Unterhaltung

Zeitungen, Musik, Filme: Das erwartet dich beim Streaming-Dienst RTL Plus

RTL Plus, Streaming
Screenshot / Website
geschrieben von André Gabriel

RTL Plus erweitert sein Programm im Jahr 2022 mit renommierten Partner-Unternehmen. Das neue Lieblingswort der Streaming-Plattform: crossmedial. Was bedeutet das? Mit wem arbeitet RTL Plus in Zukunft zusammen und wie hoch hängen die Ziele?

TV Now wird RTL Plus

RTL Plus startete 2007 als RTLnow und hieß zuletzt TV Now. Der vorerst finale Namenswechsel fand Anfang November 2021 statt.

Logisch, denn obwohl das Wort „Now“ am Puls der Zeit pocht, suggeriert es auch eine Art Stillstand. Da geht das „Plus“ deutlich offensiver voran und begibt sich zumindest namentlich auf eine Ebene mit Anbietern wie Disney und Apple.

Was erwartet Nutzer bei RTL Plus?

„Crossmedial“ ist ein beliebter Begriff aus dem Marketing. Wer verschiedene mediale Kanäle nutzt, agiert crossmedial.

RTL Plus meint es ähnlich: Zum visuellen Angebot sollen beispielsweise auditive Inhalte kommen. Das können Musiktitel, Hörbücher und Podcasts sein. Durch die Erweiterung wird das geballte Gesamtangebot attraktiver – so die Idee.

Es ist eine zentralisierte Strategie, um sich in einem pulsierenden und sehr dynamischen Wettbewerb zu behaupten. Und damit eine logische Entscheidung der Mediengruppe RTL Deutschland, denn der Streaming-Markt boomt nicht nur – er wird nahezu überlaufen.  Je länger angemeldete Kund:innen im Portal verweilen, desto besser sehen die Zahlen aus.

Außerdem müssen neue Abo-Abschlüsse hinzukommen. Manche Player wie Disney Plus, wohlgemerkt unter starken Voraussetzungen, scheinen alles richtig zu machen. Andere renommierte Anbieter wie Apple TV Plus haben zu kämpfen. RTL Plus setzt auf Kooperationen.

Penguin, Deezer und Co.: Diese Partner hat RTL Plus an Bord

Mit Penguin Random House möchte der Streaming-Anbieter im Hörbuchsektor zusammenarbeiten. Die Verlagsgruppe ging aus einem traditionsreichen Publikumsverlag hervor und gehört inzwischen zu Bertelsmann. Auch die RTL Group zählt zum Geschäftsbereich des Medienkonzerns aus Gütersloh.

Ebenso gibt es eine Kooperation mit dem international agierenden Musik-Streaming-Dienst Deezer. Dadurch optimiert das Unternehmen sein Unterhaltungsangebot und macht es für Abonnent:innen deutlich attraktiver – die können dann Premium-Funktionen von Deezer über die crossmediale Lösung nutzen.

Mit der Deutschen Telekom besteht bereits eine reichweitenstarke Kooperation, die 2022 ausgebaut wird. So integriert die Telekom auch RTL Plus, wie zuletzt schon TV Now, ins Magenta-TV-Angebot und verknüpft die Nutzung mit einem exklusiven Rabattvorteil.

Neu ist das Prinzip nicht: Erst im März schlossen RTL und Sky einen Deal ab. Und auch die Öffentlich-Rechtlichen erkennen die Vorteile von Synergien, wie die Pläne von ARD und ZDF zeigen.

„Einzigartige Entertainment-Welt“

So fassen die Co-CEOs von RTL Deutschland, Matthias Dang und Stephan Schäfer, die Pläne in einer offiziellen Meldung zusammen:

RTL+ macht Streaming so einfach wie noch nie. Mit einem Abo erhalten unsere Kunden Zugang zu einer in ihrer Vielfalt einzigartigen Entertainment-Welt. Serien, Filme und Sport, Dokumentationen und News, Musik, Podcasts und Hörbücher sowie Premiumzeitschriften – nach Herzenslust können sie mehr sehen, mehr hören und mehr lesen.

Sie wollen „Deutschlands größte digitale Entertainment-Plattform“ kreieren, die „auch für den internationalen Medienmarkt eine echte Innovation“ darstellt, heißt es.

Digitale Magazine gehören ebenfalls dazu. Um den Kund:innen E-Ausgaben verschiedener Zeitschriften zugänglich zu machen, fusioniert RTL Deutschland mit dem Medienunternehmen Gruner + Jahr.

Neuer Superlativ

RTL Plus peilt nicht weniger als eine Super-Streaming-Plattform an, die unterhaltende mit journalistischen Inhalten verbindet. Das Unternehmen bewirbt sie mit dem Claim „One app, all media“ und spricht von „einer neuen Generation von Streamingdiensten“.

Andere Schlagwörter sind „vollintegriert“ und „medienverbindendes Unterhaltungserlebnis“. In Deutschland hat RTL die Marktführung klar im Blick. Und die Argumente sind gut, denn die „Ein Abo für alle Medien“-Strategie ordnet das Chaos im überfüllten Streaming-Markt zumindest theoretisch.

In der Praxis wird die Usability entscheiden, ob das Ergebnis eine echte Chance hat – und dem Vergleich mit etablierten globalen Wettbewerbern wie Netflix und Amazon Prime Video standhalten kann.

Unvorbereitet geht RTL Plus auch hier nicht ins Rennen. Auf Basis von Künstlicher Intelligenz hat das Unternehmen eine eigene Technologie entwickelt, die eine „einfache, intuitive und individualisierte“ Nutzung garantieren soll.

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Über den Autor

André Gabriel

André Gabriel schreibt seit Januar 2021 für BASIC thinking. Als freier Autor und Lektor arbeitet er mit verschiedenen Magazinen, Unternehmen und Privatpersonen zusammen. So entstehen journalistische Artikel, Ratgeber, Rezensionen und andere Texte – spezialisiert auf Entertainment, Digitalisierung, Freizeit und Ernährung. Nach dem Germanistikstudium begann er als Onlineredakteur und entwickelte sich vor der Selbständigkeit zum Head of Content.

2 Kommentare

  • Noch ein Streaming-Anbieter? Wer soll den nutzen? Ich habe Waipu.tv, Netflix, Prime Video und YouTube Premium. Und nicht einmal dafür habe ich Zeit genug. Auf Prime und Netflix könnte ich eigentlich verzichten bei dem riesigen Angebot von Waipu inkl. Mediatheken.
    Disney+ habe ich nach einem Monat gekündigt.