Die WhatsApp-Privatsphäre steht vermehrt in der Kritik. Vor allem die neuen Nutzungsbedingungen sind umstritten. Mit einigen neuen Funktionen soll das geschundene Image nun offenbar wieder aufpoliert werden. Doch was steckt hinter den Plänen des Messengers?
WhatsApp hat durch die Ankündigung seiner neuen Nutzungsbedingungen seit Anfang 2021 merklich an Ansehen verloren. Zahlreiche Nutzer:innen sind zu alternativen Messenger-Diensten wie Telegram oder Signal abgewandert. Wie viele User tatsächlich WhatsApp gelöscht haben, ist jedoch unklar.
Ursprünglich hatten Kritiker:innen moniert, dass die neuen Nutzungsbedingungen den Datenaustausch mit Drittunternehmen und dem Mutterkonzern Facebook begünstigen würden.
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WhatsApp hat die Vorwürfe stets bestritten und auf seine Ende-zu-Ende-Veschlüsselung verwiesen. Durch sie habe der Messenger-Dienst selbst keinen Zugriff auf Inhalte. Trotzdem will WhatsApp das dennoch geschundene Image nun offenbar mit einer Reihe neuer Funktionen wieder aufpolieren.
WhatsApp-Privatsphäre: Selbstzerstörende Einmal-Nachricht geplant
Im Zuge der Debatte um die neuen WhatsApp-Nutzungsbedingungen hat der Messenger nun den Erhalt seiner Ende-zu-Ende-Verschlüsselung bekräftigt und zudem neue Features zum Schutz der WhatsApp-Privatsphäre angekündigt.
In Deutschland und Großbritannien, zwei der wichtigsten Märkte des größten Messengers der Welt, hat die Facebook-Tochter deshalb eine Anzeigenkampagne zum Thema Datenschutz gestartet.
Demnach arbeite WhatsApp an einer Funktion, mit deren Hilfe Nachrichten künftig direkt nach dem Lesen automatisch gelöscht werden können. Das sei laut den Entwickler:innen beispielsweise für das Versenden von sensiblen Daten wie Passwörtern nützlich.
Bereits im November 2020 hat WhatsApp selbstlöschende Nachrichten eingeführt, die in Gruppen-Chats nach sieben Tagen automatisch verschwinden.
WhatsApp startet Charme-Offensive
Durch die neue Kampagne will WhatsApp die Funktion nun nach und nach erweitern und ausrollen. Bereits Anfang Juni 2021 hat Facebook-CEO Mark Zuckerberg dabei in Aussicht gestellt, dass Bilddateien künftig beispielsweise nur noch einmal angesehen werden können. Ähnliche Features hat Snapchat seit Jahren.
Wann genau die neuen Funktionen verfügbar sein sollen, ist bisher noch unklar. Einen vollumfänglichen Datenschutz bieten sie zudem nicht. So haben die Empfänger:innen nach wie vor die Möglichkeit, eingehende Nachrichten via Screenshot zu speichern.
Zwar erscheinen die angekündigten Features durchaus sinnvoll, wirken jedoch eher wie ein zwanghafter Versuch, das eigene Image aufzupolieren.
WhatsApp-Chef Will Cathcart sprach im Zusammenhang der Debatte um die neuen Nutzungsbedingungen von Missverständnissen. Immerhin hat der Messenger aber angekündigt, dass den Usern, die den neuen Nutzungsbedingungen nicht zustimmen, keine Konsequenzen drohen.
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