Netflix scheint Neukund:innen das Abo mit Werbung aufzwingen zu wollen. Wer sich zum ersten Mal auf der Plattform registrieren möchte, bekommt nur drei statt vier Tarif-Optionen angezeigt. Das günstigste Basis-Abo fehlt.
Mittlerweile bietet Netflix seit fast zwei Monaten ein Abo mit Werbung an. Expert:innen deklarierten das neue Angebot Medienberichten zufolge allerdings als Reinfall. Darüber hinaus zeigt das Datenanalyse-Unternehmen Antenna anhand einer Hochrechnung, dass das Modell mit Werbung bei Nutzer:innen die unbeliebteste Option zu sein scheint.
Folglich kann Netflix seine Versprechen zur Einschaltquote gegenüber den Werbetreibenden nicht einhalten. Wie das US-amerikanische Magazin Digiday berichtet, erlaubt das Unternehmen seinen Werbekund:innen deshalb, ihr Geld für nicht geschaltete Anzeigen zurückzufordern.
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Netflix reagiert auf schlechte Zahlen für Abo mit Werbung
Nun scheint Netflix darauf mit Verzweiflung zu reagieren: Der Streaming-Dienst versucht Neukund:innen offenbar zum Abschluss des Werbe-Abos zu zwingen, indem es die günstigste werbefreie Alternative versteckt.
User, die sich also zum ersten Mal auf der Streaming-Plattform registrieren wollen, sind vergeblich auf der Suche nach dem klassischen Basis-Tarif für 7,99 Euro im Monat. Stattdessen werden nur der Standard-Tarif für 12,99 Euro im Monat und die Premium-Variante für monatlich 17,99 Euro angezeigt. Und natürlich das Basis-Abo mit Werbung für 4,99 Euro pro Monat.
Netflix versteckt Basis-Abo ohne Werbung
Dabei ist das günstigere Basis-Modell ohne Werbung weiterhin wie gewohnt verfügbar. Allerdings wird es von der Streaming-Plattform nur im „Kleingedruckten“ erwähnt.
Erst nach dem Klick auf einen kleinen Hinweis erscheinen alle Abo-Modelle – auch der Basis-Tarif ohne Werbung. Menschen, die mit dem Blick an den drei rot markierten Optionen hängen bleiben, können diese Gelegenheit allerdings schnell verpassen.
Netflix-Abo mit Werbung bietet nur sehr eingeschränkten Service
Warum das Abo mit Werbung so schlecht bei Kund:innen ankommt, scheint auf der Hand zu liegen: Vermutlich entscheiden sich viele User lieber dafür, ein paar Euro mehr im Monat zu bezahlen, um so auf die vier- bis fünfminütigen Werbeeinspielungen verzichten zu können. Immerhin würde das auch erklären, warum sich Netflix bemüht, den Basis-Tarif schwerer zugänglich zu machen.
Das Werbe-Abo ist allerdings auch an anderen Stellen sehr eingeschränkt. Zum Beispiel können Kund:innen das Film- und Serienangebot nicht offline nutzen. Außerdem ist der Dienst nicht auf allen Geräten verfügbar, darunter beispielsweise Apple TV und die Playstation 3 von Sony. Übrigens fehlt auch darauf jeglicher Hinweis.
Darüber hinaus können Nutzer:innen eine gewisse Auswahl an Inhalten nicht sehen – inklusive einiger Netflix-Originalproduktionen. Noch dazu streamen Abonnent:innen den verfügbaren Katalog nur in geringerer Qualität.
Knickt Netflix im Konkurrenz-Kampf ein?
Dass Netflix nicht alle Abo-Optionen direkt offenbart, könnte ein Hinweis darauf sein, wie sehr das Unternehmen unter dem Konkurrenzkampf mit anderen Anbieter:innen leidet. Und es werden immer mehr.
Neben Amazon Prime und Disney Plus muss sich Netflix mittlerweile in Deutschland auch gegen die US-Dienste Peacock, Paramount Plus und Discovery Plus durchsetzen. Anfang 2022 verzeichnete das Unternehmen zum ersten Mal seit 2011 sinkende Nutzerzahlen. Im Sommer 2022 hatte der Streaming-Dienst außerdem rund 300 Mitarbeiter:innen entlassen, um Kosten zu sparen.
Wie das Online-Magazin Serienjunkies berichtet, zeigte sich Netflix im Hinblick auf das geringe Interesse am Abo mit Werbung allerdings erst einmal gelassen. Das Modell sei noch ganz neu und man freue sich über den Launch und das Engagement sowie über den Enthusiasmus der Werbekund:innen mit Netflix zusammenzuarbeiten.
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