Ein Bauer in Russland scheint da offenbar irgendwie etwas falsch verstanden zu haben. Es wird zwar landläufig behauptet – hierzulande sogar in einem Werbe-Spot, wenn ich mich nicht ganz irre -, dass glückliche Kühe mehr Milch geben. Glücklich werden sie aber durch Freilandhaltung, das heißt, wenn sie sich auf einer saftig-grünen Weide vollfressen können. Und nicht dadurch, dass sie die Weide von ihrem Stall aus anglotzen dürfen. Sonst würde es ja in vielen Fällen ausreichen, einfach ein paar Fenster auf Kuhkopf-Höhe anzubringen oder das Tor offen stehen zu lassen. Und erst recht nicht dadurch, dass man sie die Weiden auf Fernsehern betrachten lässt.
Der russische Bauer will das aber nicht so recht glauben und hat seinen Rindern daher ein paar extra-dünne HD-Fernseher für ihren Stall spendiert. Auf dass sie sich so richtig schön an den grünen Wiesen der Alpen sattsehen können, die nun in einer Endlosschleife über die Mattscheibe flimmern. Allerdings kommen nicht alle von ihnen in den Genuss dieses Privilegs. Um nämlich nachzuweisen, dass die so entertainten Tiere tatsächlich mehr Milch geben als vorher, gibt es eine Kontroll-Kuh-Gruppe ohne Unterhaltungsprogramm. Ihr glaubt das nicht? Hab es selbst auch für ein Fake gehalten, die nachfolgenden Bilder sehen aber ziemlich echt aus (weitere gibt es bei English Russia):
Der eine Bauer startet eine tierische Auktionsplattform, der andere lässt seine Viecher fernsehen. Es hat den Anschein, als würde der Fortschritt nun auch vor den Bauernhöfen keinen Halt mehr machen. Ich frage mich nur, für wie viel der Bauer seine Milch in Zukunft verkaufen wird beziehungsweise wie teuer sie wohl bisher war. Immerhin dürften die Flachbildschirme mehr gekostet haben als diejenigen, die die meisten Bauern in Russland selbst im Wohnzimmer stehen haben.
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