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China beschränkt Online-Gaming für Jugendliche und Kinder auf drei Stunden pro Woche

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unsplash.com/ Glenn Carstens-Peters
geschrieben von Fabian Peters

Mit drastischen Maßnahmen beschränkt die chinesische Regierung die Möglichkeit zum Online-Gaming für Jugendliche und Kinder. Lediglich an Feiertagen und Wochenenden dürfen Minderjährige künftig für jeweils eine Stunde am Tag online zocken. Die Videospiele-Anbieter stellt das vor enorme Herausforderungen.

Minderjährige unter 18 Jahren dürfen in China künftig nur noch für durchschnittlich drei Stunden pro Woche an Online-Games teilnehmen. Damit setzt die chinesische Regierung ihren rigorosen Kurs gegen die Gaming-Industrie fort.

Denn die Videospiele-Anbieter müssen letztlich dafür Sorge tragen, dass die Regulierungen umgesetzt werden. Ansonsten drohen Konsequenzen. Das wiederum stellt die Branche mitunter vor enorme Herausforderungen und potenzielle Umsatzeinbrüche.


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Online-Gaming nur noch zwischen 20 Uhr und 21 Uhr

Laut einem Bericht der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua müssen Videospiele-Anbieter die Möglichkeit zum Online-Gaming für Kinder und Jugendliche massiv beschränken. Lediglich von Freitag bis Sonntag von jeweils 20 Uhr bis 21 Uhr sollen Minderjährige an Online-Games teilnehmen können. 

An chinesischen Feiertagen soll es allerdings eine Ausnahme geben. Dann wiederum darf zusätzlich für jeweils eine Stunde am Tag gezockt werden.

Die chinesische Regulierungsbehörde begründet die Maßnahmen indes mit der körperlichen und geistigen Gesundheit von Minderjährigen, die geschützt werden solle. Auch einer potenziellen Abhängigkeit durch Online-Gaming wolle man vorbeugen. 

Verifizierung via Personalausweis und Gesichtserkennung

Bereits Ende 2019 hat die chinesische Regulierungsbehörde das dortige Jugendschutzgesetz verschärft. Seitdem mussten Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren zwischen 22 Uhr und 8 Uhr auf Online-Games verzichten.

Nachdem der chinesische Videospiele-Anbieter Tencent bei der Umsetzung zunächst auf eine Verifizierung via Personalausweis gesetzt hat, hat der Konzern die Alterskontrollen im Juli dieses Jahres freiwillig verstärkt.

Seit einem Monat müssen sich Tencent-User zusätzlich via Gesichtserkennung mittels Smartphone oder Webcam identifizieren lassen, um auch nachts spielen zu können.

Das Verfahren soll nun auch bei den deutlich verschärften Maßnahmen zum Einsatz kommen, die das Online-Gaming für Kinder und Jugendliche auf drei Wochenstunden beschränken. Mithilfe der Gesichtserkennung will der Konzern zudem verhindern, dass Minderjährige über Umwege mithilfe des Smartphones ihrer Eltern zocken können.

Wer Verifizierung verweigert, gilt als minderjährig

User, die eine Verifizierung via Personalausweis und Gesichtserkennung verweigern, stuft Tencent fortan als minderjährig ein. Die entsprechenden Spiele können dann wiederum nur mit Einschränkungen gespielt werden.

Die neuen Einschränkungen gelten zunächst für rund 60 Online-Games. Am stärksten davon betroffen sein dürfte Tencent. Mit „Honor of Kings“ umfasst das Sortiment des Spieleherstellers schließlich mit über 100 Millionen aktiven Gamern eines der beliebtesten Online-Spiele überhaupt.

Aber auch bei Spieleentwickler wie Blizzard, Electronic Arts und Nintendo dürften die drastischen Maßnahmen der chinesischen Regierung zu Umsatzeinbrüchen führen. In Folge der Ankündigung der chinesischen Regulierungsbehörde gaben die Aktienkurse von Tencent und einigen weiteren Anbietern deutlich nach.

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Über den Autor

Fabian Peters

Fabian Peters ist seit Januar 2022 Chefredakteur von BASIC thinking. Zuvor war er als Redakteur und freier Autor tätig. Er studierte Germanistik & Politikwissenschaft an der Universität Kassel (Bachelor) und Medienwissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin (Master).