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Der Gender Pay Gap existiert – auch in der digitalen Welt

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Frauen verdienen als Influencer auf Instagram weniger als Männer. (Foto: Pixabay.com / expresswriters)
geschrieben von Vivien Stellmach

Der Gender Pay Gap macht auch vor neuen Berufsfeldern nicht Halt. Eine Studie zeigt, wie groß die Unterschiede zwischen weiblichen und männlichen Influencern auf Instagram ist. Das Ergebnis: Frauen verdienen durchschnittlich auch in der digitalen Welt weniger als Männer.

Wie viel verdienen Influencer eigentlich für ihre Postings auf Instagram? Eigentlich möchte man meinen, im Jahr 2020 würden geschlechterspezifische Verdienst-Unterschiede in einer neuen Berufswelt wie Social Media nicht gravierend ausfallen.

Doch in der Realität sieht das anders aus. Die Influencer-Analytics-Firma Hype Auditor hat eine Studie durchgeführt und herausgefunden, dass Männer durchschnittlich sieben Prozent mehr für einen Instagram-Post verdienen als Frauen.


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Gender Pay Gap: Männliche Influencer verdienen mehr als Frauen

Je erfolgreicher die Influencer sind und je mehr Follower sie also haben, desto größer wird dabei auch der Gender Pay Gap. Die Studie befasst sich mit 1.600 Influencern aus mehr als 40 Ländern. Sie unterscheiden sich hinsichtlich Branche und Account-Größe.

Mikro-Influencer erreichen laut dieser Definition 5.000 bis 20.000 Follower, Mittelstufen-Influencer haben 20.000 bis 100.000 Follower und Makro-Influencer kommen auf 100.000 bis eine Million Follower. Mehr Follower vereinen nur Mega-Influencer und Prominente auf sich.

Insgesamt soll es laut Hype Auditor 50,5 Prozent weibliche Influencer und 49,5 männliche Influencer geben. Grundsätzlich ist das Berufsfeld also geschlechterspezifisch ausgeglichen. An der Studie selbst sollen dann aber 69 Prozent Frauen und 31 Prozent Männer teilgenommen haben.

Große Verdienst-Unterschiede bei erfolgreichen Influencern

Auffällig ist vor allem, dass der Gender Pay Gap bei sehr erfolgreichen Influencern weiter auseinander klafft als bei weniger beliebten Werbefiguren.

Denn männliche Influencer, die mindestens 100.000 Follower zählen, erhalten im Durchschnitt schon 8,4 Prozent mehr Geld für einen Instagram-Post. Sie verdienen nämlich durchschnittlich 2.643 US-Dollar, während Frauen nur 2.420 erhalten.

Verschiedene Formate, verschiedene Gehalts-Unterschiede

Der Gender Pay Gap bei Postings ist also noch relativ gering. Anders verhält es sich aber schon bei den Instagram Stories: Männer verdienen nämlich im Schnitt 27 Prozent mehr für einen Story-Post als Frauen. In Zahlen macht das für männliche Influencer 809 US-Dollar, für die weiblichen Pendants nur 633 US-Dollar.

Noch größer ist der Unterschied bei Influencern, die zwischen 20.000 und 100.000 Follower haben: Laut der Studie verdienen Männer hier sage und schreibe 92 Prozent mehr. Sie bekommen für einen Story-Post rund 408 US-Dollar, während Frauen nur 212 US-Dollar verlangen dürfen.

Die verschiedenen Post-Kombinationen

Und für einen Doppel-Beitrag aus Post und Story erhalten männliche Influencer ebenfalls mehr – nämlich durchschnittlich einen 50 Prozent höheren Lohn. Hier stehen etwa 3.051 US-Dollar für Männer und 2.040 US-Dollar für Frauen zu Buche.

Bei einer Kombination aus Post, Story und Video sieht es ähnlich aus: Männer erhalten rund 4.042 US-Dollar, Frauen nur 2.704 US-Dollar. Das ist ein Unterschied von 49 Prozent.

Welcher Grund steckt hinter dem Gender Pay Gap?

Laut Hype Auditor sei der Grund für den Gender Pay Gap nicht, dass zwischen weiblichen Influencern ein stärkerer Wettbewerb bestehe. Wie wir bereits aufgeschlüsselt haben, gibt es schließlich etwa gleich viele männliche und weibliche Influencer.

Es scheint deshalb, als wäre das Geschlecht Grund genug für das Lohngefälle. Grundsätzlich darf man aber trotzdem von Person zu Person unterscheiden.

Denn möglicherweise darf sich jede Influencerin und jeder Influencer auch selbst an die Nase fassen. Es kann zum Beispiel sein, dass viele Frauen tendenziell immer noch eher unsicher sind und in Gehaltsverhandlungen schnell klein beigeben und die Zahlen dadurch zustande kommen.

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Über den Autor

Vivien Stellmach

Vivien Stellmach war von Mai 2019 bis November 2020 Redakteurin bei BASIC thinking.