10. Geburtstag: Genau das darf der schweizerische Messenger-Dienst Threema am 12. Dezember 2022 feiern. Zum Jubiläum blicken wir auf die Erfolgsgeschichte zurück. Dabei steht fest: Threema wird WhatsApp nie den Rang ablaufen – muss das aber auch nicht. Ein Kommentar.
Happy Birthday, Threema! Zum zehnten Geburtstag wollen wir dir recht herzlich gratulieren. Wir könnten lang und breit erzählen, was du alles in deinem bisherigen Leben erreicht hast und was dich auszeichnet.
Wir könnten also all das machen, was so ziemlich an jedem Geburtstag gemacht wird. Doch genau das ist nicht unser Plan. Wir wollen nur kurz auf deinen Werdegang schauen. Stattdessen wollen wir zeigen, warum du WhatsApp niemals den Rang ablaufen wirst. Und: Warum das gut ist.
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10 Jahre Threema: Die wichtigsten Fakten zur sicheren WhatsApp-Alternative aus der Schweiz
Nun also kurz zum obligatorischen Teil. Am 10. Dezember 2012 erblickte Threema das sprichwörtliche Licht der Welt. Das heißt: Seit diesem Datum ist der sichere Messenger in den App Stores dieser Welt vertreten.
Das Ziel der drei jungen Entwickler:innen aus der Schweiz war schon damals eine „unabhängige Kurznachrichten-App, die man mit gutem Gewissen nutzen kann, ohne sich kommerziellen Datensammlern oder staatlicher Überwachungswillkür aussetzen zu müssen.“
Nutzer-ID, End-to-End-Verschlüsselung, keine Werbung: Das bietet Threema
Und genau diese Anforderungen haben die Entwickler:innen dann auch umgesetzt. So verfügt Threema beispielsweise über eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Verschlüsselte Telefonate sind ebenso möglich wie eine Registrierung ohne Handynummer oder E-Mail-Adresse.
Alle Gruppen und Kontakte werden direkt auf den Smartphones und nicht auf einem Server verwaltet. Das schafft zusätzliche Sicherheit. Außerdem werden alle Nachrichten direkt nach dem Versand gelöscht, wodurch keine Meta-Daten entstehen.
10 Millionen Nutzer und 7.000 Unternehmen
Wo das alles hingeführt hat? Nach einem Jahrzehnt kommt der Messenger, der die strengen Regularien des Schweizer Datenschutzes „glänzend besteht“ wie das ZDF schreibt, auf zehn Millionen Nutzer:innen in Europa.
Außerdem gibt es noch einmal über zwei Millionen Nutzer:innen, die über die Business-Anwendung Threema Work auf den Dienst zugreifen. Zu den Kunden gehören laut eigenen Aussagen Konzerne wie Daimler, Bosch und auch viele institutionelle Einrichtungen wie Schulen oder Behörden.
Wir brauchen kein zweites WhatsApp!
Doch nun genug der Lobhudelei. Worum geht es? Und: Warum sollte Threema nicht die Ambition haben, WhatsApp abzulösen? Das ist relativ simpel: Die digitale Welt versucht sich seit ihrem Bestehen immer nur gegenseitig zu übertreffen.
Das beste Beispiel dafür ist der Wettkampf zwischen den sozialen Netzwerken. Über Jahre wurden die Nutzerzahlen zwischen Facebook, Twitter, Snapchat und Co. miteinander verglichen. Der Effekt war letztendlich: Facebook – oder mittlerweile Meta – ist uneinholbar.
Es geht nicht um die Größe, sondern um die Funktion
Als Twitter (vor der Übernahme durch Elon Musk) und Snapchat damit aufgehört haben, sich in Konkurrenz zu Facebook zu stellen, und damit angefangen haben, sich auf ihre Stärken zu konzentrieren, haben sie beide wieder Erfolge verbuchen können.
Genau diese Perspektive ist in der digitalen Welt im Jahr 2022 entscheidend. Es geht nicht darum, die meisten Nutzer:innen zu haben. Es geht vielmehr darum, der eigenen Zielgruppe das bestmögliche Produkt zu bieten.
WhatsApp und Threema statt WhatsApp oder Threema!
Wer also glaubt, dass alle Nutzer:innen WhatsApp den Rücken zukehren werden und den Dienst löschen, hängt einer Utopie nach. Im Messenger-Kontext geht es primär um Koexistenz und bestimmte Nischen.
Im Fall von Threema kristallisieren sich dabei zwei große Bereiche heraus: interne Unternehmenskommunikation und geschützte Kommunikation in Einsatzgebieten mit hochsensiblen, persönlichen oder gesundheitsrelevanten Daten.
Threema hat WhatsApp schon überholt
Threema kommt also überall dort zum Einsatz, wo Datenschutz und Datensicherheit eine hohe Relevanz spielen. In Behörden, Jugendämtern, Krankenhäusern, Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen oder auch großen Konzernen mit Betriebsgeheimnissen, die keinesfalls über Meta-Server in der USA laufen sollen.
In diesen relevanten Zielgruppen verfügt der Messenger aus der Schweiz schon über zehn Millionen Nutzer:innen. Dementsprechend kann man zum Geburtstag nur herzlich gratulieren und hoffen, dass die Entwickler:innen ihre eigentliche Aufgabe nie aus den Augen verlieren.
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