Smartphones können die Sprachentwicklung von Kindern negativ beeinflussen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie aus Australien. Eine zu hohe Bildschirmzeit würde demnach täglich bis zu 1.000 Worte kosten.
Viele Eltern drücken ihren Kindern ein Smartphone in die Hand, um sie zu beschäftigen. Doch wenn Heranwachsende zu viel Zeit vor Bildschirmen verbringen, anstatt zu Spielen, verpassen sie wichtige Gesprächsmomente. Eine zu hohe Bildschirmzeit kann sogar die Sprachentwicklung beeinträchtigen, warnen Forscher aus Australien im Rahmen einer aktuellen Studie.
Smartphones beeinträchtigen Sprachentwicklung
Den Studienergebnissen zufolge hören Kinder, während sie Zeit am Smartphone verbringen, weniger Wörter von Erwachsenen, interagieren weniger mit ihnen und nehmen Gesprächsabläufe weniger wahr. Die Sprachentwicklung basiert jedoch auf genau solchen Momenten.
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Um herauszufinden, wie sich digitale Medien auf sprachliche Interaktionen im Familienkreis auswirken, erhoben die Forscher über einen Zeitraum von fast vier Jahren alle sechs Monaten Daten von insgesamt 220 Familien. An einem durchschnittlichen 16-Stunden-Tag erfassten sie dabei die Bilschirmzeit der zwölf bis 36 Monate alten Kinder und untersuchten ihre sprachliche Umgebung.
Bildschirmzeit: Kindern entgehen bis zu 1.000 Worte am Tag
Die Forscher kamen zu dem Ergebnis, dass Eltern-Kinder-Gespräche kontinuierlich zurückginge, je höher die Bildschirmzeit ausfiel. Die Kinder nahmen dadurch weniger an Gesprächen teil, hörten weniger Worte und sprachen selbst weniger. Bei dreijährigen Heranwachsenden machten die Forscher dabei den stärksten sprachlichen Rückgang aus.
Den Studienergebnissen zufolge würden Kindern im Alter von 36 Monaten bei einer Bildschirmzeit von 172 Minuten pro Tag durchschnittlich rund 1.000 Worte entgehen. Mit Blick auf die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlenen maximale Bildschirmzeit von einer Stunde pro Tag, würden den Kindern immer noch 400 Worte pro Tag entgehen.
Die Forscher raten zwar die Zeit vor Bildschirmen zu reduzieren, um negative Auswirkungen auf den Bildungsverlauf zu vermeiden. Allerdings sei es unrealistisch komplett auf digitale Geräte zu verzichten. Vielmehr sollten Familien ermutigt werden, die Bildschirmzeit als eine Gelegenheit zu Interaktion mit Kindern zu nutzen.
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