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Energiewende: Stehen organische Solarzellen vor dem Durchbruch?

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IAPP, TU Dresden
geschrieben von Felix Baumann

Organische Solarzellen stehen offenbar kurz vor dem Durchbruch und könnten die Energieproduktion revolutionieren. Denn: Sie sind umweltschonend, flexibel und lassen sich relativ einfach montieren. 

Der Umstieg auf nachhaltige Energieträger dürfte auch in den kommenden Jahren eine wichtige Rolle spielen. Die Bundesregierung plant beispielsweise bis zum Jahr 2045 komplett klimaneutral zu wirtschaften. Gleichzeitig stoßen Kohlekraftwerke derzeit jedoch noch große Mengen CO2 aus.

Neben der Wind- und Wasserkraft spielt deshalb auch die Erzeugung von Elektrizität aus der Sonne weiterhin eine große Rolle. Denn Solarstrom gilt als günstig und ist nahezu unbegrenzt verfügbar.

Das Problem ist aber, dass klassische Module viel Platz benötigen und sich nur auf freien Flächen installieren lassen. Das könnte sich jedoch bald ändern. Denn weltweit experimentieren Forscher an sogenannten organischen Solarzellen. Diese spielten bisher kaum eine Rolle, da der Wirkungsgrad mit neun Prozent relativ enttäuschend ausfiel.

Organische Solarzellen lassen sich (fast) überall einsetzen

Trotzdem haben organische Solarzellen einige Vorteile. Denn sie sind lichtdurchlässig und aufgrund ihrer Struktur relativ flexibel. Daher lassen sich die Panels fast überall installieren. Ein Einsatz auf Fahrzeugen ist dabei ebenso denkbar, wie die Nutzung von Flugzeug-Tragflächen. Außerdem lassen sich bisher nicht zur Verfügung stehende Flächen wie Fensterscheiben oder andere transparente Oberflächen mit der Technologie ausstatten.

Aufgrund neuer Erkenntnissen in der Entwicklung stehen organische Solarzellen nun vor dem Durchbruch. Forscher aus Hongkong entwickelten kürzlich etwa eine erste Zelle mit einem Wirkungsgrad von 19 Prozent. Damit nähert sich die organische Variante der Effizienz von herkömmlichen Solarmodulen an. Auch Deutschland gilt in der Forschung und Entwicklung der Technologie als führend.

Neue Technologie reduziert die Abhängigkeit von China

Das lässt sich auch auf die aktuelle geopolitische Lage zurückzuführen. Die meisten unserer Panels stammen zwar aus China, was die Abhängigkeit zur Volksrepublik erhöht. Dennoch zeigen jüngste Konflikte, dass Deutschland sich mittelfristig wieder etwas von der Regierung in Peking entkoppeln will.

Und dabei kommen organische Solarzellen ins Spiel. Denn sie kommen ohne seltene Erden aus. Die Rohstoffe lassen sich deshalb direkt aus Europa beziehen. Dadurch könnte auch hierzulande eine eigenständige Industrie entstehen. Und das erscheint auch notwendig. Denn die Bundesrepublik verfolgt ambitionierte Ziele. Bis 2035 möchte Deutschland etwa vollständig auf Ökostrom umsteigen.

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Über den Autor

Felix Baumann

Felix Baumann ist seit März 2022 Redakteur bei BASIC thinking. Bereits vorher schrieb er 4 Jahre für den Online-Blog Mobilegeeks, der 2022 in BASIC thinking aufging. Nebenher arbeitet Felix in einem IT-Unternehmen und beschäftigt sich daher nicht nur beim Schreiben mit zukunftsfähigen Technologien.