Kurz vor Weihnachten wird es eng auf dem Markt der Musikabos. Zu Sony, Napster, Juke und Simfy gesellt sich seit gestern etwas überraschend auch noch Rara. Musik soll neben allen vier Major Labels auch von führenden Independent-Labels kommen, auch wenn einige bekannte Indie-Lizenzagenturen nach eigenem Bekunden nicht dabei sind. Hinter Rara steht Omnifone, ein Unternehmen, das auch Sony mit Musikstreaming beliefert und im Januar einen Vertrag mit der Gema schloss.
Rara will jedenfalls anders sein als Spotify, Simfy und Co., deren Player an iTunes erinnern. Es gibt viele bunte Bildchen, Songs nach Stimmungslage und natürlich eine Multiplattformstrategie. 10 Millionen Songs hat Rara im Angebot, kosten soll das Ganze nach der obligatorisch günstigeren Testphase 4,99 Euro im Monat für die Desktop-Version und 9,99 Euro für die Multiplattform-Option. Vom Gefühl her klingt Raras Angebot nach dem bisher schlechtesten der Abodienste. Es gibt eine App für Android, aber keine für iOS oder andere Systeme. 10 Millionen Songs sind klar weniger als das Angebot von Juke, Simfy (je 13 Millionen), Napster und Spotify (je 15 Millionen). Das Beispiel zeigt jedoch: Der Musikmarkt ist zunehmend umkämpft, und wer dort mitspielen will, muss sich von der Konkurrenz unterscheiden.
Spotify will das mit einer eigenen Programmierschnittstelle und einer App-Plattform versuchen. Der Dienst lässt es zu – genau wie seit vergangener Woche Simfy – Songs aus der eigenen iTunes-Bibliothek zu importieren. Sony Qriocity ist mit allerdings nur 7 Millionen Songs auch auf der Playstation 3 verfügbar. Hiervon hört man aber ebenso wenig in letzter Zeit wie von Juke.
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Rara startet gleich vom Fleck weg in 16 Ländern, darunter Deutschland, Österreich, Schweiz, U.K. und USA. Sieben weitere Länder sollen noch in dieser Woche folgen. Auf mich wirkt der Dienst ein wenig unfertig. Die Meldung oben im Screenshot etwa, die vor Flüchtigkeitsfehlern strotzt, wirkt, als hätte man den Marktstart mit der heißen Nadel herbeigestrickt. Je stärker der Konkurrenzkampf wird, desto größer natürlich die Not, irgendwie anders oder früher dran zu sein, als andere. Das Spielchen dürften kaum alle überleben. Und irgendwie habe ich im Blut, dass Rara einer der ersten sein wird, die im kommenden Jahr wieder vom Markt verschwinden.
(Jürgen Vielmeier)
Denke nicht das dies ein Konkurent für Simfy wird ;D
Ich find den Screenshot in der Mitte Klasse, wie kann man den in so eine Anzeige einfach die falsche Website einsetzen? rar.com statt rara.com ist halt schon hart.
Spricht nicht wirklich für die Firma. Man sollte sich zumindest noch mal einen Tag Zeit nehmen um alles zu prüfen. Der Tag entscheidet dann auch nicht über Erfolg oder Niedergang, aber es macht einfach einen extremst schlechten Eindruck.
Ich nutze sehr gern Grooveshark. Bei Simfy hat es den NAchteil, dass nach fünf Stunden Musik kostenfrei vorbei ist… Grooveshark hat diesen Nachteil nicht. Schade, dass youtube so viele Videoverstopfungen hat, sonst war es auch immer eine gute Alternative.
Probiere rara.com gerade, bin aber mit der Qualität nicht zufrieden, selbst Dolby Plus kann bei „etwa 1MB pro Song“ (laut FAQ) keine Wunder produzieren.
[…] auffällt, ist die Schwämme neuer Musikdienste kurz vor Weihnachten: Heute iTunes Match, am Dienstag Rara, nächste Woche Deezer. Die Musikindustrie hatten offenbar ein Einsehen und präsentiert […]
Coole Sache!!
[…] den ersten Blick wirkt Deezer deutlich ausgereifter und professioneller als das vergangene Woche gestartete Rara. Der Player ist leicht zu bedienen, die Integration mit Facebook ist offenbar längst erprobt. […]
[…] Rara 10 Millionen Songs 4,99 Euro/M Basis-Version 9,99 Euro/M Premium-Version Einführungsangebot: In den ersten drei Monaten je 0,99 Euro im Monat für die Basis- und 1,99 Euro für die Premium-Version Rara vorgestellt […]
Oh mein Gott, das ist ja wohl ein Witz. Startseite ohne Preise, aber mit „Das komplette Musikangebot, kostenlos“. Ich habe ernsthaft versucht, irgendwelche Informationen zu finden, vergebens. Das Video ist viel zu klein und nur über „auf Youtube ansehen“ groß zu bekommen. Immerhin weiß ich jetzt, dass man auf rara irgendwie ganz cool Musik hören kann.
Versucht man sich mit (nicht existenter) Mailadresse anzumelden erfährt man immerhin die Preise. 0,99 bzw. 1,99 in den ersten drei Monaten. Wo ist jetzt das „kostenlos“? Ah, der graue Button „nicht jetzt“. Nur, der führt lediglich in die Sackgasse zu oben abgebildetem Screenshot, allerdings heißt es jetzt „Bald werden viele neue Fuktionen und Geräte bei rar.com zu finden sein“. Ja, neuer Text, aber immer noch mit der falschen Domain. Immerhin, der Fehler ist exklusiv in der deutschen Version. Dafür bekommen z.B. Briten und Malaysier Euro-Preise angezeigt.
Dass muss ein Witz sein, oder? Wie kann eine Firma, die ja offensichtlich ein Grundverständnis für das Geschäft besitzt, so einen unfertigen Müll produzieren?
Dazu zwei Zitate von Omnifone’s Selbstdarstellung:
(„Omnifone secured Germany’s first global subscription licensing with GEMA“, „Omnifone is the leading independent provider of global cloud music services for consumer electronics vendors, ISPs, automotive and mobile companies which include RIM, Sony, Sony Ericsson and HP. Omnifone have licensed services live in 23 markets and a growing global music catalogue of over 12m licensed tracks.“)