Personenbezogene Daten sind eine sprichwörtliche Goldgrube für Unternehmen und Werbungtreibende. Obwohl es Data Broker noch nicht sonderlich lange gibt, verdienen sie bereits Milliarden. Doch was sind deine E-Mail-Adresse, deine Gesundheitsdaten und Co. eigentlich wert?
„Ich habe doch nichts zu verbergen.“ Oder: „Wen interessieren meine persönlichen Daten denn schon?“ Aussagen wie diese fallen in Datenschutz-Diskussionen immer noch häufig – und sie offenbaren das Dilemma, in dem wir stecken.
Denn einerseits ist es sehr wichtig, dass in der Gesellschaft ein Bewusstsein für den Wert von personenbezogenen Daten geschaffen wird. Andererseits sind Daten für den normalen Nutzer nicht greifbar. Deshalb verstehen nur wenige Menschen, dass personenbezogene Daten das wertvollste Gut für Unternehmen sind.
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Was machen eigentlich Data Broker?
Denn ob es nun beim Online-Shopping bei Amazon, Otto und Co. ist oder ob es um dein Surf-Verhalten im Internet gesamt geht: Deine Daten und deine Aktivitäten werden ständig aufgezeichnet, analysiert und zu Clustern zusammengeschlossen.
Dahinter stecken sogenannte Data Broker. Sie sammeln und verwerten die Daten und verkaufen sie an die Werbe-Industrie. Insgesamt gibt es rund um den Globus derzeit rund 4.000 Data Broker. Das geschätzte Marktvolumen beträgt laut der Marketing-Agentur Webfx 200 Milliarden US-Dollar.
Wichtige Data Broker und welche Daten sie besitzen
Zu den größten Daten- und Analyse-Unternehmen der Welt gehört beispielsweise Acxiom. Die US-amerikanische Firma betreibt über 23.000 Server, auf denen personenbezogene Daten gesammelt und ausgewertet werden.
Insgesamt befinden sich in der Acxiom-Datenbank Informationen zu mehr als 500 Millionen Menschen. Zu jedem einzelnen davon gibt es über 3.000 einzelne Datenpunkte.
Zwei weitere Datenhändler mit großen Datenbanken sind beispielsweise Towerdata und Equifax. Towerdata besitzt laut eigenen Angaben über 80 Prozent aller E-Mail-Adressen von amerikanischen Staatsbürgern. Equifax kommt auf 39 Prozent aller amerikanischen Gehaltsabrechnungen.
E-Mail-Adresse, Gesundheitsdaten und mehr: Was kosten sie?
Eine weitere spannende Frage ist natürlich: Wie viel Geld müssen Werbungtreibende und Marketer für die personenbezogenen Daten von Privatpersonen zahlen?
Eine Liste mit den Gesundheitsdaten und Vorerkrankungen (Magersucht, Depressionen etc.) von 1.000 Personen kostet beispielsweise gerade einmal 79 US-Dollar.
Eine durchschnittliche E-Mail-Adresse ist dagegen 89 US-Dollar wert. Dabei gibt es je nach Branche Unterschiede. Im Reise-Sektor beispielsweise kostet eine E-Mail-Adresse 251 US-Dollar, im Shopping-Bereich dagegen lediglich 84 US-Dollar.
Wie schützt du personenbezogene Daten im Internet?
Die einfachste und effektivste Methode besteht darin, schlichtweg möglichst wenige Daten im Internet einzugeben und zu verbreiten. Außerdem solltest du in sozialen Netzwerken wie Facebook, bei Suchmaschinen wie Google und in Browsern das Tracking weitestgehend deaktivieren.
All diese Maßnahmen garantieren zwar keinesfalls, dass Data Broker an deine Daten gelangen. Allerdings minimierst du zumindest den Input – und das ist der erste Schritt.
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Um ein Bewusststein für diese Thematik zu erschaffen hat sich bei mir mittlerweile auf die „Ich habe doch nichts zu verbergen“-Aussage die Gegenfrage „Dann gib mir bitte doch einmal Dein E-Mail-Passwort“ bewährt. Hierbei kommen die meisten dann doch ein wenig ins Grübeln.