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Basic Flashback: WeTab – Chronologie eines PR-Desasters

Jürgen Vielmeier
Aktualisiert: 13. Februar 2025
von Jürgen Vielmeier
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WeTab

Zugegeben, es wird langsam zum Running Gag, über das WeTab herzuziehen. Das Tablet, das zur deutschen Antwort auf das iPad werden sollte, ist zum Prügelknaben geworden – und in dieser Woche vereinzelt auf den Markt gekommen. Wir haben die abenteuerliche Geschichte des Tabs noch einmal nachgezeichnet und kommen auch auf die jüngsten Probleme zu sprechen.

Der Startschuss fällt im März. Die Berliner Firma Neofonie kündigt mit dem damals noch „WePad“ genannten Multitouch-Tablet einen iPad-Konkurrenten an. Als Betriebssystem ist zunächst von Android die Rede, Hardware-seitig soll das WePad praktisch alles können, was Apple beim iPad ausgespart hat: USB-Slots, Webcam, Kartenleser. Dafür mit geplanten 800 Gramm etwas schwerer – was bei der größeren Bilddiagonalen von 11,6 Zoll in Ordnung ginge (iPad: 9,7 Zoll, 680-730 Gramm). Ein Original Design Manufacturer (ODM) in China oder Taiwan sollte das Gerät genau nach den Wünschen und Vorlagen von Neofonie herstellen. Auch auf die Wünsche der Kunden solle bei der Fertigung eingegangen werden – daher der Name WePad. „Designed in Germany“ wäre von der Definition her also in Ordnung gewesen. Der Vorteil: Neofonie arbeitete bereits mit Verlagen über die Digitalisierung von Zeitschriften zusammen. Das Tablet wäre also nur ein zusätzlicher Absatzweg. Es klang fast zu gut um wahr zu sein. Focus Online hatte schon damals Bedenken und titelte: „WePad mit W wie Wunschtraum?„.

Am 12. April folgte der Paukenschlag mit einer inzwischen legendären Pressevorführung. Neofonie-Chef Helmut Hoffer von Ankershoffen ließ sich mit rotem Schal und WePad in der Hand fotografieren.

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Herausgeben und anfassen lassen mochten er und seine Kollegen das Vorzeigegerät der Presse nicht. Das eigentliche Testgerät wurde vom Kölner Zoll aufgehalten. Neofonie hatte es erst in letzter Sekunde aus Fernost eingeflogen. Der Ersatz wurde mit einer Video-Endlosschleife ausgestattet, hatte aber nur einen leeren Akku an Bord. Technikchef Stephan Odörfer musste den Netzstecker ständig festhalten.

Schlimmer noch: Das Testgerät produzierte eine Windows-Fehlermeldung, obwohl doch Linux darauf laufen sollte. Das PR-Event geriet zum Desaster. Als sich später noch herausstellte, dass der Prototyp offenbar baugleich mit dem kanadischen ExoPC war, wurde auch der Slogan „Designed in Germany“ hinfällig. Die angebliche Fertigung nach Wünschen der Nutzer damit auch. André wunderte sich damals, mit welcher Selbstverständlichkeit Neofonie erklärte, dass statt Linux eben Windows auf dem Vorführgerät lief. Für uns und viele andere Grund genug, das ganze Vorhaben des deutschen Tablets in Zweifel zu stellen. Immerhin Preise und ein Termin für den Marktstart wurden nun genannt: August und 449 Euro (16 GByte) oder 569 Euro (32 GByte).

Dass der PR-Stunt misslang, gab Neofonie später zu. Von Ankershoffen entschuldigte sich und lud ausgesuchte Medienvertreter zu einer kleinen Pressevorführung Ende April ein. Journalisten unter anderem von Focus und Heise durften ein funktionstüchtiges WePad ausprobieren, das nur noch einige Software-Kinderkrankheiten hatte. Dürfte eigentlich kein Problem sein, die bis zum Marktstart im August zu beseitigen, an dem Neofonie festhielt. Medion wurde als Support-Partner gewonnen. Dem Ziel, bis August hohe Stückzahlen auszuliefern, „steht nichts im Weg“, sagte von Ankershoffen gegenüber Heise.

Erste positive Schlagzeilen – es bleiben die einzigen

Extra zu diesem Anlass gründete Neofonie die WePad AG. Erste Details wurden in einem Video präsentiert. Einige Tage später nahm Amazon für das WePad Vorbestellungen entgegen. Bereits eine Stunde nach Vorverkaufsstart rangierte das Tablet auf Platz 2 der deutschen Eletronikcharts. Von Ankershoffen meldete: das Gerät sei ausverkauft ohne genauer zu erläutern, was das bei einem bislang nur vorbestellbaren Gerät bedeute. So oder so machte das WePad erste Positivschlagzeilen. Gelungener PR-Coup denn auch: Die Umbenennung von WePad in WeTab Anfang Mai, vermutlich auf Drängen von Apple, wurde von der Presse größtenteils mit einem Achselzucken aufgenommen. Dann halt WeTab statt WePad.

Im Mai wurde der Marktstart dann von August auf den September verschoben. Langsam kommen Zweifel auf, ob das WeTab wirklich noch zum Erfolg wird. Auch Apple hatte den Marktstart des iPad um einen Monat verschieben müssen, kam in Deutschland dann aber doch in geringer Stückzahl im Mai auf den Markt. Die Wartezeiten sind nach wie vor hoch, trotzdem hat Apple einen Vorsprung gegenüber der Konkurrenz. Und die ist im Laufe der Zeit nicht untätig geblieben. Samsung, Viewsonic oder Toshiba haben schon einmal Tablets angekündigt. Und selbst aus Deutschland kommt Konkurrenz für das WeTab: Der Kölner Hersteller E-Noa will das Zehn-Zoll-Tablet Interpad im November auf den deutschen Markt bringen. Mit jedem Tag Verzögerung schwinden die Chancen für das WeTab auf einen Markterfolg.

Mitte August wird bekannt, dass das WeTab im September auch bei MediaMarkt in den Verkauf gehen soll. Auf der IFA Anfang September dann aber noch einmal eine Überraschung: Das Ubuntu-System unter der Haube des WeTab wurde durch Meego ersetzt. Ob da so kurz vor dem Marktstart alles glatt geht?

Chaos Teil 2

Nein, leider nicht, wie sich in dieser Woche herausstellte. Statt dessen nahm das Chaos wieder seinen Lauf. Beim offiziellen Verkaufsstart im MediaMarkt in dieser Woche konnten nur einige Vorbesteller ihr WeTab abholen. Ein offener Verkauf: erstmal Fehlanzeige. Die Stückzahl vorerst offenbar streng limitiert – genauso bei Amazon. Der Online-Händler lieferte einige Geräte wie versprochen aus, vertröstete andere Vorbesteller allerdings offenbar auf Ende Oktober. Das WeTab selbst ist laut Ersttestern alles andere als marktreif. Die aktuelle Softwareversion kann kein Multitouch und hat noch keinen Zugang zum App Market. Beides soll über Softwareupdates nachgeliefert werden.

YouTube-Videos ruckeln, UMTS-Verbindungen kommen nicht zustande. Einige Käufer wie Christian Gerbrandt konnten ihr WeTab offenbar noch nicht einmal hochfahren. Der bemitleidenswerte Medion-Support war anfangs mit den unbekannten Problemen überfordert. Die ersten Käufer machen auf der WeTab-Seite auf Facebook ihrem Unmut Luft, einige berichten bereits davon, sie hätten das Gerät – weil unbrauchbar – zurückgegeben.

Der Ruf ist ruiniert

Ein erstes Update am Donnerstag hat offenbar nur Teile der Softwareprobleme gelöst. Bis Freitagmittag hatte sich die WeTab GmbH nicht zu den Problemen geäußert. Es gibt jedoch auch positive Stimmen. Einige Kunden fordern, dem Tablet eine Chance zu geben und auf die Updates zu warten. Nicht vergessen werden solle immerhin, dass das WeTab nach dem iPad erst das zweite Tablet in der Größe um 10 Zoll ist, das am Markt gestartet ist. Multitouch soll nun nach offizieller Version am Montag über ein Softwareupdate nachgeliefert werden. Auch Golem.de hat viele Kritikpunkte, resümmiert aber immerhin: „Das Tablet wirkt solide und funktioniert recht gut.“

Ob das Gerät nun etwas taugt oder nicht – wir werden wohl noch eine Weile auf unser Testgerät warten müssen 😉 – der Ruf ist ruiniert. Die beiden Desaster um die übereilte Pressekonferenz im April und den verkorksten Marktstart jetzt werden dem WeTab immer anhaften. Auch wenn man fairerweise sagen muss, dass jeder Hersteller gerade Lieferschwierigkeiten hat, wenn es um Tablets geht, Apple eingeschlossen. Der Markt ist brutal, wer es nicht schnell genug schafft, sich dort zu platzieren, hat schlechte Chancen. Trotzdem geht es nicht in Ordnung, erst im März mit viel Tamtam etwas anzukündigen, was dann immer weiter nach hinten verschoben und letztendlich fehlerhaft ausgeliefert wird. Dann soll man es lieber so machen wie Asus: Der Netbookhersteller hat sich gar nicht erst um das Wettrennen der frühsten Ankündigung beteiligt und den Marktstart seiner EeePads erst für das Frühjahr 2011 in Aussicht gestellt.

Update/Epilog: Um dem ganzen Desaster noch die Krone aufzusetzen (einige von euch haben es bereits in den Kommentaren vermerkt), hat Helmut Hoffer von Ankershoffen zugegeben, geschönte Rezensionen über das WeTab bei Amazon eingestellt zu haben („Das WeTab ist nicht gut, sondern sehr gut“). Blogger Richard Gutjahr hat das Desaster aufgedeckt. Um den Supergau auch wirklich auszulösen, schlüpfte von Ankershoffen gar noch in das Synonym des angesehenen Schriftstellers, Bloggers und CCC-Ehrenmitglieds Peter Glaser. Der überlegt nun, eine Klage gegen von Ankershoffen anzustrengen. Der WeTab-Chef selbst trat zurück.

(Jürgen Vielmeier)

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vonJürgen Vielmeier
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Jürgen Vielmeier ist Journalist und Blogger seit 2001. Er lebt in Bonn, liebt das Rheinland und hat von 2010 bis 2012 über 1.500 Artikel auf BASIC thinking geschrieben.

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