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Weißt du noch damals, als wir … Musik mit unserem Walkman gehört haben?

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geschrieben von Christian Erxleben

Ja, es gab sie! Eine Zeit vor Smartphones, WLAN und Google, als wir noch Handys mit Tasten hatten und Kassetten hörten. In unserer Nostalgie-Serie erinnern wir uns bei BASIC thinking an diese „alten“ Zeiten – mal mit Wehmut, mal mit Erleichterung, dass die Technologie fortgeschritten ist. Diesmal erinnern wir uns an den Walkman. 

Wenn wir heute durch die Stadt laufen, im Zug sitzen oder mit dem Flugzeug in ein fernes Land fliegen, sehen wir sie überall: kleine Knospen. Sie stecken in den Ohren der Menschen – ob jung oder alt: Das macht dabei fast keinen Unterschied mehr.

Und ich gestehe es auch: Ich bin absolut abhängig von Musik. Selbst wenn ich am Wochenende zum Bäcker gehe oder nur schnell den Müll herunterbringe, stecke ich die Kopfhörer in die Ohren und nehme damit meine Lieblingsband überall mit hin. Langeweile? Gibt es nicht mehr!

Die Renaissance der tragbaren Musik

Klar sind Smartphones und Streaming-Dienste wie Spotify eine große Bereicherung für unser Leben. Doch sind wir mal ganz ehrlich: Schon in unserer Kindheit konnten wir unsere liebsten Künstler mit uns herumtragen – und das ohne Internet und ständige Benachrichtigungen.

Die Älteren wissen wohl bereits, worauf ich hinaus möchte: den Walkman. Er war in meiner Kindheit und Jugend mein treuer Begleiter und in Kombination mit dem Gameboy Color konnte der Ausflug einfach nur positiv verlaufen.

Liebe in Hellblau-Metallic

Mein Walkman erstrahlte in Hellblau-Metallic und begleitete mich immer dann, wenn der heimische Kassettenspieler nicht in Reichweite war oder einfach zu groß, um transportiert zu werden. Ich meine: Wer schleppt als Zehnjähriger einen 10-Kilo-Musikplayer mit sich herum? Genau niemand.

Doch der Walkman hat es nicht nur ermöglicht, unsere Musik und Hörspiel(e) überall mit hinzunehmen. Wir konnten auch heimlich nachts unter der Bettdecke liegen und den Abenteuern der „Drei Fragezeichen“ folgen, ohne dass die Eltern gemerkt haben, dass man noch nicht im Land der Träume ist.

Schließlich hat der Walkman außer ein paar haptischen Tasten und einem Blickfeld noch keine leuchtenden Spielereien gehabt. Wie herrlich doch Einfachheit sein kann!

Wer hat’s erfunden? So… Ein Deutscher

Der Name Walkman ist übrigens ursprünglich eine Produktbezeichnung des Herstellers Sony für seine tragbaren Geräte. Doch wie beim Tempo hat sich in der Gesellschaft der Markenname zum Gattungsnamen entwickelt. Und selbst Sony hat den Discman für CDs nach kurzer Zeit in Walkman umbenannt – zu gut war das Markenimage.

Doch obwohl wir den Walkman mit Sony und jeder Menge Nostalgie verbinden, steckt dahinter nicht der japanische Konzern, sondern ein Deutscher.

Bereits im Jahr 1977 – der erste Walkman von Sony kam am 1. Juli 1979 auf den Markt – entwickelte Andreas Pavel eine „körpergebundene Kleinanlage für hochwertige Wiedergabe von Hörereignissen.“ Es sollte mehr als 20 Jahre dauern bis sich Pavel und Sony „in freundschaftlichem Einvernehmen“ geeignet haben.

Survival of the fittest

Nach über 30 Jahren stellte Sony im Herbst 2010 dann die Produktion des Walkman in Japan ein. Alleine die früheren Abspielgeräte für Kassetten wurden weltweit über 200 Millionen Mal verkauft. Rechnet man noch die CD-Spieler ein, fallen die Zahlen noch höher aus.

Doch nur weil der Walkman nicht mehr produziert wird, heißt das nicht, dass er nicht mehr genutzt wird. Erst im letzten Sommer hat mich mein Papa gefragt, wie er die Kassetten-Aufnahme eines Kirchenkonzerts auch am See hören könne. Da habe ich meinen alten Walkman herausgekramt und das Unmögliche möglich gemacht.

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Über den Autor

Christian Erxleben

Christian Erxleben arbeitet als freier Redakteur für BASIC thinking. Von Ende 2017 bis Ende 2021 war er Chefredakteur von BASIC thinking. Zuvor war er als Ressortleiter Social Media und Head of Social Media bei BASIC thinking tätig.

1 Kommentar

  • Das war in der Tat noch „Zeiten“! In der aktuellen Zeit nicht mehr vorstellbar, nachdem man alles on-demand gewöhnt ist. Zum Einen schön, zum Anderen aber auch irgendwie traurig.