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Neeva: Ex-Google Manager starten werbefreies Anti-Google in Deutschland

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Screenshot Neeva
geschrieben von Fabian Peters

Zwei ehemalige Google-Manager haben mit Neeva eine werbefreie Suchmaschine entwickelt. Das Anti-Google verspricht unverfälschte Suchergebnisse und Werbefreiheit zugleich. Ab sofort ist die Suchmaschine auch in Deutschland verfügbar. Doch: Wie finanziert sich das Modell?

Google gilt als unangefochtener Platzhirsch unter den Suchmaschinen. Allein im September 2022 erzielte die Alphabet-Tochter in der Desktop-Version einen Marktanteil von über 80 Prozent. Bei der Suche über Smartphones und Tablets waren es sogar über 96 Prozent.

Andere Anbieter wie Ecosia und DuckDuckGo haben es derweil schwer, ihre eigenen Suchmaschinen zu etablieren. Selbst Microsoft konnte die Vormachtstellung von Google mit Bing nicht ernsthaft gefährden. Vor allem, da Google auf zahlreichen Geräten standardmäßig installiert ist. Mit Neeva probieren seit einiger Zeit zwei ehemalige Google-Manager ihr Glück.


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Neeva kündigt Deutschland- und Europastart an

Neeva wurde im Jahr 2019 in Kalifornien gegründet. Hinter dem Projekt stehen Sridhar Ramaswamy, ehemaliger Leiter des Werbegeschäfts bei Google, und Vivek Raghunathan, ehemaliger Vizepräsident für Monetarisierung bei Google-Tochter YouTube.

Im Jahr 2021 ging die Suchmaschine derweil bereits in den USA an den Start. Seither verzeichnen die beiden Gründer rund 600.000 User monatlich. An Platzhirsch Google reicht das aber bei Weitem nicht heran. Nun kündigte Neeva jedoch seinen Deutschlandstart an und will Google auch hierzulande Konkurrenz machen – unter anderem auch in Frankreich und Großbritannien.

Google-Alternative: So funktioniert die Suchmaschine Neeva

Als eine Art Anti-Google verzichtet Neeva im Vergleich zur Konkurrenz komplett auf Werbeanzeigen und Tracking. Ziel des Unternehmens ist es, so schnell wie möglich präzise Suchergebnisse zu liefern. User können dabei wiederum verschiedene Rubriken auswählen – beispielsweise Nachrichten, Shopping, Softwareseiten und Reisen.

Um die Privatsphäre seiner User zu gewährleisten, verzichtet Neeva laut eigenen Angabe auf das Tracking durch Drittanbieter. Da die Suchmaschine komplett auf Werbung und Affiliate-Links verzichtet, erscheint das nur naheliegend. Neeva-CEO Sridhar Ramaswamy sagte zum Europastart:

Neeva ist eine nutzerorientierte Plattform, die sich auf die private, transparente Suche konzentriert, im Gegensatz zu einer Suchmaschine, die Werbekunden bedient. Das Internet sollte Ihre private Ecke des Webs sein und nicht eine Flut von Werbung, SEO-Spam und irrelevanten Informationen.

Das Finanzierungsmodell

Anders als Google und Co. erzielt Neeva also keine Einnahmen durch Werbung. Um dennoch profitabel zu sein, will die alternative Suchmaschinen ein Abo-Modell einführen. User soll dann gegen eine Gebühr, die dem Vernehmen nach bei rund fünf Euro monatlich liegen soll, zusätzliche Funktionen wie einen Passwortmanager und einen VPN-Dienst erhalten.

Außerdem soll es möglich sein, Anwendungen wie Slack und Dropbox in die Neeva-Suche zu integrieren, um so nach Dateien und Nachrichten zu suchen. In Europa steht Usern bislang jedoch nur die kostenlose Basis-Version der Suchmaschine zur Verfügung.

Wie viel Google steckt in Neeva?

Neeva vermarktet sich als eine Art Anti-Google. Auch andere Alternative-Suchmaschinen versuchen sich vom Platzhirsch abzugrenzen. Die ökologische Suchmaschine Ecosia pflanzt über die Anzahl und Einnahmen der Suchanfragen beispielsweise Bäume.

Im Gegensatz zu zahlreichen Konkurrenten, die bei ihren Suchanfragen auf die Google- oder Bing-Suche setzen oder gar angewiesen sind, grenzt sich Neeva dabei deutlich ab. Denn das Anti-Google verfügt über einen eigenen und unabhängigen Such-Index und kann dennoch auf Milliarden Websites zurückgreifen.

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Über den Autor

Fabian Peters

Fabian Peters ist seit Januar 2022 Chefredakteur von BASIC thinking. Zuvor war er als Redakteur und freier Autor tätig. Er studierte Germanistik & Politikwissenschaft an der Universität Kassel (Bachelor) und Medienwissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin (Master).

2 Kommentare

  • Achtung Finger weg !!!!!! Windows Defender meldet eine akute
    Bedrohung ,oder eine Malware versucht sich per dieser Warnung
    zu installieren .Malewarebytes hat im Anschluß zum Glück nichts
    gefunden .Es kann auch sein das der systemeigene Browser(Edge)
    zicckig reagiert .Aber wenn man eine neue Suchmaschine auf
    den Markt bringt ,sollte man sich schon mit den großen Browsern
    arrangieren .Auch wird das ganze ja später sowieso nur mit Abo
    funktionieren .Anonymes Surfen wird eben in dieser Welt nicht
    möglich sein ,trotz der Ideen eines Zeilinger .

    • Guten Morgen Jörg,

      zur Browserkompatibilität kann ich leider nicht viel sagen, außer dass es bei uns sowohl unter Safari und Chrome keinerlei Probleme gab. Zum Abo: Das soll nur ein optionales sein und die erwähnten Zusatzfunktionen enthalten. Suchenanfragen sollen auch ohne möglich sein.

      Herzliche Grüße
      Fabian