Die Vereinigten Arabischen Emirate haben eine technologische Lösung für die immer intensiveren Hitzewellen in der Region gefunden: künstlicher Regen. Ließe sich mit einer solchen Technologie das Wetter steuern und beispielsweise auch Unwetter abwenden?
Verheerender Starkregen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz, Dürre in Brandenburg, massive Überschwemmungen in Indonesien und unerträgliche Hitzewellen im Nordamerika: Die Effekte der globalen Erwärmung werden in solchen extremen Wetterphänomenen spürbar.
Der Deutsche Wetterdienst warnt davor, dass derartige „Jahrhundertereignisse“ aufgrund der globalen Erwärmung künftig noch häufiger und intensiver auftreten werden.
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Um weitere, noch schlimmere, Katastrophen zu verhindern, führt kein Weg daran vorbei, mindestens die gesetzten Klimaziele zu erreichen. Doch das wird Jahre dauern. Und bis dahin? Bis dahin gäbe es die Möglichkeit, mit Technologien das Wetter zu steuern.
Künstlicher Regen gegen Hitzewellen
Das ist jedenfalls ein Ansatz, den die Vereinigten Arabischen Emirate momentan testen. Denn während Menschen in Deutschland mit den Auswirkungen des Starkregens zu kämpfen hatten, wurde die Region von einer extremen Hitzewelle mit Temperaturen von fast 50 Grad Celsius geplagt.
Die Lösung? Das Nationale Zentrum für Meteorologie (NCM) ließ es regnen!
Dafür nutzt das NCM Drohnen, die bestimmten Wolken elektrische Stöße versetzen. Das wiederum führt dazu, dass sich Wolken ansammeln und so Niederschläge bilden, ohne dass schädliche Chemikalien eingesetzt werden müssen.
Das Video zeigt konnektive Wolken, die es nicht nur regnen lassen, sondern auch heftige Winde von bis zu 40 Kilometer pro Stunde erzeugen können. In einer Region wie den Emiraten sorgt dies auch dafür, dass Staub und Sand aufgewirbelt werden.
Entsprechend schickte das NCM vor dem künstlichen Regen eine Wetterwarnung heraus, um Einwohner vorzubereiten.
Technologie aus England
Es ist nicht das erste Mal, dass Wissenschaftler:innen künstlichen Regen erzeugen. Die Drohnen-Technologie stammt aus England. Entwickelt haben sie Forscher der Universität Bath mit Unterstützung des NCM. Die Vereinigten Arabischen Emirate haben offensichtlich ein großes Interesse daran, technologische Lösungen gegen ihr Hitzeproblem zu finden.
Anfang 2021 veröffentlichten die Forschenden die Ergebnisse der ersten Tests. Darin beschreiben sie, dass elektrische Ladung stets in der niedrigeren Atmosphäre vorhanden ist. Wenn Tröpfchen oder Aerosole geladen sind, verändert sich ihr Verhalten mit Blick auf Zusammenstöße, Verdunstung und Ablagerung.
Die Möglichkeit, elektrische Ladung sicher per Drohne in die Atmosphäre zu bringen, sei eine bislang neues Feld im Bereich Geo-Engineering.
Künstlicher Regen gegen Dürre und Waldbrände
Die Technologie könnte verschiedene Einsatzbereiche finden. Künstlicher Regen könnte somit in Dürreperioden eingesetzt werden oder auch bei hitzebedingten Waldbränden.
Ob sich Wetterphänomene darüber hinaus beeinflussen lassen – also beispielsweise, ob man Regen stoppen kann –, haben die Forschenden nicht untersucht. Doch angesichts immer extremerer Wetterphänomene ist dies sicherlich nur eine Frage der Zeit.
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