Technologie

Irreführende Autopilot-Werbung: Droht Tesla ein Verkaufsverbot?

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Mit freundlicher Genehmigung von Tesla, Inc.
geschrieben von Fabian Peters

Die kalifornische Fahrzeugbehörde wirft Tesla irreführende Werbung vor. Der E-Autobauer habe seine Kund:innen demnach gezielt getäuscht und seinen Autopiloten besser dargestellt, als er eigentlich ist. Zwei offizielle Beschwerden könnten dem US-Konzern nun sogar ein temporäres Verkaufsverbot bescheren.  

Der sogenannte Autopilot von Tesla steht regelmäßig in der Kritik. Immer wieder kommt es zu Unfällen, bei denen der Fahrassistent eine Rolle spielt und Menschen verletzt werden oder sterben. Die kalifornische Fahrzeugbehörde Department of Motor Vehicles (DMV) wirft dem E-Autobauer in diesem Zusammenhang nun irreführende Werbung vor.

Wie die Los Angeles Times berichtet, soll das Unternehmen demnach gezielt Kund:innen getäuscht haben, indem der Autopilot und Fahrassistent der Fahrzeuge besser beworben wurden, als sie sind. Das DMV hat am 28. Juli deshalb zwei Beschwerden beim
staatlichen Office of Administrative Hearings eingereicht.


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Tesla: Irreführende Angaben zum Autopilot?

Die Behörde kritisiert dabei, dass Tesla Angaben gemacht hat, die „falsch oder irreführend sind und nicht auf Tatsachen beruhen“. Die Bezeichnung des Fahrassistenten als „Full Self-Driving Technology“ und „Autopilot“ entspräche demnach beispielsweise nicht der Realität.

Bislang gibt es nämlich kein Fahrzeug auf dem freien Markt, das „vollständig autonom“ fahren könne. Das DMV kritisiert außerdem diverse Angaben auf der Webseite des Unternehmens. Dort heißt es beispielsweise: „Sie müssen nur noch einsteigen und Ihrem Auto sagen, wohin es fahren soll.“

Vorwürfe „äußerst besorgniserregend“

Senatorin Lena Gonzalez, die zudem den Vorsitz im Verkehrsausschuss innehat, bezeichnete die Vorwürfe der Behörde gegenüber der Los Angeles Times wiederum als „äußerst besorgniserregend“. Sie ergänzte:

Es ist äußerst wichtig, dass die Grenzen der Technologie so verständlich wie möglich dargestellt werden, um die öffentliche Sicherheit auf unseren Straßen in Kalifornien bestmöglich zu schützen.

Weder Tesla noch CEO Elon Musk äußerten sich bislang zu den Vorwürfen. Ziel des DMV sei es wiederum, dass der E-Autobauer seine Kund:innen künftig wahrheitsgemäß über die tatsächlichen Funktionen seiner Systeme informiere und auch auf deren Grenzen hinweise.

Droht Tesla sogar ein Verkaufsverbot?

Wie das Tech-Magazin The Verge berichtet, könnten die Beschwerden sogar dazu führen, dass Tesla seine Produktionslizenz in Kalifornien verliert und dort keine E-Autos mehr verkaufen kann. Ein solches Szenario sei jedoch unwahrscheinlich, vor allem dann, wenn der E-Autobauer auf die Forderungen des DMV eingehen und seine Beschreibungen anpassen sollte.

Tesla hat insgesamt 15 Tage Zeit, um auf die Beschwerden und Vorwürfe zu reagieren. Andernfalls drohen dem Konzern weitere rechtliche Schritte ohne eine vorherige Anhörung. Laut einem Bericht der US-Verkehrsbehörde NHTSA kam es binnen eines Jahres wiederum zu 273 Unfällen in den USA, an dem der Autopilot beteiligt war.

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Über den Autor

Fabian Peters

Fabian Peters ist seit Januar 2022 Chefredakteur von BASIC thinking. Zuvor war er als Redakteur und freier Autor tätig. Er studierte Germanistik & Politikwissenschaft an der Universität Kassel (Bachelor) und Medienwissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin (Master).