Im vergangenen Jahr hat der Bundestag den Gesetzentwurf für das neue Lieferkettengesetz verabschiedet. Ziel des Gesetzes ist es, Menschenrechte und Umwelt in der globalen Wirtschaft besser zu schützen. Ich halte ein solches Gesetz für extrem wichtig. Doch beim Gedanken an Lieferketten drängen sich aktuell ganz andere Fragen und Probleme auf.
Kann ich mir meine Ware noch leisten? Und woher bekomme ich sie überhaupt? Diese Fragen treiben aktuell die meisten Unternehmer:innen um. Die Einkaufsabteilungen laufen heiß, Preise schnellen nach oben, es klemmt an allen Ecken.
Preisgarantien sind in vielen Bereichen nicht mehr zu bekommen und damit fehlt häufig die Planungssicherheit. Von normalen Lieferketten kann daher aktuell keine Rede mehr sein. Kein Supply Chain funktioniert wie er sollte. Die Lieferketten sind schlichtweg kaputt.
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Lieferketten: Abhängigkeit von anderen Märkten
In den vergangenen Jahren haben wir uns extrem von anderen Märkten abhängig gemacht. China beispielsweise ist seit Jahren der wichtigste Handelspartner Deutschlands. Waren im Wert von 245 Milliarden Euro wurden alleine im Jahr 2021 zwischen China und Deutschland gehandelt.
Vor allem beim Import zeigt es sich, denn China ist der größte Lieferant nach Deutschland. Doch durch die aktuelle Zero-Covid-Strategie Chinas gerät unser ganzes System ins Wanken. Die landesweiten Lockdowns in China haben weitreichende Auswirkungen – nicht nur auf China selbst, sondern eben auch auf ganz Europa.
Zur aktuellen Situation in Russland muss ich wohl nicht viel schreiben. Die schreckliche humanitäre Lage, die von Russlands Aktivitäten ausgeht, ist schlimm genug. Aber auch wirtschaftlich bringt uns unsere Abhängigkeit von russischer Energie gerade in größte Schwierigkeiten.
Die steigenden Energiepreise belasten Privatpersonen wie Unternehmen enorm. Mit solchen Beispielen dazu, wo es gerade hakt, könnte ich noch lange weitermachen.
Die richtigen Schlüsse ziehen
Doch die Frage, die sich nun stellt, lautet: Welche Schlüsse ziehen wir daraus? Wir müssen neu denken. Und zwar regional und nachhaltig. Dieser Aufgabe muss sich nun jedes Unternehmen stellen. Wie kann ich meine Lieferketten neu und nachhaltig aufstellen, sodass sie auch in der Zeitrechnung „Post Covid“ funktionieren?
Und dabei auch den eigenen ethischen und moralischen Grundsätzen standhalten? Die Aufgabe ist sicherlich keine leichte und fordert viele Ressourcen. Es hilft manchmal, sich in die Zukunft zu versetzen und aus diesem Blickwinkel auf das hier und jetzt zu blicken.
Was muss ich tun, um auch in zwei oder fünf Jahren agieren zu können? Was ist dann gefragt und wie kann ich mich schon jetzt darauf vorbereiten?
Die richtigen Entscheidungen treffen
Ich bin froh, dass ich vor 15 Monaten eine solche vorausschauende Entscheidung getroffen habe. Das Holz für den Bau unserer bk World, den Aufenthaltslounges an Elektroautoladeparks, kaufen wir nicht günstig in der Ukraine ein, sondern setzen auf Holz aus Finnland.
Ja, diese Entscheidung hat mich damals mehr Geld gekostet, aber sie sichert uns nun vor allem eines: Zuverlässigkeit und Planungssicherheit. Dank dieser Entscheidung, die richtigen Ressourcen vorzuplanen und uns Kontingente zu sichern, profitieren wir nun von Stabilität und der Sicherheit.
Wir können das aktuell wichtigste Projekt meines Unternehmen zuverlässig und termingerecht umsetzen. Das Thema Nachhaltigkeit bei Lieferketten ist keineswegs vom Tisch. Es ist wichtiger denn je. Und es wird uns alle in den kommenden Jahren noch viel stärker begleiten, als wir es uns bis jetzt ausgemalt haben.
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