – „A Day in the Life“ – musste ich zuerst an den Klassiker der Beatles denken. Bis ich merkte, dass dort „Life in a Day“ stand. Und das sich dahinter verbergende Projekt hat nichts mit den Pilzköpfen, sondern mit den Usern der Videoplattform zu tun. Sie werden nämlich aufgefordert, am 24. Juli mit einer Video-Kamera einen „Schnappschuss“ ihres Lebens zu erstellen und spätestens bis zum 30. Juli auf den „Life in a Day“-Channel hochzuladen. Für welchen Einblick in ihr Leben sie sich dabei entscheiden – Sonnenaufgang, Zähneputzen, Geburt, Klavier spielen, Bahnfahren -, bleibt ganz ihnen selbst überlassen. Eine Auswahl aus allen eingereichten Szenen wird dann zu einem langen Film zusammengesetzt. Und wofür soll das Ganze nun gut sein?

Offenbar möchte YouTube damit in erster Linie frühzeitig die Werbetrommel für das im nächsten Jahr wieder anstehende Sundance Festival 2011 rühren. In diesem Jahr war man dazu unter dem Slogan „Independent Filmmakers Wanted“ eine Kooperation mit dem Festival eingegangen. Der Deal sah seinerzeit vor, dass in einem bestimmten Zeitraum fünf auf dem Festival vorgestellte Filme gegen eine von den Künstlern selbst festgelegte Summe abgespielt werden können. Die Resonanz beim YouTube-Publikum war aber, wenn ich das recht in Erinnerung behalten habe, eher enttäuschend. Gut möglich also, dass die Verantwortlichen der Video-Plattform nun eher auf die aktive Einbeziehung der Nutzer setzen. Und dazu haben sie sich ein kleines Bonbon einfallen lassen.

Dieses „cineastische Experiment“, wie YouTube es nennt, wird nämlich von zwei Schwergewichten der Film-Szene betreut: Kevin Macdonald und Ridley Scott. Letztgenannten brauche ich euch vermutlich nicht näher vorzustellen. Er wird das Filmchen produzieren. Macdonald ist britischer Regisseur, Produzent und Drehbuchautor und erhielt einen Oscar für den Dokumentarfilm „Ein Tag im September„. Und welcher Hobby-Filmer würde da seinen Kindern nicht gerne erzählen, dass er mit zwei Hollywood-Größen „zusammengearbeitet“ hat? Zumindest, wenn er ein wenig Glück hat und sich gegen den Großteil der in die Milliarden gehenden Zahl der potenziellen Konkurrenten durchsetzt. Macdonald wird die eingereichten Video-Momentaufnahmen nämlich sichten, dann die für das Projekt geeignetsten auswählen und zu einem Gesamtwerk zusammenfügen.


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Um nun aber ganz sicher zu gehen, dass bei den Usern durch diese „Filterung“ die Motivation nicht sinkt, auch ein eigenes Video einzureichen, wird ihnen von YouTube folgendes versprochen: Jedes hochgeladene Zeitdokument wird auf dem „Life in a Day“ channel als ewige Erinnerung an den 24. Juli für die Nachwelt fortbestehen. Falls sich jemand wundert: Das Datum wurde nicht aus reiner Willkür ausgewählt, sondern steht für 24/7, was mit „Rund um die Uhr“ oder in diesem Fall zutreffender mit „24 Stunden am Tag“ übersetzt werden könnte. Denn dieser Zeitrahmen wird den Usern für die Erstellung ihres Schnappschusses gewährt (damit ist natürlich nicht die Länge des Filmchens gemeint, falls das hier missverständlich klingen sollte).

Joah, nun müsst ihr entscheiden, ob euch das Projekt reizt. Falls ja, würden wir uns in der Redaktion natürlich freuen, wenn ihr einen Link zu eurem Video in den Kommentaren postet. Ich muss allerdings gestehen, dass ich bei diesen Mit-Mach-Aktionen, die den Usern ihre 15 Minuten Ruhm versprechen, immer etwas skeptisch bin. Das war ich auch schon bei einem anderen Projekt auf YouTube, nämlich „Creative Heads„.

(Marek Hoffmann)

Über den Autor

Marek Hoffmann

Marek Hoffmann hat von 2009 bis 2010 über 750 Artikel für BASIC thinking geschrieben und veröffentlicht.

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