In Zinnwald, einem Ortsteil der Stadt Altenberg im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, könnte in einem Bergwerk ab 2030 Lithium gefördert werden. Das Vorkommen soll ausreichen, um 800.000 E-Auto-Batterien pro Jahr zu produzieren.
Im sächsischen Zinnwald, einem Ortsteil der Stadt Altenberg im Osterzgebirge, könnte ab 2030 der Abbau von Lithium beginnen. Das Unternehmen Zinnwald Lithium will dort jährlich bis zu 18.000 Tonnen Lithiumhydroxid in einem Bergwerk fördern.
Damit ließen sich offiziellen Angaben zufolge rund 800.000 E-Autos pro Jahr mit Batterien ausstatten. Das geplante Lithium-Bergwerk soll nach aktuellen Plänen bis zu 70 Jahre im Betrieb bleiben. Auf der tschechischen Seite des Erzgebirges gibt es sogar offenbar sogar noch größere Vorkommen.
Lithium-Bergwerk Zinnwald: Noch keine Anerkennung durch die EU
Zinnwald Lithium beschreibt das Vorhaben als nachhaltig sowie risiko- und störungsarm. Das Unternehmen wirbt damit, dass das Projekt zur europäischen Unabhängigkeit von wichtigen Rohstoffen beitragen könne – primär im Hinblick auf die Elektromobilität. Allerdings sieht die EU den Abbau in der Region bislang nicht als strategisch relevant an.
Bei vielen Anwohnern in der Region regt sich zudem Unmut und Skepsis. Eine Bürgerinitiative aus dem benachbarten Bärenstein äußert massive Bedenken: Sie kritisiert hauptsächlich die Finanzierung des Projekts, das in Sachen Kosten nicht mit anderen Quellen mithalten kann. Außerdem gebe es irreführende Informationen bezüglich des Abbauvolumens.
Belastungen für die Region?
Die Bürger machen sich Sorgen um Lärm, eine Umweltbelastung und den Flächenverbrauch – insbesondere durch die geplante Industrieansiedlung rund um die Aufbereitungsanlage. Kritisiert wird auch, dass ein internationaler Konzern von den Gewinnen profitiere, während die Belastungen vor Ort hängen bleiben – ein häufiger Kritikpunkt bei Großprojekten.
Der Fall Zinnwald zeigt, wie komplex die Energiewende sein kann. Einerseits benötigt Europa dringend eigene Rohstoffe für den Ausbau der Elektromobilität. Andererseits sorgen große Bergbauprojekte mitten in sensiblen Regionen für Konflikte und Unsicherheiten. Die Frage bleibt also, wie eine Balance zwischen Versorgungssicherheit, Nachhaltigkeit und regionaler Akzeptanz gelingen kann.
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