Im Apple Online-Store Deutschland wird eine Lieferzeit von zwei Wochen angegeben. Ab dem 2. November soll man Apples neuestes Tablet in den diversen Stores deutscher Großstädte erhalten. Breite Erfahrungen sind zumindest in Deutschland bis dato nicht vorhanden. Vermutlich werden sich schon aufgrund des recht hohen Preises keine Schlangen vor den Geschäften bilden. Lohnt sich denn der Kauf grundsätzlich? In den USA sind die ersten aussagefähigen Tests veröffentlicht worden, Deutschlands große Medienhäuser sind noch spärlich vertreten. Fazit insgesamt: Toll, aber der Bildschirm …
Retina, A6X und der Rückschritt im neuen iPad Mini
Schauen wir einmal auf das Preisschild. Ein iPad Mini mit 16 GB Speicherplatz und Wi-Fi kostet in Deutschland 329 Euro. Ein iPad mit Retina-Display mit 16 GB Speicherplatz und Wi-Fi kostet in Deutschland 499 Euro. Die Differenz erscheint mit 170 Euro zunächst sehr deutlich. Der Ausstattungsunterschied ist es allerdings auch.
Wesentlich dabei ist zum einen die Wahl des Prozessors. Anstelle des aktuellen A6X Quad-Core-Chip im Retina-iPad setzt Apple nicht etwa auf den Vorgänger A5X, der immerhin noch einen vierkernigen Grafikchip integriert, sondern sogar noch auf dessen Vorgänger, den reinen Dual-Core-Prozessor A5. Dieser Prozessor wird auch im iPhone 4S und einigen anderen Apple-Produkten, darunter das iPad 2 und das Apple TV der dritten Generation, eingesetzt.
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Interessant dabei: Apple lobt am neuesten Retina-iPad besonders die stark erhöhte Verarbeitungsgeschwindigkeit aufgrund des schnelleren Prozessors.
Der zweite wesentliche Unterschied ist die deutlich geringere Bildschirmauflösung des iPad Mini. Mit lediglich 1.024 mal 768 Pixeln bietet es einen optischen Eindruck, den man nicht mehr als zeitgemäß bezeichnen kann, zumal die wichtigsten Konkurrenten des Mini, das Kindle Fire HD und das Google Nexus 7, mit jeweils 1.280 mal 800 Pixeln bei rund 2 Zentimeter geringerer Bildschirmdiagonale aufwarten. Von deren geringeren Anschaffungspreisen will ich gar nicht erst anfangen.
Interessant dabei: Apple brachte Retina als Heilsbringer zunächst aufs iPad, dann aufs Macbook Pro 15″ und aktuell auf dessen 13 Zoll Variante. Retina is the new black. Das soll jetzt für das iPad Mini nicht gelten?
Was die Tester zum neuen iPad Mini zu sagen haben
Zu den reinen technischen Daten, gepaart mit theoretischen Einschätzungen, gibt es bereits seit der Vorstellung des Produkts etliche Berichte. Jetzt allerdings sind die ersten Testgeräte in den großen Redaktionen eingetroffen. Erste echte Erfahrungswerte liegen vor. Im Folgenden stelle ich einige repräsentativ ausgewählte Meinungen zusammen:
Spiegel Online: „Merkwürdigerweise merke ich von diesem signifikanten Unterschied (Prozessortakt, Anm. des Autors) im Alltag gar nichts. (…) Generell gilt: Wer sich an hochauflösende Bildschirme und Retina-Displays gewöhnt hat, wird den Bildschirm des iPad mini als Rückschritt empfinden. (…) So bleibt am Ende nur ein Argument, sich ein iPad mini zuzulegen: Mehr Tablet fürs Geld bekommt man anderswo, mehr iPad gibt es nirgends.“
Chip.de: „Über den Sinn des 8-Zoll-Formfaktors kann man streiten. Fest steht aber: Das neue iPad Mini ist auch in dieser Größenklasse absolute Spitze und hängt insgesamt sogar seine großen Brüder ab. (…) Kritikpunkte sind die nur mittelmäßigen Messergebnisse beim Display und fehlende Schnittstellen. Alles in allem ist das neue iPad Mini aber verdient auf Platz eins unserer Bestenliste.“
Techcrunch: „Wenn wir über den Bildschirm sprechen, lassen Sie uns Klartext reden. Wenn das Gerät eine Schwäche zeigt, dann ist es der Bildschirm. Das merken aber hauptsächlich Personen wie ich, die es gewohnt sind mit Retina-Displays zu arbeiten. Der Rückschritt ist deutlich spürbar.“
The Verge: „Ohne Zweifel bietet das iPad Mini eine deutlich sichtbar niedrigere Auflösung als seine direkten Wettbewerber. Pixel sind sichtbar, besonders auf Webseiten, beim Lesen von Büchern, beim Lesen von E-Mails. Das kann störend wirken. Besonders da es sich um Apple handelt, die groß „Hey, schau mal, keine Pixel sichtbar“ riefen, ist es schwer, den Rückschritt zu akzeptieren.“
Engadget: „Nein, es kat kein Retina-Display, aber die Schrumpfung des Bildschirms auf knapp 8 Zoll unter Beibehaltung der ursprünglichen Auflösung des iPad 2 bedeutet natürlich dennoch einen positiven Effekt. Statt 132 ppi im iPad 2 finden wir 163 ppi im iPad Mini vor. Das ist eine schöne Steigerung, aber ein deutlicher Rückschritt im Vergleich zu 264 ppi im iPad 4, gar nicht zu reden von 326 ppi beim iPhone 5. Natürlich sind Texte nicht annähernd so scharf dargestellt, wie auf der neuesten Generation des großen iPad. Aber dennoch ist es ein sehr gutaussehendes Display.“
CNet: „Das iPad Mini ist zu teuer, besonders in Anbetracht der geringeren Auflösung des Bildschirms. Der verwendete A5-Prozessor ist nicht so kräftig wie derjenige im iPad 4 und iPhone 5. Das Tippen auf dem kleinen Bildschirm ist nicht sehr komfortabel.“
AllThingsD: „Meine einzigen Beschwerden sind, dass das iPad Mini ein bisschen zu breit für meine Taschen ist und dass die Bildschirmauflösung doch einen großen Rückschritt bezogen auf die aktuellen Retina-Displays darstellt.“
New York Times: „Leider verfügt das iPad Mini nicht über das superscharfe Retina-Display. Grundsätzlich ist die Pixeldichte mit 163 ppi nicht zu beanstanden, aber das Kinn fällt einem vor Staunen nicht herunter. Na ja, man muss ja noch eine Steigerungsmöglichkeit für das Folgemodell haben.“
Bloomberg News via SFC: „Ich sah keine großen Unterschiede bei Anwendungen wie Videos oder eBooks. Aber ich fand es deutlich schwerer, Webseiten zu lesen, besonders wenn diese mit feinen Schriftarten arbeiteten. Sollten Sie also über ein ähnliches Augenlicht wie ich verfügen, so stellen Sie sich darauf ein, viel zoomen und verschieben zu müssen.“
(Dieter Petereit)
Interessant wie durch die Wahl des Ausschnitts die Aussage geändert wird. Während andere Meta Reviews das Fazit zeigen, welches durchaus sehr positiv ist wird hier imemr der einzige Kritikpunkt Display gewählt. In den jeweiligen Fazits der eiegntlichen test spielt dieser aber meist nur eine untergeordnete Rolle. Absicht?
@Mario: Wie ich schrieb: „Fazit insgesamt: Toll, aber der Bildschirm …“
Einfach mal ein halbes Jahr warten. Dann kommt das „neue iPad mini“ mit Retina… oder, nicht.
Noch besser: Einfach hundert Jahre warten, dann bist Du tot und willst eh kein iPad mehr… oder, nicht.
Zum Artikel: Ich glaube, ihr habt da ganz grundsätzlich etwas missverstanden. Der Vergleich mit dem größeren iPad („mehr fürs Geld!“) ist kompletter Unsinn. Das Ding wird sich gerade wegen der Größe wie geschnitten Brot verkaufen.
Mehr fürs Geld bezieht sich nicht auf die Diagonale, sondern den Prozessor und die Auflösung.
Fragwürdiger Beitrag. Der Großteil der Reviews sind positiv. Oft sind die Tester sogar äußert angetan vom Gesamtpaket. Warum wird hier versucht das Gegenteil zu vermitteln indem nur Negativpassagen zitiert werden?
Klär mich mal einer auf: Werden durch den kleineren Monitor nicht auch die Pixel kleiner?
Ich hatte schon ein iPad2 und jetzt habe ich mir das iPad mini mit Cellular bestellt. Kommt zwar leider erst Ende November aber ich freue mich drauf. Ich hatte zwischenzeitlich das HTC X one und das war von der Verarbeitung her echt schlecht, deswegen setze ich jetzt wieder auf Apple Geräte.
Ich versuche nicht, einen negativen Eindruck zu vermitteln, sondern stelle heraus, dass es zwei Aspekte gibt, die erstaunlich sind, Prozessor und Auflösung. Dann ziehe ich die Aussagen aus den Reviews zu diesen beiden Themen. Während niemand die Geschwindigkeit beklagt, beschweren sich doch fast alle über die Auflösung.
Damit lässt sich resümieren, dass die Auflösung der einzige negative Aspekt am Mini ist. Der langsamere Prozessor wirkt sich nicht aus, der Rest ist eh top.
Deshalb lautete mein Fazit im Beitrag auch: