Sonstiges

'Google Me' kommt, wird aber doch kein Facebook-Klon

Im gerade vergangenen August verbrachten die US-Bürger zum ersten Mal mehr Zeit bei Facebook als bei Google. Das ist ein deutliches Zeichen für die steigende Bedeutung des 500-Millionen-Netzwerks. Und Marc Zuckerberg baut in seine Plattform immer mehr Features ein, die das Kerngeschäft der Suchmaschine betreffen: die Leseempfehlungen der Online-Freunde entsprechen oftmals mehr den Interessen der Nutzer als es eine normale Websuche je könnte. Diesen Relevanzvorteil baut der Freundesdienst sogar noch aus: seit Anfang September zeigt die interne Suchfunktion externe Inhalte an, die User aus dem persönlichen Umkreis empfohlen haben.

Kein Wunder also, dass Beobachter seit längerem eine Reaktion des Suchkonzerns erwarten. Der zumindest von der Presse ersehnte Facebook-Konkurrent wurde der Einfachheit halber gleich „Google Me“ genannt. Die Einkaufstour des Webgiganten durch die Szene der Social-Media-Startups wurde dann als weiterer Beweis für die anstehende Gründung eines eigenen Social Networks gewertet. Jetzt hat der Firmenchef Eric Schmidt die sozialen Pläne des Unternehmens bestätigt, aber alles ist doch ganz anders als angenommen.

Schmidt dementierte die Gerüchte über einen eigenen Facebook-Klon auf der „Google Zeitgeist“-Konferenz deutlich: „Man hat sich hier selbst eingeredet, es gäbe da ein großes Projekt, das nächste Woche angekündigt wird. Ich kann Ihnen versichern, das ist nicht der Fall.“ Stattdessen eröffnete er den Zuhörern, dass diesen Herbst die Angebote des Unternehmens um soziale Funktionen erweitert werden. Dazu gehört laut Wallstreet Journal beispielsweise die automatische Benachrichtigung über ein YouTube-Video, das sich eine relevante Anzahl der eigenen Freunde angesehen haben.


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Der CEO der Suchfirma hofft, dass sein Unternehmen Zugriff auf die Facebook-Freundeslisten seiner User erhalten wird. „Es liegt eigentlich auf der Hand. Wenn wir – mit Ihrer Zustimmung – wissen, wer Ihre Freunde sind, können wir Ihnen auf Sie zugeschnittene Empfehlungen geben.“ sagte Schmidt gegenüber Reuters. Zurzeit kann Facebook mit Erlaubnis des Nutzers beispielsweise auf die Nutzerinformationen von Gmail oder Twitter zugreifen, um dem Kontoinhaber weitere Kontakte für seine Freundesliste vorzuschlagen. Umgekehrt ist das bisher aber nicht möglich. Falls das Social Network aber kein Interesse an einer solchen Kooperation habe, so gäbe es „andere Wege, an diese Informationen zu kommen“, führte der Google-Chef aus, ohne sich aber weiter zu diesen alternativen Möglichkeiten zu äußern.

Die Stoßrichtung ist also klar: der Suchkonzern hat die Bedeutung der sozialen Netzwerke auch für das eigene Geschäft erkannt und wird seine Dienste entsprechend ausstatten. Aber der von so manchem erwartete große Showdown der beiden Giganten Google und Facebook wird wohl ausbleiben. Zumindest zunächst.

(Nils Baer)


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Über den Autor

Nils Baer

Nils Baer hat im Jahr 2010 über 100 Artikel für BASIC thinking geschrieben und veröffentlicht.

20 Kommentare

  • „Es kann nur einen Geben“… trifft hier wohl zu, die Leute werden sich kaum auf 10 Facbook Clone Anmelden, daher kaum noch eine Change für Google oder Andere.
    Facebook ist sozusagen ein Selbstläufer je mehr sich dort Anmelden.
    Wer hier zu Spät kommt „Bestraft das Leben“……. ja Facebook könnte sogar der Anfang vom Untergang für Google sein.
    In 15 Jahren heißt dann die Frage was war Google noch einmal ? …. ach ja eine alte Suchmaschine aus den „00ern“ …gibt es die noch ?… wie heut die Frage nach AOL oder Altervista aus den 90zigern?
    Wenn Facbook es schafft alle Social-Media Dienste einschließlich einer eigenen Suchmaschiene zu Implementieren werden sie wohl Mächtiger als Google?

  • ja, das macht Spass:

    Ihre Freunde suchten nach
    – Mobbing im Büro
    – youpxxxx
    – FKK Urlaub Ostsee
    – ….

  • @basic: Ich glaub das nicht. Facebook wird evtl n 2ter „Emaildienst“ aber ich glaube irgendwann ist da Schluss.

    Und wenn ich so meinen Newsstream (meiner „Freunde“) drin anschau hab ich so das Gefühl da ist auch immer weniger los.

  • Facebook wird niemals google ablösen. Jedenfalls in Deutschland. Viel zu viel klein und kinderkram das andauernd als Status für alle freunde angezeigt wird. Viel zu viele adden iwelche leute weil sie mehr freunde für ihr facebook spiel brauchen. Viel zu viel spam auf einer Seite.

    Ich finde auch das dort auch immer weniger im freundeskreis los is und es nur noch so spammer gibt die den 100xsten Test machen und ihr ergebnis posten. Einfach nur nervig.
    Dazu was aber meine meinung ist, ist die darstellung einfach zu öde.

    Gegen Studyvz z.b. wirds facebook schwer haben und Google bleibt google ^^
    Und was in 15 Jahren ist?! Leute habt ihr mal mitbekommen was in den letzten 15 Jahren so entwickelt wurde und was es vor 15 jahren gab?

    ich glaub nichts wird in 15 Jahren noch so sein wie heute. Da wird schon was ganz anderes wieder Trend sein.

  • Die meisten Facebook Nutzer sind nach 1-2 Monaten gelangweilt und der Account wird weniger genutzt.

  • ich kann tina da voll und ganz zustimmen. wennüberhaupt nutze ich und viele meiner freunde facebook nur noch als IM Protokoll über externe Messager. Die zusammenführung der Freunde ist gelungen. und nun?

    ICQ ist durch facebook ersetzt.. ok aber wenn keiner rein schaut.

    statusmeldungen krieg ich über twitter. und wer 278961287964 Punkte in Game YXZ hat ist mir total egal

    Google nutze ich hingegen immernoch täglich.

  • Cliff, Facebook steckt das armselige Mist Netzwerk StudiVZ mit links in die Hosentasche. StudiVZ ist sozusagen das „Daniela Katzenberger“ der Sozialen Netzwerke…was ist an der echt? Nix. So auch bei StudiVZ…alles schön geklaut.

    Und wie soll denn bitte Facebook Google ablösen, wenn das zwei verschiedene Welten sind? Das eine ist ein Netzwerk und Google ist eine Suchmaschine.

  • @3 tina, 4 Cliff, 7 Dr. House
    Ich schrieb ja:
    „Wenn Facbook es schafft alle Social-Media Dienste einschließlich einer eigenen Suchmaschiene zu Implementieren werden sie wohl Mächtiger als Google?“

    Was würde wohl Google machen wenn sie Facebook besitzen würden?
    Natürlich alle ihre Dienste auf der Plattform Integrieren.

    Das ist es auch vor dem Google höllisch Angst hatt , Facebook könnte auch auf die Idee kommen und sich so ein eigenes „Google“ Aufbauen und sie quasi „Aussperrren“, Google bekäme keine Daten mehr … und davon Leben sie.
    Der User würde sich gar nicht mehr „Ausloggen“ sondern hauptsächlich dann im „Facebook Universum“ Aggieren.

  • wen man sich dass alles mal so durch den kopf gehen lässt, dann freue ich mich auf die nächsten monate kalter krieg zwischen google und facebook

    ich denke nicht das google nicht schon einen vernünftigen plan in der hinterhand hat um gegen facebook aus dieser „social“-schiene zu verdrängen

  • Man sollte in diesen Zusammenhang auch Beachten das Microsoft einige Anteile an Facebook gehören …..was wohl im Zuge von der Einführung von „microsoft windows phone 7“ noch zusätzlich den kalten Krieg Anheizt …

  • @basic
    klar, „bauen“ sie mal schnell ein eigenes google auf… wenn das so einfach wäre dann würden andere das bestimmt auch machen. ich zb 😉

  • @david – die schwierigkeit läge nicht umbedingt darin das nachzubauen was google macht – sondern die selbe marktrelevanz zu erreichen. jeder googelt heute, und die wenigsten werden das noch gross ändern…

  • @13 freakpants

    In den USA beispielsweise hat Google „nur“ eine „Marktrelevanz“ von ca. 65% mit ihrer Suchmaschiene, in Europa besonders De liegt sie höher ……
    Sollte nun was vermutet wird Microsoft (vielleicht mit Bing ) stärker bei Facebook einsteigen zudem ihre Aplikationen und Dienste mitbringen?
    Geht das dann sicher sehr wohl zu Lasten von Google und sie könnten in den USA sogar unter die „magische“ 50% fallen, diese Aussichten werden sicher den Aktionären nicht gefallen ?

    An einer Partnerschaft Facebook / Microsoft wird wohl gerade Gearbeitet , dazu jüngst auch ein Golem Artikel http://www.golem.de/1009/77998.html

    Die Besitzverhältnisse von Facebook sind zudem überhaupt seht Interessannt , kaum jemand weiss das neben Microsoft auch ein Russischer Investor größere Teile Besitzt , was ja sonnt immer einen mittleren Aufschrei bei der „Journaille“ ergibt … Hilfe der „Kremel liest mit“…. 😉

  • Soviel Lärm um nix. Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass Facebook in zehn Jahren noch die Bedeutung hat. Irgendwann wird es tatsächlich langweilig, dieses ganze Social-Zeugs. Bei Google sieht es da anders aus. Die stellen sich immer wieder neu auf. Google hat die Chance wirklich von Dauer zu sein.

  • @freakpants
    doch ist es.. es würde hunderte millionen kosten das alles komplett neu zu entwickeln, ganz zu schweigen von den laufenden kosten um das zu warten und zu betreuen. entwickel mal effiziente suchalgorithmen und setz die dann um. da kannste mal ein paar dutzend hervorragende informatiker – die locker 8000-15000 im monat kosten – ein paar jahre dran sitzen lassen, allein um auf den stand von heute zu kommen, der dann allerdings veraltet sein wird. wenn du es schaffst eine suchmaschine zu basteln die BESSERE ergebnisse als google liefert werden die leute sie auch benutzen. leider ist das nicht so leicht.. so lief es ja damals auch. google hat einfach bessere ergebnisse geliefert.

  • Geld sollte für Facebook nicht umbedingt das Problem sein.
    Und dessen Server produzieren sicher mindestens ähnlich viel Last.

    Ich finde die Suchergebnisse bei Google immer noch ab und zu ziemlich durchschnittlich. Je nachdem was man sucht muss man schon genau wissen was man eingibt. Aber ich habe nicht die Lust jede neue Suchmaschine auszuprobieren. Das liegt eben auch daran das sich das googeln eingebrannt hat.

    Und ich glaube auch nicht dass da überhaupt noch viel Luft nach oben ist. Es ist und bleibt halt eine automatische Suche, und solange wir uns da nicht neuronalen Netzen nähern wird man um eine genaue Information zu bekommen halt immer noch selber überlegen müssen.

  • auch wenn das langsam zu weit führt ist es unwahrscheinlich, dass facebook „mal eben“ hunderte millionen investieren wird um eine eigene suchengine zu entwickeln, wenn der ausgang so ungewiss ist.
    deswegen ja auch die partnerschaft mit „bing!“; und luft nach oben gibt es definitiv, auch wenn die ergebnisse von google (im vergleich zu denen der konkurrenz) schon sehr gut sind. nur brauchst du für eine optimierung geld und fähige leute. deswegen finde ich den punkt auch absurd.

  • Ich sag ja nur das es möglich ist, nicht dass sie es vorhaben.
    Und nein, die Luft gibts meiner Meinung nach erst wieder wenn (künstliche) Intelligenz) in das ganze reinkommt.

  • wenn man sich mal die definition von ki anschaut und sich ein wenig mit der materie datenbanken befasst (wies der zufall will bin ich informatiker mit eben dieser spezialisierung) dann sieht man schnell, dass die themen suchen, optimierung und ki sehr eng miteinander verknüpft sind. schon heute. und das was google da leistet lässt sich schon sehr gut in die ki-ecke stecken. es geht schließlich um erkennung von mustern und relevanz von daten/informationen. und der entscheidungsprozess welche information relevant ist und welche nicht erfordert eben „intelligente“ methoden.