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Meta verschiebt Start von vollständiger Ende-zu-Ende-Verschlüsselung auf 2023

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Unsplash.com/ Dima Solomin
geschrieben von Fabian Peters

Meta verschiebt den Start der versprochenen vollständigen Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für den Facebook Messenger und Instagram auf das Jahr 2023. Zwar gab es nie ein offizielles Datum, allerdings war bisher von einer Einführung im Jahr 2022 die Rede. Wir erklären die Hintergründe. 

Keine Ende-zu-Ende-Verschlüssung bei Instagram und im Facebook Messenger

Die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung (E2EE) gilt als sichere Übertragungsmethode und als probates Mittel gegen Datendiebstahl. Dennoch ist sie kein Allheilmittel. Umso erfreulicher ist es jedoch, dass immer mehr Messenger-Dienste von Haus aus auf die Verschlüsselungsmethode setzen.

Die Meta-Tochter WhatsApp verfügt bereits seit einigen Jahren über eine standardmäßige Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Im kommenden Jahr 2022 wollten eigentlich auch der Facebook Messenger und Instagram nachziehen. Doch nun kommt es offenbar zu Verzögerungen.


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Bedenken sorgen für verspätete Einführung im Jahr 2023

Der Zuckerberg-Konzern hat den Start der versprochenen vollständigen Einführung von E2EE auf das Jahr 2023 verschoben. Das hat vor allem mit Sicherheitsbedenken und dem Schutz von Jugendlichen und Kindern zu tun.

Bereits im Jahr 2016 hat Meta – damals noch unter dem Namen Facebook – eine optionale Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für seinen Messenger eingeführt. Rund ein Jahr später folgte ein Feature, um „geheime Unterhaltungen“ auf mehreren Geräten lesen zu können.

Doch seither warten Instagram- und Facebook-User nach wie vor auf eine vollständige Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Während WhatsApp und die Konkurrenz E2EE bereits standardmäßig eingeführt haben, hinken der Facebook Messenger und Instagram hinterher.

Nun hat Meta die für das Jahr 2022 angekündigte und von vielen heiß ersehnte Einführung von E2EE für beide Dienste um ein Jahr verschoben. Denn wie The Guardian berichtet, haben zahlreiche Expert:innen und Organisationen ihre Bedenken geäußert.

Britische Regierung fordert Verschiebung

Die Verschlüsselungsmethode könnte demnach von Kriminellen und Pädophilen ausgenutzt werden. Denn die Plattformbetreiber selbst haben mit E2EE keinen Zugriff mehr auf die Inhalte von Nachrichten. Das wiederum würde die Zusammenarbeit mit den Strafverfolgungsbehörden und die Aufklärung von Missbrauchsfällen erheblich erschweren.

Priti Patel, die britische Innenministerin, erklärte deshalb, dass die Pläne von Meta zur Verschlüsselung nicht akzeptabel seien. Die Einführung von E2EE beim Facebook Messenger und Instagram solle daher überprüft und verschoben werden.

Das bestätigte derweil auch Antigone Davis, Sicherheitschefin von Meta, gegenüber dem britischen Telegraph. Ob und wie das Unternehmen die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung letztlich umsetzen kann, ist derzeit noch unklar. Ein möglicher Ansatz wäre ein von Großbritannien für 2023 geplantes Gesetz, das Kinder in den sozialen Medien vor einschlägigen Inhalten schützen soll.

Meta-Sicherheitschefin Davis scheint hingegen davon überzeugt, dass man E2EE nicht zwangsläufig unterwandern müsse. Das Unternehmen könne auch auf Grundlage von anderen unverschlüsselten Daten agieren, um mit den Behörden kooperieren.

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Über den Autor

Fabian Peters

Fabian Peters ist seit Januar 2022 Chefredakteur von BASIC thinking. Zuvor war er als Redakteur und freier Autor tätig. Er studierte Germanistik & Politikwissenschaft an der Universität Kassel (Bachelor) und Medienwissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin (Master).