Sonstiges

Cellity: Freie SMS als Marketingidee

Cellity ist ein noch junge Anbieter aus Hamburg, der das Telefonieren per Handy güsntiger gestalten soll. Hierzu – und darin liegt die Krux – muss man sich ein Javaprogramm (ksotenlos) von der Cellity-Homepage downloaden und installieren. Man kann sich vorstellen, dass diese Hürde ungemein hoch ist, was die Verbreitung des Dienstes angeht. Denn wie viele Handynutzer gibt es schon, die wissen, dass man ein javafähiges Handy (alle neuen Handies mW) hat, Software darauf installieren kann, wer weiß schon, was die Datendienste kosten, welche es gibt und was die ganzen Optionen beim Vertragsabschluss bedeuten, die man dazu auswählen kann?

Es ist also verständlich, dass man nun einen neuen Anlass für Kunden sucht, um sich mit Cellity zu beschäftigen. Seit gestern Abend bietet man den Dienst Free SMS an. Wie geht das?
Melden Sie sich einfach mit dem obigen Formular hier an. Sie erhalten dann eine SMS mit einem Link, den Sie anklicken. Dann installieren Sie cellity freeSMS auf Ihrem Java-fähigen Handy und schon sind Sie einsatzbereit. Sollte der Empfänger cellity freeSMS noch nicht nutzen, erhält er eine Benachrichtigung und kann die SMS anschließend abrufen.

Im Gegensatz zur früheren, umständlichen Anmeldeprozedur ist das schon mal ein Schritt in die richtige Richtung. Der Nutzer kann dann eine „Pseudo-SMS“ mit Hilfe dieses Dienstes verschicken, die bis zu 2048 Zeichen lang sein darf. Der Empfänger bekommt dann entweder nur eine Hinweis-SMS, dass er sich das Programm herunterladen soll, um die ganze „SMS“ zu lesen bzw. – wenn er schon das Programm ebenfalls installiert hat – kann die vollständige Nachricht lesen.


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Was mir auffällt? Entweder habe ich es nicht gesehen, aber mir fehlt die Ansprache an die SMS-Daumen-Zielgruppe. Partnerschaften mit anderen Websites, Games zum Download als Lockmittel, kostenlose (!) Klingeltöne, what ever. Denn, nur die Tatsache, dass man jetzt 2048 Zeichen verschicken kann und das auch noch kostenlos, wird nicht reichen, dass dieser Dienst Cellity weitaus mehr Verbreitung verschafft als vorher. Der Mobilfunkmarkt ist dermaßen mit Zusatzdiensten „gesättigt“, dass es schwerfällt, Aufmerksamkeit zu bekommen. Da muss man schon sehr pfiffige Zusatzideen entwickeln.

via Telagon Sichelputzer

Über den Autor

Robert Basic

Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.

20 Kommentare

  • Tja,a zu schön um wahr zu sein.

    Auf mein Handy kommt abegesehen vom Karlsruher S-Bhan-Plan eh keine Java-Anwendung. 🙂

  • Jochen Hoff, ich durfte Cellity zum Jahreswechsel testen. Das ganze funktioniert nicht so wie du dir das vorstellst. Da du deinen Tarif dort angibst, zahlst du nie mehr als vorher. Ist dein normaler Tarif billiger geht die Verbindung nämlich nicht über Cellity. Ganz einfach 🙂

    Allerdings ist es bei den meisten Tarifen nicht viel preiswerter damit zu telefonieren. Wenn du kostenlos ins Festnetz kommst, dann kostet dich ein Anruf über Cellity ins Mobilnetz immer noch 15 Cent, was du auch mit irgendeinem Discounter hinbekommen kannst.

    @Robert, man kann Twitter mit Cellity benutzen 🙂 … das dürfte dich und das ganze restliche, mitteilungsbedürftige Volk doch interessieren *g*

  • Bitte genauer lesen: Statt SMS-Kosten fallen eben die GPRS-Datentarife an. Kostenlos ist da nix – ein Marketing-Gag, mehr nicht. Oder?

  • exakt das habe ich doch oben geschrieben, dass die Probleme nicht darin liegen, dass eine SMS eine freie SMS ist, sondern ganz andere Dinge noch vorgelagert sind.

  • Dann fallen mir ja noch unendlich viele andere „Marketing-Gags“ ein: VoIP oder auch kostenlose Anwendungen, Klingeltöne, Musik, Dokumente usw. usw. im Web herunterladen. Das ist ja alles gar nicht kostenfrei, denn ich muss ja meinen DSL-Anschluss bezahlen. Alarm! Das hätte man mir doch voher sagen müssen. 😉

  • Der Knackpunkt für die Masse ist sicherlich, dass man, wie oben steht, erstmal wissen muss, dass man so ein Handy HAT und dann müsste man halt noch einen gegenüber haben, der genauso taff ist und das Programm dann auch runterlädt. Halte das ganze auch für zu kompliziert, als das es im Mainstream erfolgreich sein könnte.

    @Heike: omfg – Wikipedia ist auch nicht umsonst, ich muss ja Internetz bezahlen, spazierengehen ist auch nicht umsonst, ich verbrenn Kalorien von Essen, das ich kaufen musste… Wo leben manche Leute eigentlich?

  • „Probieren geht über Studieren“ 😉 feeSMS beinhaltet zusätzlich noch ein paar sexy Funktionen, die das SMS Versenden noch komfortabler machen. Besonders hervorheben möchte ich hier die Gruppenfunktion. Mit wenigen Klicks kann man einer Gruppe eine Nachricht übermitteln.

    Ähnlich wie bei der Internetnutzung zu Hause oder im Büro, fallen natürlich auch für die Nutzung bestimmter Dienste eines Providers Gebühren an, die wir leider nicht beeinflussen können. Für unseren Service, den wir anbieten, also den Versand von Nachrichten über die cellity Infrastruktur, berechnen wir keinen Cent.

    Wir freuen uns über konstruktives feedback und zahlreiche Verbesserungsvorschläge!

    Sonnige Grüße aus Hamburg,
    Oliver

  • Ich muss Robert recht geben. SMS in grösseren Stückzahlen wird überwiegend von den jüngeren verschickt – das ist die relevante Zielgruppe. Wir alten die ab und zu mal eine verschicken machen keinen grossen Aufwand darum. Wir wundern uns immernoch, wie es überhaupt funktioniert 😉 und uns stört auch der Preis nicht wirklich. Ran an die junge Zielgruppe Oliver, wir sehen uns ja wahrscheinlich auf dem Barcamp in HH. Gruss
    Stefan Raguse

  • ist das denn wirklich noch eine sms? was ich nicht verstehe ist, dass da immer von sms gesprochen wird, aber im endeffekt kann ich von meinem handy eine solche „sms“ nicht verschicken, weil das java-dingens auf meinem handy nicht läuft. ich bin kein handy-fachmann, aber ich finde, das ist dann keine sms.

  • Eben, ich würde auch tippen, dass das eine Art Cellity-Private-Message ist, da sie ja nur mit deren Client über bspw. GPRS empfangen werden kann… Bauernfängerei halt.

  • Hmm, mein Vertrag enthält 100 freie SMS pro Monat und um an eine Gruppe SMS zu versenden brauche ich (für die oberste Gruppe) genau 4 Klicks^^
    Aber die Gruppenfunktion nutze ich eh nur zu Sylvester um an ca. 50 Leute „Frohes neues“ zu schicken 😉

  • Celity nutzt hier den bekannten Begriff der SMS, um seinen Dienst zu vermarkten. Dabei ist zu beachten, daß es sich hier gar nicht mehr um eine SMS handelt. Zum einen wird als Trägermedium GPRS/UMTS genutzt, zum anderen ist die Message nicht wirklich „Short“. Letztlich hat der „free-SMS“ Dienst unter Celity mit SMS rein gar nichts zu tun, außer der Verwurstung des Begriffes, ganz im Sinne des Marketings. Schon geschickt, aber irreführend.

    Dieser Dienst ist nichts anderes als ein ziehmlich abgespecktes Instant Messaging. Vor allem weil man nur den erreicht, der Celity hat. Eine Auslieferung der „Nachricht“ an jemanden der Celity nicht hat, erfolgt hier nicht. Da gibt es wesentlich bessere Systeme, wie zum Beispiel reguläre Instant Messaging Dienste (ICQ mobile, Yahoo Mobile, MSN mobile und AIM mobile. Man kann auch einen Allround-Messenger auf seinem Handy installieren, der gleich alle IM-Dienste erreichen kann inkl. Jabber und Mabber.

    Reinweg geschicktes Marketing von Celtiy…

  • @ paulinepauline: Cellity verschickt wirkliche SMS an den Empfänger. Technisch funktioniert das so, dass die „SMS“ per GPRS an den Cellity-Server geht und dann – wie eine Web-SMS – von diesem Server „netzintern“ verschickt wird. Das ist zwar relativ günstig, aber die SMS hat eine andere Absenderkennung als die eigene. Antworten kommen nicht an. Wem das wurscht ist, der sollte sich bei seinem Provider einen günstigen Datentarif sichern. Dann ist das Ganze vielleicht günstiger.

    Ich habe den Service ein paar Tage genutzt. Das Problem: Irgendwie hat mein Telefon immer den klassischen Weg gewählt, weil es per Cellity nicht günstiger geworden wäre – obwohl ich prinzipiell nicht denke, dass O2 Genion besonders günstig ist.

    Jetzt weiß ich nicht, was ich mit meinen restlichen 9 Euro Cellity Restguthaben machen soll:-)

    Es gibt übrigens eine Anwendung, bei der sich Cellity wirklich lohnen würde: Wenn man bei Arcor & Co die „Handy-Flatrate“ kauft, dann kann man kostenlos zu Cellity (ins Festnetz) telefonieren. Und die Kosten von Cellity zu anderen Handys sind garantiert günstiger als die direkten Kosten.

    Und noch was: Ich bin über das ZDF-Morgenmagazin auf Cellity aufmerksam geworden. Die PR-Abteilung scheint also gut zu funktionieren.

    Und noch was letztes: Die Software an sich funktioniert super. Schade, wie gesagt, dass das Telefonieren zumindest bei mir nicht günstiger wurde und dass die SMS nicht meine Absenderkennung haben.

    Gruß, Christian

  • Hallo zusammen,

    gerne möchte ich hier auf Roberts Blog die Gelegenheit nutzen, ein bißchen Licht ins Dunkel zu bringen.

    – ja, cellity versendet nur bei der erstmaligen Kontaktaufnahme eine klassische SMS

    – ja, danach werden die Nachrichten via Internet versendet und zugestellt

    – egal, was ist SMS und was nicht. freeSMS wurde als Produktname gewählt, weil es für den Benutzer genau das sein soll. Mit Hilfe des freeSMS werden SMS-ähnliche Nachrichten von User zu User verschickt. cellity bietet diese Datenvermittlung kostenlos zur Verfügung.

    – ja, der Name ist vielleich unglücklich, weil ja Kosten für die Internetverbindung anfallen.

    – aber, bei Skype regt sich jedoch keiner auf über ‚die ganze Welt kann kostenlos ‚telephonieren‘ auf … Skype bietet – genau wie cellity – einen Mehrwertdienst über das Internet an. Welche Kosten dann tatsächlich anfallen, hängt ganz von den Datentarifen des Netzbetreibers ab.

    – ja, der Name freeSMS wurde gewählt, weil der Name |JAVA-HANDYSOFTWARE-ZUM-NACHRICHTENVERSAND-(SMS-SURROGAT)-ZWISCHEN-BENUTZERN-MIT-HANDY–OHNE-VERMITTLUNGSPREIS-ACHTUNG-ES-KOENNEN-GRPS-KOSTEN-ANFALLEN‘ uns einfach zu lang war.

    Damit auch jeder entscheiden kann, ob er den freeSMS-Client nutzen möchte hier ein paar beispielhafte Vergleichsrechnungen – natürlich ohne Gewähr 😉

    A) normale SMS (der teuerste Datendienst der Welt)
    ————————————————
    Beispiel Simyo: 10ct pro SMS
    -> das sind dann 0,0625 ct pro Zeichen
    -> das sind dann 6,40 „‚¬ für 10 KB Daten (10240 Zeichen)

    Beispiel Vodafone KombiPakete Wochenende: 20ct pro SMS
    -> das sind dann 0,125 ct pro Zeichen
    -> das sind dann 12,80 „‚¬ für 10 KB Daten (10240 Zeichen)

    B) cellity SMS
    ————————————————

    Beispiel Simyo:
    -> 10 KB Daten kosten hier nur 0,234375 ct
    -> 1 cellity freeSMS mit 160 Zeichen sind etwa 300 Zeichen Daten zum Server
    -> das macht dann einen einen Endpreis von 0,006 ct für diese SMS (vobei der Emfänger nochmal zahlt um sie abzurufen)

    Beispiel Vodafone (worstcase, alter Tarif):
    -> 10 KB Daten kosten hier 1,66 „‚¬ (1 MB/17 „‚¬ es wird im stündlichen 100kb Takt abgerechnet)
    -> 1 cellity freeSMS mit 160 Zeichen sind etwa 300 Zeichen Daten zum Server
    -> das macht dann einen einen Endpreis von 0,48 ct für diese SMS (vobei der Emfänger nochmal zahlt um sie abzurufen)

    @Heike: Heike hat natürlich nicht unrecht … wir sehen das in der Tat genauso! Das der Internetzugang grunsätzlich nicht kostenlos ist, ist unbestritten. cellity bietet jedoch u.a. kostenlose Internet-Dienste an, wie zum beispiel den Nachrichtenversand mit dem freeSMS-Client. Wie schon gesagt verstehe ich das Tohuwabohu um diesen Punkt nicht … siehe obrige Rechnung! Es bleibt jedem überlassen zu prüfen, womit er besser fährt klassische SMS- oder GPRS-Kosten.

    @René & DiPi: „Halte das ganze auch für zu kompliziert, als das es im Mainstream erfolgreich sein könnte.“ Naja, das bleibt abzuwarten. Wir und auch viele andere sind sich sicher, dass die Zukunft der Software auf dem Handy schon lange begonnen hat. Was zu kompliziert ist, wird von den Nutzern nicht angenommen werden. Die pauschalen Totschlagargumente werden nicht greifen. Zum Thema Java kann ich Euch und auch Haf jedoch versichern: Sicherer geht es nicht, weder auf dem Phone noch auf dem PC.

    @Mathias: „Vor allem weil man nur den erreicht, der Celity hat. Eine Auslieferung der „€œNachricht“€? an jemanden der Celity nicht hat, erfolgt hier nicht.“ Das ist selbstverständlich korrekt! Ich würde ja gerne mal sehen, wie Du mir eine ICQ eine IM schicken willst, wenn ich *kein* ICQ habe, oder versuchst mich via Skype anrufen, wenn ich *keinen* Skype-Client habe. Das geht halt nicht. Du brauchst ja auch einen Internetzugang, einen Rechner und am besten einen Webbrowser, um Roberts Blog zu lesen 😉

    @Christian: Hmm, mich wundert, daß es bei Dir offentlichlich Probleme mit der Absenderkennung beim SMS Versand gibt. In der Vergangenheit hab es hier tatsächlich vereinzelt Probleme, die jedoch sämtlich beim Versand ins Deutsche EPlus-Netz auftraten. Diese Störungen sind aber behoben und die Absenderkennungen werden korrekt gesetzt, so daß auch eine dirkete SMS-Antwort vom Empfänger gesendet werden kann.
    Bezüglich der Routingentscheidungen der cellity Software bei Deinem O2 Tarif: Hier kommt es natürlich immer darauf an, wohin Du räumlich und zeitlich telephonierst, ob Du in Deiner Homezone bist etc. pp. Der Vorteil Least-Cost-Routing Software liegt genau darin, daß Deiner Gespräche nach wie vor über Deinen Provider geroutet werden, wenn dieser einen besseren Minutenpreis anbieten kann. Genaueres kann ich Dir an dieser Stelle nicht sagen, da es Dein Tarif O2 Genion ca. 5 mal mit verschiedenen Optionen gibt. Um die Funktionsweise der Software pauschal zu testen, kannst Du jedoch versuchen, ein Auslandsgespräch abzusetzen. Wenn dieses nicht über cellity geroutet werden sollte, liegt in der Tat ein Fehler vor. Melde Dich doch einfach bei uns!

    @Benhard: http://www.cellity.com/info/freeSMS.faces

  • Danke Dir Ben, ich glaube mit dieser sehr informativen und ausführlichen Erklärung kann jeder Nutzer für sich entscheiden, wann cellity freeSMS Sinn macht. Mit halbwegs vernünftigem Datentarif kann jetzt jeder seinem Provider einen dicken Strich durch die total überhöhte SMS-Rechnung machen.

  • Ich finde es gut, dass nochmal darauf hingewiesen wird, was für Vor-und Nachteile es gibt und dass stets darauf geachtet werden sollte, an seriöse Free SMS Anbieter zu kommen, um keinen Brief zu erhalten, in dem eine hohe Rechnung vorzufinden ist (wie so oft schon in Nachrichtenmagazinen gehört…).
    Ich treibe mich oft bei sms-puls.de rum, das habe ich zumindest mehrfach getestet und immer sehr gute Erfahrungen gemacht. Ich danke dir hier für die Marketingidee an sich, denn da öffnet sich doch auch ein neuer Markt, m.M.n.