Forscher aus Großbritannien haben eine Künstliche Intelligenz entwickelt, die Tausende Menschen langfristig vor Herzproblemen bewahren könnte. Hintergrund ist ein neues System, das Risikopatienten identifizieren soll.
In den vergangenen Jahren hat Künstliche Intelligenz (KI) in vielen Bereichen Einzug erhalten. Neben dem privaten Einsatz von Tools wie ChatGPT, nutzen auch immer mehr Unternehmen KI. Ein aktuelles Beispiel aus Großbritannien zeigt nun, inwieweit Künstliche Intelligenz Leben retten könnte. Denn ein neues System soll Personen identifizieren, die in den nächsten zehn Jahren wahrscheinlich einen Herzinfarkt erleiden werden.
Derzeit evaluiert das National Institute for Health and Care Excellence (Nice), ob die Künstliche Intelligenz bald standardmäßig für britische Bürger zur Verfügung stehen soll. Eine Entscheidung erwarten Experten bereits für Ende des Jahres.
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Die Wissenschaftler hinter dem Projekt arbeiten auch an ähnlichen KI-Systemen, um Schlaganfälle und andere Krankheiten wie Diabetes vorherzusagen. Dafür kam die Technologie bereits in mehreren Krankenhäusern testweise zum Einsatz.
Künstliche Intelligenz ermittelt das Risiko von Herzproblemen
Die bisherigen Ergebnisse erscheinen äußerst vielversprechend. Mehr als 300.000 Menschen in Großbritannien erleiden jedes Jahr starke Brustschmerzen und erhalten in der Folge eine Untersuchung mit CT-Scans. Weniger als 20 Prozent dieser Patienten haben jedoch tatsächlich gefährliche Verengungen ihrer Koronararterien.
Die restlichen 80 Prozent schicken Ärzte oft ohne Medikamente wieder direkt nach Hause. Und das, obwohl viele von ihnen später schwere oder tödliche Herzereignisse erleiden. Das Forschungsteam der Universität Oxford entwickelte deshalb eine Methode, um verborgene Informationen in CT-Scans sichtbar zu machen.
Diese könnten Hinweise auf gefährliche Entzündungen in den Arterien liefern. Das ermöglicht es Ärzten, vorbeugende Behandlungen wie entzündungshemmende Medikamente zu verabreichen. Die KI-Technik nutzt Daten über die Eigenschaften von Plaques in den Koronararterien und Veränderungen im Fettgewebe. Das hilft, um entzündete Arterien zu identifizieren und wichtige Informationen über den allgemeinen Gesundheitszustand der Herzarterien abzuleiten.
Einsatz auch in Europa denkbar
Die Risikofaktoren ermittelten die Forscher zunächst anhand von US-amerikanischen Fallstudien. Inzwischen liegen aber Daten von 40.000 echten Patienten in britischen Krankenhäusern vor. Die Studie zeigte, dass die Ärzte in 45 Prozent der Fälle die Behandlung eines Patienten aufgrund der von der KI bereitgestellten Daten änderten. Diese Behandlungen umfassen etwa die Verabreichung von Medikamenten wie Colchicin, die das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen reduzieren.
Das Team plant, die Technologie auch in den USA einzuführen. Dort prüft derzeit die Food and Drug Administration (FDA) eine Zulassung. In Europa ist die Nutzung bereits in Form von klinischen Studien möglich. Die Einführung könnte ein großer Schritt nach vorn in der Prävention und Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen sein.
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