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WhatsApp testet Kryptozahlungen per Chat

WhatsApp Kryptozahlungen, Novi
Screenshot / Twitter
geschrieben von Marinela Potor

Der Messengerdienst WhatsApp testet erstmals Kryptozahlungen in der App. Demnach könnten User sich gegenseitig Kryptos per Chat schicken. Der Pilotversuch beschränkt sich vorerst auf „ausgewählte“ User in den USA. 

WhatsApp startet Kryptozahlungen

Nun steigt also auch noch WhatsApp ins Kryptogeschäft ein! In einem Pilotversuch in den USA testet der Messengerdienst ab sofort erstmals das Versenden von Kryptos. Dabei sollen sich User gegenseitig auf WhatsApp Kryptozahlungen per Chat schicken können.

Dazu arbeitet WhatsApp mit dem digitalen Wallet-Dienst „Novi“ von Mutterkonzern Meta zusammen. Novi-Chef Stephane Kasriel verkündete die neue Zahlfunktion heute per Twitter.

Demzufolge können ab heute eine ausgewählte Anzahl an Usern in den USA Geld per WhatsApp-Nachricht senden und empfangen. Damit werde das Verschicken und Erhalten von Geld so einfach wie das Versenden einer Chat-Nachricht, schreibt Kasriel.

Für die Zahlungen über die Kryptobörse Coinbase kommt der US-Stablecoin Pax Dollars (USDP) zum Einsatz. Stablecoins sind Kryptowährungen, die – anders als Bitcoin oder Ethereum – an bestimmte Fiatwährungen, beziehungsweise an Geld- oder Reservewerte wie Gold oder Silber gekoppelt sind. Damit stellen Stablecoins eine besonders stabile Form der Kryptowährung dar.

So funktionieren die Kryptozahlungen auf WhatsApp

Um die Kryptozahlungen auf WhatsApp auszuführen, brauchen die Test-User in den USA keine separate App. Sie können die Zahlungen direkt über die App ausführen.

Auf Android-Geräten erfolgt dies über das Büroklammer-Symbol, auf iOS über das Pluszeichen. Danach wählt man lediglich die Option „Zahlung“ aus, die nun für die Beta-Tester:innen neu erscheint. Novi sagt, dass das Senden und Empfangen von Geld gebührenfrei sei. Auch gäbe es keine Grenzen, wie oft man Zahlungen schicken dürfe.

Die Überweisung des Geldes erfolgt unmittelbar und die Zahlungen sind, wie alle WhatsApp-Nachrichten, per Ende-zu-Ende-Technologie verschlüsselt. Privatsphäre und Datenschutz seien somit auch bei den Kryptozahlungen gegeben, versichert Novi.

Erster Versuch für WhatsApp-Zahlungen gescheitert

Für Novi ist es bereits der zweite Versuch, eine Kryptozahlung per WhatsApp auszurollen. Im ersten Pilotversuch in Guatemala gelang es nicht, die Zahlungen direkt in der App auszuführen. Nutzer:innen müssen hier weiterhin die Novi-App dafür nutzen.

Es wird interessant zu sehen, ob Meta künftig doch noch eine eigene Kryptowährung für seine Apps ausrollen wird. 2019 hatte der Konzern angekündigt, eine Währung namens „Libra“ zu launchen. Daraus ist schließlich „Diem“ geworden. Allerdings startete die Novi-Wallet (noch) ohne die Kryptowährung Diem.

Stattdessen nutzt Novi Pax Dollars. Angeblich gibt es aber weiterhin Pläne, Diem auszurollen.

Das Zahlen per WhatsApp ist übrigens nicht ganz neu. In anderen Ländern, wie etwa Brasilien oder Indien, können User die App ebenfalls für Zahlungen nutzen. Hier kommen allerdings lediglich traditionelle Währungen zum Einsatz.

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Über den Autor

Marinela Potor

Marinela Potor ist Journalistin mit einer Leidenschaft für alles, was mobil ist. Sie selbst pendelt regelmäßig vorwiegend zwischen Europa, Südamerika und den USA hin und her und berichtet über Mobilitäts- und Technologietrends aus der ganzen Welt.