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Anders als erwartet: So könnte der Edit-Button auf Twitter funktionieren

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Screenshot Twitter
geschrieben von Fabian Peters

Twitter arbeitet derzeit an einem Edit-Button, mit dem User ihre Tweets nachträglich bearbeiten können sollen. Da die Funktion jedoch missbraucht werden könnte, hagelte es bereits reichlich Kritik. Nun gibt es neue Hinweise darauf, wie der Edit-Button funktionieren könnte. Und zwar anders als viele erwartet haben dürften. 

Twitter: „We are working on an edit button“.

Ein Edit-Button zählt zu den meistgewünschten Funktionen der Twitter-Community. Denn bereits seit Jahren verlangen User immer wieder nach einer Möglichkeit, um ihre Tweets auch nachträglich bearbeiten zu können. Der ehemalige Twitter-CEO Jack Dorsey erteilte einer Editierfunktion einst jedoch eine klare Absage: „We´ll probably never do it“.

Doch mittlerweile haben andere das Sagen und die Gerüchte um einen Edit-Button keimen seit dem Rücktritt von Dorsey immer wieder auf. Twitter heizte die Diskussion dabei selbst an, als der Kurznachrichtendienst am 1. April 2022 tweetete: „We are working on an edit button.“


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Doch was viele zunächst für einen Aprilscherz hielten, könnte schon bald tatsächlich Realität werden. Doch es gibt auch Kritik. Um einen möglichen Missbrauch der Funktion vorzubeugen, könnte der Edit-Button deshalb anders funktionieren, als von vielen erwartet.

Tweets bearbeiten: Editierfunktion könnte missbraucht werden

Seit der Ankündigung von Twitter offenbart sich immer mehr, warum Gründer Jack Dorsey einer Editierfunktion vermutlich einen Riegel vorgeschoben hat. Denn mit einem Edit-Button könnten Twitter-User ihre Tweets nicht nur nachträglich bearbeiten, um beispielsweise Rechtschreibfehler zu korrigieren.

Mit einer Editierfunktion könnten Nutzer:innen nämlich auch den Inhalt und die Bedeutung ihrer Tweets nachträglich ändern. Eine dauerhafte Änderung hätte dabei zur Folge, ursprüngliche Beiträge nicht mehr nachvollziehen zu können. Bestimmte User könnten dann nicht mehr für das Gesagte zur Verantwortung gezogen werden.

So könnte der Edit-Button auf Twitter funktionieren

Twitter-Manager Jay Sullivan äußerte deshalb im April bereits, dass man bei einem Edit-Button Bedacht an den Tag legen müsse:

Ohne zeitliche Begrenzung, Kontrolle und Transparenz über die bearbeiteten Inhalte könnte die Bearbeitung dazu missbraucht werden, die Aufzeichnung der öffentlichen Diskussion zu verändern. Der Schutz der Integrität dieses öffentlichen Gesprächs hat für uns oberste Priorität, wenn wir an diese Arbeit herangehen.

Erste Hinweise auf die Funktion unterstreichen diese Aussage. Aktuelle Entwürfe deuten wiederum darauf hin, dass das nachträgliche Bearbeiten von Tweets nur in einen bestimmten Zeitraum möglich sein soll. Laut App-Entwickler und Researcher
Nima Owji könnte die Editierfunktion demnach nach 30 Minuten verfallen.

Edit-Button: Bleiben ursprüngliche Tweets erhalten?

Wie Twitter-Nutzerin und Frontend-Entwicklerin Jane Manchun herausgefunden haben will, sollen ursprüngliche Tweets mit dem Edit-Button keinesfalls verschwinden. Entwürfe deuten demnach darauf hin, dass eingebettete Tweets beispielsweise grundsätzlich auf den ursprünglichen Beitrag verweisen könnten.

Eine Erinnerung am unteren Rand des Tweets soll dabei darauf hinweisen, wenn ein Beitrag nachträglich bearbeitet wurde und es eine neue Version gibt. Vor allem für Medienschaffende, die Tweets in ihre Berichterstattung einbinden, könnte das von Vorteil sein, ohne dass die ursprünglichen Fakten verschwimmen.

Innerhalb von Twitter scheint es diese Hinweise bislang jedoch nicht zu geben. Das Problem verfälschter Inhalte würde damit also weiterhin bestehen. Bis Twitter einen Edit-Button einführt, dürfte jedoch noch einiges an Zeit vergehen. Es besteht also nach wie vor die Chance, dass der Kurznachrichtendienst weitere Lösungen findet, um einen Missbrauch der Funktion vorzubeugen.

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Über den Autor

Fabian Peters

Fabian Peters ist seit Januar 2022 Chefredakteur von BASIC thinking. Zuvor war er als Redakteur und freier Autor tätig. Er studierte Germanistik & Politikwissenschaft an der Universität Kassel (Bachelor) und Medienwissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin (Master).