Technologie Wirtschaft

Was macht eigentlich eine Geospatial Software Engineer?

Amelie Froessl, Geospatial Software Engineer, LiveEO, Job, Beruf, Arbeit
Amelie Froessel
geschrieben von Fabian Peters

Die Digitalisierung verändert unsere Arbeitswelt. Dabei entstehen neue Berufe und Berufsbilder. Doch was verbirgt sich hinter den Bezeichnungen? Das möchten wir in „Und was machst du so?“ greifbar machen. Heute: Amelie Froessl, Geospatial Software Engineer bei LiveEO.

BASIC thinking: Hallo Amelie, du arbeitest als Geospatial Software Engineer bei LiveEO. Beschreibe uns doch einmal in vier Sätzen, wie du deinen Beruf neuen Freunden erklärst.

In meinem Job verbringe ich viel Zeit mit Programmieren. Was mich als Geospatial Software Engineer von anderen Softwareingenieurinnen unterscheidet, sind die Daten, mit denen ich arbeite und die Systeme, die ich zur Verarbeitung dieser speziellen Daten entwerfe, denn bei diesen muss immer der geografische Kontext berücksichtigt werden.


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Die Daten liegen beispielsweise in einer bestimmten Projektion vor und unterschiedliche Projektionen haben unterschiedliche Auswirkungen. Es ist ziemlich cool, mit Geodaten zu arbeiten, weil man mindestens einmal am Tag die Erde aus dem All heraus betrachtet.

Ein normaler Arbeitstag als Geospatial Software Engineer

Wie sieht ein normaler Tag in deinem Beruf aus?

Ein normaler Arbeitstag beginnt mit der Planung der anstehenden Aufgaben. Dann überprüfe ich in der Regel die von meinen Kolleginnen und Kollegen vorgeschlagenen Codeänderungen, die zur Aufnahme in unsere Hauptcodebasis eingereicht werden und gebe ihnen Feedback dazu.

Als Entwicklerin habe ich nicht übermäßig viele geplante Meetings. Oft wende ich mich direkt an meine Kolleginnen und Kollegen, wenn ich Hilfe benötige. Manchmal kommen sie auch mit Fragen auf mich zu. Den Rest des Tages verbringe ich dann mit Programmieren.

Und womit startest du in den Tag?

Bevor ich ins Büro gehe, trinke ich Zuhause eine Tasse Kaffee. Dann mache ich mich für die Arbeit fertig und schwinge mich anschließend auf mein Fahrrad. Die frische Luft und die Bewegung tun mir richtig gut, da ich in meinem Job einen Großteil des Tages am Schreibtisch sitze.

Geospatial Software Engineer: Aufgaben

Welche Aufgaben fallen in deinen Bereich?

Die meisten Aufgaben, für die ich zuständig bin, betreffen die Pflege oder Entwicklung der Codebasis unseres Unternehmens. Dazu gehört das Schreiben von neuem Code und das Refactoring – Also die Umstrukturierung von altem Code, ohne dessen Funktionen zu verändern. Zudem stelle ich sicher, dass der Code reibungslos funktioniert, indem ich ihn gründlich teste.

Auch das Dokumentieren meiner Prozesse gehört zu meiner Arbeit. Natürlich gibt es immer wieder Ad-hoc-Aufgaben oder Fehler, die auftauchen können. Diese Tätigkeiten sind nicht geplant, müssen aber auch erledigt werden.

Eingliederung in die Unternehmensstruktur

Wie ist deine Stelle in die Unternehmensstruktur eingegliedert? Sprich: An wen berichtest du und mit wem arbeitest du zusammen?

Ich arbeite mit anderen Software-Ingenieurinnen und -ingenieuren im technischen Team von LiveEO und bin einem technischen Teamleiter untergestellt. Einige meiner Mitarbeitenden sind auch Softwareingenieure für Geodaten und andere sind Ingenieurinnen für maschinelles Lernen. Teamübergreifend arbeite ich am häufigsten mit Projektmanagern, Produktmanagerinnen und unserem Tech-Ops-Team zusammen. Dieses ist für die Ausführung des Codes verantwortlich, den wir für bestimmte Lieferungen entwickeln.

Selbstverständlich wird die Rolle des Geospatial Software Engineers in jedem Unternehmen unterschiedlich ausgelegt. Welche Perspektiven kommen bei dir zu kurz, die grundsätzlich zum Berufsbild gehören?

Ich muss sagen, dass ich nicht allzu sehr mit externen Leuten vertraut bin, die dieselbe Tätigkeit in einem anderen Unternehmen ausüben. Deshalb habe ich keine Vergleichswerte, gleichzeitig aber auch nicht das Gefühl, dass ich eine Aufgabe, die für mich zum Job dazugehört, nicht ausführen kann.

Spaß und Dankbarkeit im Beruf

Was macht dir an deinem Job am meisten Spaß?

Ich habe schon immer gerne programmiert, daher macht es mir wirklich Spaß, Software zu entwerfen und zu implementieren. Es ist immer ein bisschen so, als ob man ein Puzzle löst und herausfindet, wie alle Teile zusammenpassen. Natürlich ist es auch ein Vorteil des Jobs, wunderschöne Bilder von oben zu sehen.

Wofür bist du besonders dankbar?

Besonders dankbar bin ich für all meine großartigen Kolleginnen und Kollegen. Es ist wirklich ein Vergnügen, mit ihnen zu arbeiten und sie sind definitiv einer der Gründe, warum ich jeden Tag gerne ins Büro gehe.


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Geospatial Software Engineer: Tipps für Neu- und Quereinsteiger

Insbesondere in der Digital-Branche gibt es häufig nicht mehr die klassische Ausbildung. Wie bist du zu deiner Stelle gekommen?

Ich habe eher einen Hintergrund in Informatik als in der Geospatial-Technik. Die Stelle als Software-Ingenieurin für Geodaten habe ich bekommen, da ich mich schon immer für Satellitendaten interessiert habe.

Ich habe an der Universität Kurse über Fernerkundung belegt und während meines Masterstudiums eine Zeit lang in einem Labor für computerbasiertes Sehen und Fernerkundung gearbeitet. Das Wissen über Geodaten, das ich durch diese Erfahrungen erworben habe, und meine Programmierkenntnisse haben mir letztendlich zu diesem Job verholfen.

Welchen Tipp würdest du einem Neueinsteiger oder interessierten Quereinsteiger geben, der auch Geospatial Software Engineer werden will?

Ich finde diesen Beruf großartig und ermutige alle, die sich dafür interessieren, sich zu bewerben! Man sollte auf keinen Fall die Programmierkenntnisse unterschätzen, die für diese Stelle erforderlich sind. Macht euch frühzeitig bei echten Projekten “die Hände schmutzig”.

Hier geht es viel um Learning by doing. Es gibt eine Vielzahl an Open-Source-Projekten, die einem ein Gefühl dafür geben, wie die Arbeit mit der jeweiligen Art von Daten funktioniert. So bekommt ihr wahrscheinlich die beste Vorstellung davon, wie der Job als Softwareingenieurin aussieht.

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Über den Autor

Fabian Peters

Fabian Peters ist seit Januar 2022 Chefredakteur von BASIC thinking. Zuvor war er als Redakteur und freier Autor tätig. Er studierte Germanistik & Politikwissenschaft an der Universität Kassel (Bachelor) und Medienwissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin (Master).

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