Technologie

Bilder speichern und versenden: Neue Details über die US-Körperscanner aufgetaucht

nacktscanner

All das Geld, all die Lobbyarbeit und nun hat die Transportation Security Administration (TSA) doch ein kleines PR-Desaster am Hals. Die US-Sicherheitsbehörde ist seit dem Unterhosen-Terrorvorfall an den Weihnachtsfeiertagen bemüht, den Amerikanern den obligatorischen Einsatz von Nacktscannern schmackhaft zu machen. Für Reisende sei die elektronische Körperkontrolle sowieso längst überfällig, sei schneller und diskreter – so der Tonus. Über die Privatsphäre brauche man sich auch keine Gedanken zu machen. „Diese State-of-the-Art-Technologie kann das Bild weder archivieren, drucken, übertragen oder speichern“, heißt es dazu beruhigend auf der TSA-Infoseite.

Doch das ist offenbar Mumpitz. Das Electronic Privacy Information Center (EPIC), eine Gruppe von Datenschützern in Washington, hat es geschafft, an interne Dokumente zur Einführung der Nacktscanner zu gelangen. Freiwillig wollte die TSA die Papiere zunächst nicht herausrücken, weshalb sich die Organisation auf den Freedom of Information Act berief.

In den Dokumenten, zu denen unter anderem die Bestellaufträge für die Geräte gehören, ist explizit festgehalten, was sich die US-Behörde auf die Wunschliste gesetzt hat: „Die Dokumente zeigen, dass TSA angeordnet hat, dass die Geräte mit Festplatten, USB-Anschlüssen und Ethernet-Schnittstellen ausgerüstet sein sollen“, schreibt EPIC. In den Unterlagen sei zudem von einer „Level-Z“-Autorität die Rede, die es Sicherheitsleuten erlauben soll, den Privatsphären-Filter zu deaktivieren und der TSA Bilder bei Bedarf zur Verfügung zu stellen. Dasselbe soll auch möglich sein, wenn sich die Scanner im „Test-Modus“ befinden“. EPIC hat mittlerweile sämtliche Dokumente zur Ansicht ins Netz gestellt.


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koerperscanner2Die TSA hält hingegen öffentlich noch immer an ihrem Standpunkt fest: „Die Geräte verfügen über keine Möglichkeit der Speicherung.“ CNN hatte nun davon Wind bekommen und die Behörde um eine Stellungnahme gebeten. Dieser Bitte wurde von einem anonymen Sprecher entsprochen: „Es gibt keine Möglichkeit, dass jemand auf einem Flughafen die Maschine in den Testmodus versetzen könnte“, sagte er. Dafür müsse das Gerät erst in ein TSA-Testlabor gebracht werden. Allerdings weigerte sich der Sprecher, darüber hinaus mitzuteilen, ob diese Einschränkung auf zusätzliche Hardware, Software oder einfach entsprechendes Know-How zurückgeht.

Die Körperscanner sind in den Staaten bereits an 19 Flughäfen in Betrieb, 150 Geräte sollen es am Ende des Jahres im ganzen Land sein. Im kommenden Jahr sollen noch einmal 300 Maschinen dazukommen. Für EPIC ist dies ein bedrohliches Szenario. Die TSA würde massiv Öffentlichkeitsarbeit betreiben: „Doch wenn man sich die tatsächlichen technischen Spezifikationen ansieht und sich die Verträge mit den Händlern durchliest, versteht man, dass diese Maschinen zu wesentlich mehr in der Lage sind, als die TSA uns glauben machen will“, sagte EPIC-Direktor Marc Rotenberg. Seine Gruppe würde nun ein Verfahren anstrengen, um an weitere Dokumente über die Scanner zu gelangen.

(André Vatter / Foto: TSA)

Über den Autor

André Vatter

André Vatter ist Journalist, Blogger und Social Median aus Hamburg. Er hat von 2009 bis 2010 über 1.000 Artikel für BASIC thinking geschrieben.

24 Kommentare

  • Ich frage mich ob Menschen tatsächlich so dumm sind mit verbotenen Dingen durch so einen Scanner zulaufen…

    Die finden bestimmt andere Wege in die Flugzeuge.

  • Da werden dann wohl in zukünftig viele nach einen USA Flug Angebote für Brustvergrößerungen oder Penis Verlängerungen bekommen, solch teuren Geräte müssen ja auch Refinanziert werden 😉

  • Die ersten Körperscanner im Test…

    Um den erhöhten Sicherheits-Anforderungen gerecht zu werden, planen viele Länder die Einführung sogenannter Körperscanner, die bekleidete Personen bis auf die Haut durchleuchten und ein Computer-Bild von ihr erzeugen, auf dem man ungewöhnliche Gegenstä…

  • Ich muss die ideologisch verbohrten Anti-Nacktscanner-Aktivisten alle enttäuschen, denn es interessiert sich kein Mensch für eure Bilder aus dem Nacktscanner! Die Aufregung über „Speichern unter und Senden an“ ist mal wieder fern ab der Realität und künstlich erzeugt.

  • komisch das alle anschläge in die hose gehen..
    komisch das darauf unsere privatsphäre halbiert wird…
    warum zündet nie eine bombe?
    für mich alles ein fake um dann was neues an den mann zu bringen..
    wer was anderes glaubt ist echt blond

  • @Sascha
    gebe ihnen zu einem teil recht – ich seh die gefahr eher durch strahlung, die hier ein vielflieger abbekommt …
    zum anderen bringen diese nacktscanner sowieso nichts – die „schnüffelgeräte“, welche sprengstoff „riechen“ können wären die einzig wirksamen geräte … das einzige wozu der nacktscanner gut ist, ist die alsobösen keramikmesser zu finden …

    was helfen diese scanner gegen einen rolle „gaffa“ tape? sprengstoff gibt es nämlich in unzähligen formen und kann ohne probleme als eben eine solche rolle getarnt werden … merkt niemand!

  • Man kann auf diesen Bildern sowieso nichts erkennen. Also wo ist eigentlich das Problem? Schließlich sollen die Scanner zu unserem Schutz aufgebaut werden. Wer ein Problem damit hat, soll einfach Zug fahren.

  • @ #7

    es gibt keine gefahr durch strahlung, da eine der 2 eingesetzten „nacktscanner technologien“ nicht selber strahlt, sondern die vom menschen ausgehende strahlung misst, wenn dann würde sich also der mensch selber verstrahlen.

  • Servus Andre,

    gestern zufällig EXTRA gesehen? Da den Test mit dem durch die „normalen Kontrollen“ an Flughäfen kommen?

    Dieser EXTRA-Tester (weiss jetzt nicht den Namen) – macht sich auf den Weg duch die Personen Kontrollen. Mit allem möglichen Sprengstoff (Pulver, Zünder und So – in Einzelteile zerlegt) und spoaziert munter und fröhlich durch die Flughäfen dieser Welt. Mit dem Ergebnis – keiner hat den Tester aufgehalten. Er hätte problemlos – im Flugzeug eine Bombe basteln können.

    Und die Aktion war teils so dreist. Das Flughafen Personal hatte seine Pflichten (Sorgfalt) nicht erfüllt – da würde auch die beste Technik ala Nacktscanner nichts bringen!

    Soviel dazu .. file mir gerad so ein – auch wenn es ein wenig abschweifend ist. Und was würden Nacktscanner bringen? Wenn die Menschen hinter den Shcirmen nicht mal drauf achten – was da eigentlich so „durchmaschiert“. Macht das GESCHULTE PErsonal derzeit ja nicht einmal bei den herkömmlichen Scannern. .. Pff..

  • @Phil: „Teilweise verdienen die Mitarbeiter gerade einmal 7,50 Euro pro Stunde, melden sich deswegen krank oder haben einen Nebenjob. Das sind Zustände, die bei einem so wichtigen Punkt wie der Sicherheit im Flugzeugwesen nicht hinnehmbar sind“, kritisierte Freiberg. – http://www.tagesschau.de/inland/koerperscanner108.html

    Das meine ich: Bevor sie uns ausziehen, sollen sie erst einmal die Mitarbeiter gescheit bezahlen.

  • Die Nackscanner sind reine Geldmache. Sie bringen im Endeffekt absolut nichts und das liegt nicht an dem Unterbezahlten Personal wobei es noch Berufsgruppen gibt die weitaus weniger verdienen sondern daran weil man Sprengstoff de facto NICHT erkennen kann.
    Ich finde es immer wieder toll, dass wenn irgendetwas auf der Kippe steht, was der Staat einführen will und das Volk nicht, gaaaanz plötzlich und unverhofft ein Attentäter auftaucht wo hinterher gesagt wird „Ja seht Ihr liebe Leute? Das wäre mit diesem Gerät nicht passiert!“ Das Gleiche war doch damals mit dieser angeblichen Terrorgruppe hier in Deutschland, die gefunden wurde, als sich das Volk erdreistete sich gegen den großen Schäuble zu erheben.
    Alles nur abgekatert und die Terroristen lachen sich ins Fäustchen weil sie es geschafft haben das Leben weltweit zu erschweren. Die Politiker leisten wirklich hervorragende Arbeit FÜR den Terrorismus.

  • Das die Bilder von einem Nackscanner nichts bringen?
    Vielleicht nicht ganz das für was sie Eingesetzt werden sollen , sonnst sind sie für Geheimdienste eine wahre Fundgrube , daher auch die Möglichkeit des Speicherns und Versendens.
    Schließlich können so Millionen von Körpermerkmalen mit eindeutiger Zuordnung der Person gespeichert werden , als eine Ganzkörper Biometrie.
    Man benötigt dafür keine Krankenakten oder die Verletzung des Arztgeheimnisses mehr , ein normaler Flug reicht nun völlig aus um diese persönlichen Merkmale zu Speichern um sie hinterher Auszuwerten.
    Vom Zahnersatz bis zum künstlichen Hüftgelenk , fast jedes Körpermerkmal, alles ist dadurch Ersichtlich und kann so in Datenbanken gespeichert werden über jede Person.

  • Eine Freundin von mir hat sich hier in Österreich bei einer Security Firma die für die Fluggastkontrolle beworben….

    Für Feiertag & Nachtschicht wird gerade mal 800€ bezahlt!!!!!! Ich halte es für sinnvoller in die Angestellten zu investieren, denn seinen wir erhrlich….Motivation geht AUCH über das Gehalt!

    In diesem Sinne