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Nvidia Shield: Das Gaming-Tablet im Test (Teil 2) – So gut ist es im Einsatz

geschrieben von Jürgen Kroder

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Nachdem ich im ersten Teil meines Tests schilderte, welchen positiven Ersteindruck das Shield macht, geht es nun in Media Res: Das Hochleistungs-Tablet muss zeigen, wie gut es sich wirklich als Gaming-Plattform eignet.

Zentrale fürs Spielen

Der zentrale Punkt des Tablets ist der sogenannte „Nvidia Shield Hub“. Wie schon beschrieben, verwaltet man hierüber seine Gaming-Aktivitäten. So findet man in der App beispielsweise den Navigationspunkt „Shop“. Hierbei handelt es sich aber um keinen selbstgestrickten Android-Shop von Nvidia, sondern nur um eine Oberfläche, in der lediglich Top-Games empfohlen werden. Der Download der Spiele-Apps erfolgt ganz regulär über Google Play.

Die empfohlenen Spiele sind in verschiedene Kategorien unterteilt, von „New Releases“ und „Most Played“ über „Indie“ bis hin zu „Controller Games“. Bei der Auswahl setzt Nvidia verstärkt auf AAA-Titel, die beeindruckend aussehen. Und man promotet Games, die für das Shield optimiert wurden, wie zum Beispiel die Remakes von „Half Life 2“, „Half Life 2: Episode One“ und „Portal“, aber auch Neuentwicklungen wie den Weltraum-Shooter „Strike Suit Zero“.

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Als „Half Life“-Fan der ersten Stunde lud ich mir sofort die drei zugehörigen Apps herunter. Aber anstatt „HL2“, „Episode One“ oder „Portal“ auf der Stelle zocken zu können, grüßte mich hier wieder das Murmeltier: Jede App benötige einen weiteren Download von jeweils über 2,5 Gigabyte. Selbst mit meiner VDSL50-Leitung bedeutete das etwas Wartezeit.

Wie laufen die Games?

Also stürzte ich mich auf ein Game, bei dem ich weiß, dass es flink geladen ist: „Asphalt 8: Airborne“. Eines meiner persönlichen Highlights, da es schnellen Spielspaß garantiert und zudem sich seine Prachtoptik perfekt eignet, um endlich mal das Nvidia-Powertablet in Aktion zu erleben. Ich wurde nicht enttäuscht.

Die „Asphalt“-Rennen flutschten flüssig in HD über die Mattscheibe, sofort kam Spielhallen-Flair auf. Wenn es darum geht, millimetergenau an den Gegnern vorbei zu ziehen oder durch enge Kurven zu zirkeln, spielt das Gamepad seine Stärken aus. Da kann keine Touch-oder Tilt-Steuerung mithalten. Wer schon mal ein Racing-Game auf einer Konsole gespielt hat, wird beim Shield keinen Unterschied merken. Was für ein Spaß!

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Da ich nach mehreren Runden „Asphalt 8“ noch virtuelles Benzin im Blut hatte, startete ich gleich den nächstähnlichen Kandidaten: „Real Racing 3“. Die Rennsimulation bietet zwar weniger Action, aber dafür sieht die Grafik einen Tick besser aus. Echt schick.

Für alle Grafik-Fetischisten: Nein, die Darstellung der Android-Spiele  ist natürlich nicht mit der Bombast-Optik einer Playstation 4 vergleichbar. Vom Niveau her liegen die Mobile Games irgendwo zwischen Xbox 1 und Xbox 360. Aber auf derlei Details schauen nur Tech-Profis und Core-Gamer. Laien sehen bei „Real Racing 3“ wie auch bei „Asphalt 8“ ein astreines, detailreiches Bild, bei dem man nicht vermuten mag, dass in einem Tablet berechnet wird. Erst recht nicht, da man keinerlei Ruckler oder Zuckler wahrnehmen kann; Das Spielgeschehen war stets flüssig, egal wie viele Gegner oder Objekte über den Bildschirm flitzten.

Das gleiche Ergebnis bekam ich beim Jetski-Game „Riptide GP2“, dem Fun-Racer „Sonic Racing Transformed“ sowie beim „GTA“-Verschnitt „Gangstars: Vegas“, die ähnlich rasant daherkommen.

„Half Life 2“ enttäuscht

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Die ersten Tests hat das Shield also mit Bravour bestanden. Wie sieht es mit anderen Genres aus? Zum Beispiel mit Ego-Shootern?

Ich widmete mich wieder meinen drei Mega-Downloads. Zuerst startete ich die Portierung von „Half Life 2“. Das sieht aus wie das Original – und das ist positiv gemeint. Die mittlerweile zehn vergangenen Jahre seit der Erstveröffentlichung hat der preisgekrönte Shooter sehr gut weggesteckt. Zumindest in den Abschnitten, die ich auf dem Shield spielen konnte.

Leider zickte der Titel bei mir herum: Ewig lange Ladezeiten verbunden mit häufigen Abstürzen vermiesten mir den Spielspaß. Das gleiche Leid bei „Half Life 2: Episode One“ und „Portal“. Mit diesen Problemen scheine ich laut den Kommentaren bei Google Play nicht allein zu sein. Ich hoffe, Entwickler Valve bessert hier schnell nach. Denn ich habe wieder Lust bekommen, erneut City 17 zu besuchen.

Wie sieht es mit anderen Shooter aus? Die schlugen sich deutlich besser. „Modern Combat 5“ oder „Strike Suit Zero“ liefen reibungslos und punkten ebenso mit einer astreinen Optik, bei der man schnell vergisst, „nur“ mit einem Tablet zu spielen.

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Natürlich lies ich es mir als Jux nicht nehmen, auch grafisch anspruchslosere Spiele zu testen. Egal, ob „Quizduell“, „Candy Crush Saga“ oder „Angry Birds Star Wars“: Alle liefen – wie natürlich zu erwarten war – ohne Probleme. Auch das vorinstallierte „Trine 2“, das ich aufgrund des großen Downloads fast vergessen hätte. Nur „Red Bull Air Race“ verweigerte mir nach einer Runde den weiteren Dienst.

Perfekte Steuerung. Fast.

Wie schon vor ein paar Absätzen erwähnt, kriegt das Shield seinen Reiz durch das Gamepad. Damit wird das Tablet zur Spielkonsole. Wenn man das erstklassig verarbeitete Gamepad mit seinen sehr gut definierten Buttons und Sticks benutzt, merkt man keine merklichen Unterschiede zu Xbox & Co.

Nur das Touchpad im unteren Teil hätte sich Nvidia meiner Meinung nach schenken können: Die Fläche ist so klein, dass man damit weder mit einem Wisch, noch irgendwie anders flüssig über den Bildschirm kommt. Und Spiele wie beispielsweise „Angry Birds“, bei denen man feinfühlig agieren muss, sind so nur mit viel Mühe spielbar. Da verzichte ich lieber auf dieses Feature und nehme gleich das Tablet in die Hand.

Was am Shield Controller ebenfalls stört: Die Buttons unter dem Touchpad, mit denen man die Lautstärke regelt. Im Eifer des Spielgefechts kam ich mehrmals aus Versehen dran, was zu Folge hatte, dass der Ton an- und ausging. Unschön.

Wer auf Rundenstrategie- oder weniger stressige Echtzeitstrategie-Spiele steht, der kann diese trotzdem einigermaßen gut mit dem Gamepad steuern: Bewegt man den linken Analog-Stick, erscheint in den meisten von mir getesteten Games (wie zum Beispiel „Boom Beach“) ein Cursor auf dem Bildschirm. Keine optimale Steuerung, aber immer noch besser als das schlecht funktionierende Touch-Feld.

Was mir wiederum sehr gut gefallen hat, ist die große Unterstützung des Gamepads. Fast alle von mir getesteten Games – und das waren rund 20 Titel – aus den passenden Genres (Racing, Shooter und Action) ließen sich ohne Probleme sofort mit dem Controller bedienen. Lediglich „Sonic Racing Transformed“ erkannte das Gamepad nicht automatisch. Selbst nach einer manuellen Umstellung ließen sich die Fahrzeuge nicht richtig steuern – was den Sega-Titel mit dem Controller unspielbar machte.

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Zusammenfassung, Teil 2

Hiermit endet mein zweiter und somit vorletzter Teil meines Shield-Testartikels. Dieses Mal lagen positive und negative Erlebnisse teilweise nah beieinander. Für ein abschließendes Fazit reichten diese Eindrücke allerdings noch nicht aus. Im nächsten Artikel nehme ich weitere Aspekte unter die Lupe und gebe eine finale Meinung ab.

>> Zu Teil 3 des Nvidia-Shield-Tests

Offenlegung: Der Hersteller hat uns das Gerät zum Test angeboten und leihweise zur Verfügung gestellt.

Bilder: Nvidia, Valve, Gameloft, Sega

 

Über den Autor

Jürgen Kroder

Jürgen bezeichnet sich als Blogger, Gamer, Tech-Nerd, Autor, Hobby-Fotograf, Medien-Junkie, Kreativer und Mensch. Er hat seine unzähligen Hobbies zum Beruf gemacht. Und seinen Beruf zum Hobby. Obwohl er in Mainz wohnt, isst er weiterhin gerne die Maultaschen aus seiner Heimat.

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