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AirPnP: Das AirBnB für stille Örtchen mit der richtigen „pee experience“

geschrieben von Jürgen Kroder

Zu Zeiten wie Karneval (hier und dort ja auch Fastnacht oder Fasching genannt) und Massenveranstaltungen wie der Wiesn ist der Bedarf danach exorbitant hoch, aber leider gibt es oft zu wenig davon: Toiletten. Egal, auf welcher Festivität man sich befindet – stets herrscht ein Notstand an (sauberen) Klohäuschen. Die Erfinder der Web-App AirPnP wollen mittels Shareconomy die Pinkel-Missstände lösen.

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„Pee Experience“ sozial teilen

Der Name AirPnP besagt ja schon deutlich, an welchem Vorbild man sich orientiert: AirBnB. Doch anstatt Übernachtungsmöglichkeiten werden hier Toiletten angeboten. Privat- wie auch Geschäftsleute können in wenigen Schritten ihre Google Maps-Koordinaten eingeben, damit Interessierte bei einer anstehenden Notdurft ihre Badezimmer benutzen können. Dafür darf auch ein kleiner Obolus genommen werden, wovon man einen kleinen Betrag an die AirPnP-Betreiber abgeben muss. Und typisch soziales Netzwerk sollten die User nach der Benutzung ihre Zufriedenheit mit der „pee experience“ bewerten.

Wie man auf der AirPnP-Weltkarte sehen kann, ist das Angebot noch überschaubar. In Deutschland sind derzeit gerade einmal drei stille Örtchen verzeichnet – in Berlin, Frankfurt am Main und der Nähe von Bonn. Letztere kostet 50 Cent, in Frankfurt wird hingegen im 10-Minuten-Takt abgerechnet. Für (hoffentlich nicht ganz ernst gemeinte) 9,99 Euro. Wer eine halbe Stunde sitzt, erhält zudem ein Freibier und darf das WLAN nutzen. In Berlin darf sogar umsonst rein, wer etwas spannendes zu erzählen hat. Vorausgesetzt, es handelt sich nicht jeweils um Fake-Angebote. Denn geprüft werden kann das natürlich nicht. Um die eigene Toilette einzustellen, genügt allein der Login via Facebook. Die dürftige Auswahl an Gelegenheiten ist derweil kein Wunder: Das pfiffige Angebot der Gründer Max Gaudin und Travis Laurendine startete offiziell zum aktuell stattfindenden Mardi Gras-Festival in New Orleans. Aber es sind bereits Klos rund um den Globus eingetragen – und es werden hoffentlich bald mehr.

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Geschäftstüchtige im Kampf gegen die Wildpinkler

Denn: Die Idee hinter AirPnP finde ich klasse. Denn die Situation, dass man bei einer öffentlichen Veranstaltung keine (freie) Toilette findet, kennt leider jeder. Wildpinkeln ist hier die einzige Lösung – meist zum Ärgernis von angrenzenden Haus- und Gartenbesitzern. Um diesem Treiben einen Riegel vorzusetzen, hat beispielsweise New Orleans eine krasse Gegenmaßnahme ergriffen: Das „rogue pee“ steht dort unter Strafe und wird mit einem Wochenend-Aufenthalt im Knast belegt. So kam es laut den AirPnP-Erfindern zur ihrer Idee.

Seine private Toilette gegen Bezahlung der Öffentlichkeit anzubieten, das ist allerdings nun wirklich nichts Neues. Gerade jetzt machte erst wieder eine geschäftstüchtige Kölnerin Schlagzeilen, die ihre Porzellanschüssel unter dem Motto „Piss me to Australia – Pinkeln für die Reisekasse“ seit 2012 regelmäßig für kleine und große Geschäfte zur Verfügung stellt, um sich so einen Australien-Trip zu finanzieren. In diesem Jahr kamen dabei 180 Euro zusammen – es muss also noch viel Wasser in die Kölner Kanalisation laufen, bis es für Flug und Unterkunft nach „Down Under“ reicht.

Tatsächlich scheint das Geschäftsmodell seine Tücken zu haben. Denn bereits 2011 erschien mit der „Cloo“-App eine Anwendung, die via Smartphone eine Toiletten-Gemeinschaft aufbauen wollte – und für ihre Entwickler zum Griff ins Klo wurde. Ob es bei AirPnP besser läuft, muss sich erst noch zeigen. Der Bedarf – so viel lässt sich aber wohl sagen – ist auf jeden Fall da. Richtig nützlich wird AirPnP jedoch erst, wenn der Dienst ebenfalls via Smartphone-App erreichbar ist.

Screenshot: AirPnP; Bild: AirPnP

Über den Autor

Jürgen Kroder

Jürgen bezeichnet sich als Blogger, Gamer, Tech-Nerd, Autor, Hobby-Fotograf, Medien-Junkie, Kreativer und Mensch. Er hat seine unzähligen Hobbies zum Beruf gemacht. Und seinen Beruf zum Hobby. Obwohl er in Mainz wohnt, isst er weiterhin gerne die Maultaschen aus seiner Heimat.

1 Kommentar

  • Haha erstmal auf jeden Fall eine gute Idee. Die Frage ist nur ob mittlerweile mehr als 3 in Deutschland verzeichnet sind. Weil sonst ist es nur eine lustige Idee und nicht sehr praktisch.