YouTube will ab sofort keine Dislikes mehr unter den Videos anzeigen. Damit möchte die Video-Plattform Kreativschaffende vor Online-Mobbing schützen.
YouTube versteckt ab sofort Dislikes
„Wenn euch das Video gefallen hat, hinterlasst mir einen Daumen nach oben!“ Wer YouTube-Videos schaut, kennt diese Aufforderung von Influencern nur zu gut. Schließlich bedeuten „Likes“ (also der Daumen nach oben), dass ein Video gut beim Publikum ankommt.
Doch tatsächlich gibt es auch die Möglichkeit, Videos mit einem Daumen nach unten abzustrafen. Bis jetzt. Denn ab sofort will YouTube die Dislikes nicht mehr öffentlich anzeigen lassen.
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In einem Blogpost erklärte YouTube dies damit, dass man so gegen Online-Mobbing vorgehen wolle. Denn tatsächlich gebe es gezielte Hasskampagnen mit dem Ziel durch besonders viele Dislikes unter einem Video, eine Person psychologisch fertigzumachen. Dies komme insbesondere auf kleineren Kanälen verstärkt vor.
Das soll ab sofort nicht mehr möglich sein. YouTube will nämlich diese Dislikes verstecken. Das Verstecken der Daumen nach unten ist jetzt schon bei einzelnen Influencern gestartet und soll nach und nach über die gesamte Plattform ausgerollt werden.
YouTube-Dislikes verschwinden nicht gänzlich
Die Funktion selbst wird aber nicht völlig verschwinden. Zuschauende können nach wie vor ein Video negativ bewerten und die Influencer können ihre Dislikes auch weiterhin sehen, allerdings nur noch als private Ansicht unter den Engagement-Zahlen. Außenstehende können demnach nicht mehr sehen, wie viele Dislikes ein Video auf YouTube hat.
Genau das habe in einem Experiment das Online-Mobbing deutlich reduziert, sagt YouTube. Denn wenn Dislike-Hasskampagnen nicht mehr sichtbar sind, verlieren sie für viele Hater offenbar den Reiz. „Weil die Dislike-Zahl nicht sichtbar war, haben wir festgestellt, dass es einen Rückgang beim Dislike-Angriff-Verhalten gab“, sagt YouTube.
Man sei sich bewusst, dass nicht alle User die neue Funktion gutheißen würden. Denn tatsächlich nutzen einige Zuschauende die Dislike-Option, um zu markieren, welche Videos sie nicht schauen wollen. Dennoch glaube das Unternehmen, dass es wichtig sei, Kreativschaffende vor Mobbing und Hasskampagnen zu schützen.
YouTube-User kritisieren Entscheidung
Viele Nutzer:innen auf YouTube kritisieren aber die neue Funktion. Denn tatsächlich sind Dislikes ein guter Indikator für Spam-Videos, Falschinformationen oder schlichtweg schlechten Content. Insbesondere für kleinere Kanäle war es so möglich, sich mit qualitativ hochwertigen Videos von größeren Kanälen (mit vielen Dislikes) abzuheben.
Einige User fühlen sich zudem entmündigt. Denn praktisch erlaubt YouTube es ihnen jetzt nicht mehr, Videos ehrlich zu bewerten. Andere wiederum verweisen darauf, dass das Verstecken von Dislikes auf YouTube nun dazu führen könnte, dass sich der Hass in den Kommentaren widerspiegeln wird.
YouTube ist übrigens nicht die einzige Social-Media-Plattform, die mit versteckten Likes und Dislikes seine User schützen möchte. Auch Instagram erlaubt seit einiger Zeit seinen Influencern, Likes zu verstecken. Hier haben diese allerdings auch die Möglichkeit, ihre Likes wieder sichtbar zu machen.
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